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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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blinzelte tapfer.
    »Ich entstamme einem uralten und geheimen Orden«, erklärte Madesus. »Ich bin einer der letzten Nachkommen Xuoquelos, welcher der größte Prophet Mitras war, der je auf dieser Welt gewandelt ist. Er war kein Priester, wie auch ich kein richtiger Priester bin. Wir gehören zum Orden der Wächter. Seit Tausenden von Jahren hat unser Orden, still und ohne Dank zu ernten, Wache gehalten und sich bemüht, die Welt von uralten bösen Mächten zu befreien, die in vergessenen Spalten und Nischen lauerten. Unser Orden hat gegen böse Mächte gekämpft, bei deren bloßem Anblick jedem Sterblichen vor Angst das Herz stehen bleiben würde. So wie mein Meister Mitras Gebot folgte, das Böse zu bekämpfen, so folge auch ich. Der Heilige Vater fand es geziemend, mir diese Aufgabe zu übertragen. Daher darf ich weder ruhen noch rasten, bis die Priesterin der Mutare vollends vernichtet ist.«
    Madesus' Stimme war während dieser Erklärung ständig tiefer und lauter geworden. Die letzten Worte hallten wie Donnerschläge im Raum. Als er fertig war, entspannte er sich und ließ die Schultern sinken. Das Licht sank wieder auf eine erträgliche Helligkeit herab. Madesus legte dem König nochmals die Hand auf die Stirn. Wieder sprang ein blauer Funke von der Stirn auf die Handfläche des Priesters. Doch diesmal zuckte Madesus nicht zurück, sondern schloß die Hand um den Funken und hielt ihn fest umschlossen.
    Seine Faust begann zu glühen und leuchtete bald wie ein rotglühendes Hufeisen in einer Schmiede. Lautes Knistern und Knacken ertönte. Dünne Rauchwölkchen stiegen zwischen Madesus' Fingern empor. Der rote Lichtschein wurde schwächer, als er die Hand langsam öffnete. Der blaue Funke war verschwunden. Wiederum legte der Heiler im weißen Gewand die rechte Hand auf die Stirn des Königs. Diesmal stieß er auf keinerlei Widerstand. Er schloß die Augen und sprach mit leiser, gleichmäßiger Stimme ein Gebet. Die Sprache, die er verwandte, war dem Cimmerier nicht bekannt, obwohl er schon durch viele Länder gereist war und viele Sprachen gehört hatte. Instinktiv fürchtete sich Conan vor jeglicher Zauberei und übernatürlichen Dingen. Während er Madesus bei dessen Ritual zuschaute, lief es ihm eiskalt über den Rücken. Offenbar empfand Kailash eine ähnliche Furcht. Stumm lauschte er dem Gebet des Priesters.
    Nach einigen Minuten drehte sich Madesus um und blickte Conan und Kailash an. »Der König schwebt jetzt nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr, doch ist er noch keineswegs auf dem Weg zur Gesundung oder in Sicherheit. Ich habe den Dämon, der ihn von innen heraus gepeinigt hat, gebannt. Langsam wird Eldrans Kraft zurückkehren. Möglicherweise wird er sogar aufwachen. Doch wird dieser Zustand der Besserung nur kurze Zeit dauern, da ein anderer Dämon ihn beschleichen wird, um das zu beenden, was dieser begonnen hat. Der Bann hat meine Kräfte jetzt jedoch so geschwächt, daß ich es frühestens morgen wagen darf, das Ritual zu wiederholen.«
    »Wer ist diese Mutare?« fragte Kailash. Seine Augen blitzten vor Wut. »Ich werde tausend Schwerter gegen sie einsetzen. Bei Mitra und Wiccana, keiner meiner Männer wird ruhen, bis sie in Stücke gehauen ist. Sage mir, wo ich sie finde!«
    »Selbst zehntausend Schwerter könnten nichts gegen sie ausrichten«, erklärte Madesus müde. »Die Mutare sind nicht aus Fleisch und Blut und können dieses daher auch nicht vergießen. Der Feind deines Königs – und unser Feind – ist eine Priesterin. So viel weiß ich, aber ich weiß nicht, wo sie sich aufhält. Ich kann nur einigen schemenhaften Hinweisen nachgehen, doch ich versichere euch, daß ich sie finden und vernichten werde.« Madesus hatte mit unbeirrbarer Entschlossenheit gesprochen.
    »Warum sollte sie sich jetzt noch die Mühe machen, ihren Teil des Abkommens zu erfüllen, nachdem der General tot ist«, fragte Conan.
    »Die Mutare brauchen keinen Grund, um zu töten«, erklärte Madesus. »Außerdem würde der König auch dann sterben, wenn sie sich nicht weiter darum bemühen würde. Der Todesfluch, den sie über ihn verhängt hat, ist uralt und sehr stark. Dein König ist erst außer Gefahr, wenn sie vernichtet ist. Unser Orden kennt diese Art tödlicher Zaubersprüche. Ich habe gespürt, daß ein derartiger Fluch hier vorhanden ist. Die Mutare hat mit einem Dämonenfürsten einen Pakt geschlossen und dafür die Seele eines Sterblichen geopfert – höchstwahrscheinlich die eines Menschen, der mit

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