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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Männer hier herein, denen du unbedingt vertraust. Doch gewähre niemandem Eintritt ins Gemach des Königs! So der Heilige Vater Mitra Erbarmen hat und uns hilft, wird bis morgen abend alles vorüber sein.«
    »Ja, möge Mitra uns helfen!« sagte Kailash. »Soll ich dir einen Mann mitgeben, um dich zum Tempel zu begleiten?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Es ist nicht weit, und ich brauche keine Hilfe, um die wenige Habe herzubringen. Ich bin in einer Stunde wieder zurück.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging Madesus durch die Kupfertür und verließ den Palast. Einige Soldaten aus den Bergen musterten ihn neugierig und blickten Kailash fragend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Dann ging er zurück zum Vorzimmer, setzte sich auf eine Holzbank und überprüfte sein Schwert. Aus einem abgetragenen schwarzen Lederbeutel holte er einen Wetzstein und schärfte die Klinge.
    Kailash hatte festgestellt, daß ihm die Tätigkeit, das Schärfen des Schwertes half, wenn er schwierige Probleme zu lösen hatte. Valtresca ein Verräter! Der König hatte seinem General vollstes Vertrauen geschenkt. Die Politik der brythunischen Aristokraten hatte Kailash nie so recht verstanden. Er war in den Bergen im Nordosten geboren und aufgewachsen, ebenso wie König Eldran. Für ihn war Politik stets eine Art Zuflucht für Schwache und Intriganten gewesen. Doch dann hatte Eldran ihn im Laufe der Zeit eines Besseren belehrt.
    Und dennoch war Kailash überzeugt, daß die Politik, wenn auch nur zum Teil, schuld war an den Ereignissen, die zum Mord an der Prinzessin und dem Mordversuch am König geführt hatten. Wie lange hatte Valtresca gegen Eldran so tiefen Groll gehegt, ehe er sich zu dem Meuchelmord entschlossen hatte, den Conan und Madesus in letzter Minute vereitelt hatten? Gab es noch weitere Verräter im Palast, die nur darauf warteten, zuzuschlagen? Bei dieser Vorstellung lief es Kailash eiskalt über den Rücken. Doch nein, er hielt es für unwahrscheinlich, daß es noch mehr Verräter gab. Die übrig gebliebene Palastwache und der Rest der Soldaten waren Eldran absolut treu ergeben und liebten ihn. Bis jetzt hatte noch kein brythunischer König so viele zerstrittene Parteien des Landes einigen können, und gleichzeitig die habgierigen Könige Nemediens und Corinthiens in Schach gehalten.
    Selbstverständlich gab es auch einige, die Eldran seinen Erfolg neideten. Einige Familien aus dem Süden Brythuniens, aus denen bisher Könige hervorgegangen waren, erkannten Eldrans Autorität nicht an. Allerdings bestritten sie auch keinen seiner Ansprüche auf andere Gebiete im Land, sofern es sie nicht betraf. Einige äußerten ihren Unmut ganz offen, daß Eldran keinem königlichen Geblüt entstammte. Unter diesen Familien hatte Valtresca mit Sicherheit Anhänger. Kailash schauderte es bei dem Gedanken, daß der schurkische Plan des Generals nie aufgedeckt worden wäre, wenn Eldran bereits gestorben wäre. Ohne Conans und Madesus' Eingreifen könnte Valtresca bereits auf dem Thron sitzen.
    Kailash machte sich über den cimmerischen Krieger und seinen seltsamen Verbündeten, diesen mächtigen Mitrapriester, der behauptete, kein echter Priester zu sein, Gedanken. Als Kind der Berge hatte er über die Cimmerier viele Geschichten gehört. Es waren wilde Barbaren aus dem eisigen Norden. Die Erstürmung und Plünderung der aquilonischen Feste Venarium, die längst zur Legende geworden war, war für jeden zivilisierten Soldaten ein wahrer Alptraum. Es war gut möglich, daß Conan dabei gewesen war. Kailash hatte sich unter Cimmeriern bis jetzt immer Untermenschen mit heller Haut, grimmigen Gesichtern und schwarzen Mähnen vorgestellt, die Tieren ähnelten. Conan paßte nicht in dieses Bild, obgleich er Kailash mit seiner Kühnheit und Tapferkeit tief beeindruckt hatte. Der Mann aus den Bergen bezweifelte, daß einer seiner Krieger Conan in einem Zweikampf besiegen würde, ganz gleich, mit welcher Art von Waffe dieser Kampf ausgetragen werden würde. In den letzten Tagen hatte der Cimmerier schon viele Gräber mit den Leichen der Stadtwachen gefüllt. Wenn Kailash ganz ehrlich war, mußte er sich eingestehen, daß er sich darauf freute, Seite an Seite mit einem so kühnen Krieger zu kämpfen.
    Madesus verstand Kailash nicht so recht. Noch nie hatte er erlebt, daß ein Priester so viel Macht ausübte. Natürlich hatte er von Zauberern und Priestern gehört, die mit magischen Amuletten oder anderen Zaubermitteln angeblich Wunder

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