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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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vollbrachten. Die Menschen in den Bergen waren abergläubisch. In seiner Jugend hatte Kailash oft abends am Lagerfeuer gesessen und den Graubärten zugehört, wenn sie von Zauberflüchen, Geistererscheinungen und übernatürlichen Kräften erzählt hatten. Anfangs hatte er geglaubt, die Alten wollten ihm mit diesen Geschichten Angst einjagen, doch hatte er in den folgenden Jahren viele Beweise dafür gesehen, daß diese Geschichten echt waren. Dennoch vermochte er nicht viel von dem zu verstehen, was diese Priester oder Zauberer taten. Man hatte ihn gelehrt, alles Unbekannte zu fürchten, daher hatte er auch vor Madesus eine gewisse Scheu.
    Nun denn! Auf alle Fälle war es dem König nach den seltsamen magischen Bemühungen des Heilers viel besser gegangen. Alle anderen Priester und Heiler vor ihm hatten es nicht vermocht, die Schmerzen Eldrans auch nur geringfügig zu lindern. Trotzdem traute Kailash Madesus nicht so ganz. Seiner Meinung nach lag ihm mehr daran, diese Mutare-Priesterin zu vernichten, als Eldran zu retten. Wie auch immer: sie arbeiteten auf ein gemeinsames Ziel hin, und er, Kailash, würde weiterhin begeistert mitmachen.
    Dann fragte er sich, was Conan und Madesus wohl über ihn dachten. Auf einen zufälligen Beobachter mochte er wie einer der üblichen, kampfhungrigen, geistig etwas zurückgebliebenen Männer aus den Bergen wirken. Diese Fehleinschätzung hatte in der Vergangenheit so manchen Feind das Leben gekostet. Wie sein Vater zu sagen pflegte: Ein Mann lernt bei weitem mehr, wenn er Augen und Ohren offen hält, als wenn er das Maul aufreißt.
    Kailashs Gedanken wurden plötzlich unterbrochen, als jemand leise an die Tür klopfte. Er steckte den Wetzstein zurück in den Lederbeutel und stand auf, während seine Männer zur Tür gingen. Konnte Madesus schon so schnell wieder da sein? Verdutzt wartete er darauf, daß die Tür sich öffnete.
    Da stand Lamici, der Obereunuch, in seidenem Gewand. »Bitte, verzeih mir diese Störung um diese Stunde, Kailash«, sagte er leise und mit bebender Stimme. Er wirkte so, als wäre er gerade aufgewacht. »Ein Soldat der Wache hat erzählt, Valtresca sei getötet worden, nachdem er sich selbst als Verräter entlarvt hatte.«
    »Ja, das ist richtig«, sagte Kailash. »Conan hat den General getötet, nachdem dieser Salvorus ermordet hatte. Der Barbar und der Priester haben den schurkischen Verräter entlarvt.«
    »Ich bin entsetzt! Wie schrecklich! Einer der ältesten Freunde des Königs ein Hochverräter!« Lamici tat überrascht und bestürzt, dabei fragte er sich fieberhaft, ob sein eigener Verrat bereits ebenfalls entdeckt worden sei. »Hat noch jemand mit Valtresca gesprochen, ehe er starb?«
    »Nur der Barbar. Der Priester meint, der General sei nur eine Schachfigur einer größeren bösen Macht gewesen, einer Priesterin einer uralten Kultgemeinde, die sich Mutare nannte. Diese Priesterin hat aus uns unbekannten Gründen Eldran mit einem Todesfluch belegt. Ohne Madesus wäre der König jetzt tot.«
    Lamici war erleichtert, daß er noch nicht entlarvt war. Allerdings machte ihm große Sorgen, daß man offenbar etwas von Azoras Beteiligung an dem Mordkomplott wußte. Wie konnte dieser einfache Mitrapriester von ihrer Anwesenheit wissen? Azora hatte ihm gesagt, daß kein Priester den König retten könnte, sobald sie ihren Zauber vollendet hätte. Doch jetzt spielte das keine Rolle mehr. Da Valtresca tot war, hatten sich Lamicis Hoffnungen, dem Thron Brythuniens zu neuem Glanz zu verhelfen, zerschlagen. Dieser Barbar und dieser Priester, die sich ungebeten eingemischt hatten, würden für diese Schande bitter büßen! Azora würde sie wie Wanzen zerquetschen. Er mußte ihr so schnell wie möglich die Neuigkeiten bringen. Doch zuvor wollte er herausfinden, was Kailash wußte. Offensichtlich vertraute dieser kezankische Trottel ihm noch.
    »Eine Mutare? Lebt diese schlimme Hure der Dunkelheit noch, oder wurde auch sie getötet?« fragte er.
    »Nein. Noch weiß der Priester nicht, wo er diese böse Zauberin findet. Aber er ist zuversichtlich, daß er sie morgen aufspüren und vernichten wird. Dieser Mann verfügt über ungeheure Kräfte, Lamici. Er gleicht keinem Priester, dem ich bisher begegnet bin. Er trägt ein Amulett, das phantastische magische Macht birgt. Conan und ich werden bald mit ihm gehen, um ihm zu helfen, diese Priesterin zu finden und umzubringen. Ich glaube, sie und Madesus sind alte Feinde.«
    »Kennen sich die beiden von früher? Wieso weiß

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