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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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der Stadt befindet.«
    Kailash war überrascht. »In den Ruinen? Eine Wachabteilung patrouilliert ständig diese Gebäude und hält alle unerwünschten Personen fern. Die meisten Menschen bleiben ohnehin aus Aberglauben und Furcht fern. Viele Gebäude dort sind verflucht oder es spukt darin. Die Stadt wurde daher um diese Ruinen herum gebaut. Niemand weiß, wer früher dort gewohnt hat. In der Anfangsgeschichte der Stadt haben viele tapfere Männer die Ruinen erforscht. Sie sind jedoch alle bei mysteriösen Unfällen ums Leben gekommen.«
    Madesus nickte. Er schien nicht überrascht zu sein. »Das wäre der absolut ideale Ort für eine Mutare. Und was die Wachen betrifft – sie hätten eher einen leichten Windhauch gespürt als eine vorbeihuschende Mutare. Die Mutare sind Meister tückischer Tarnung. Ihr könntet an einer Mutare-Priesterin auf der Straße vorbeigehen, ohne daß sie euch auffallen würde. Weißt du noch mehr über diese Gebäude, Kailash?«
    Der Hüne aus den Bergen schüttelte den Kopf. »Nein, selbst für unsere weisen Männer mit den längsten Bärten sind sie ein Geheimnis. Ich habe das Gefühl, daß wir mehr herausfinden werden, als mir lieb ist.«
    »Laßt uns endlich gehen!« unterbrach ihn Conan brüsk. »Ich möchte meinen Schwur gern einlösen, den ich Salvorus gegeben habe, ehe unsere Bärte ebenfalls so lang sind wie die eurer weisen Männer.« Er ging schnellen Schritts zu den Kupfertüren und öffnete sie mühelos. Kailash lachte und folgte ihm mit Madesus.
    Der Priester führte die beiden zu den Ruinen in der Nähe der Stadtmitte. Man hatte eine niedrige Mauer um die alten und zum größten Teil verfallenen Gebäude errichtet, doch war auch sie an einigen Stellen neben der Straße eingestürzt. Selbst in der Morgensonne boten die Ruinen einen düsteren Anblick. Mehrere hohe, noch gut erhaltene Gebäude warfen lange Schatten auf die Straße. Ihr Baustil war fremdartig und glich keinem Baustil, der sonst in Brythunien zu sehen war.
    Der Cimmerier verspürte beim Anblick dieser Bauten eine unerklärliche Nervosität. Kailashs Erzählung über Spuk und seltsame Todesfälle hatte in Conan die instinktive Angst vor dem Übernatürlichen geweckt. Er beschloß, die Augen an diesem unheimlichen Ort besonders offen zu halten. Seine Rechte lag am Schwertgriff. Auch Kailash zog unwillkürlich sein Krummschwert aus der Scheide. Allein Madesus blieb ruhig und ließ sich weder von den Schatten noch von den Erzählungen über einstige Verwünschungen beeindrucken.
    Die Abteilung der Wachen entdeckte sie schnell, doch Kailash schickte sie fort. Bald hörten sie die schweren Schritte der Wachabteilung nur noch in der Ferne. Es herrschte Stille auf der Straße, die halbmondförmig um die Ruinen herumführte. In einer Viertelstunde hatten die drei Männer bereits die Hälfte des Weges zurückgelegt. Madesus blieb plötzlich stehen, um sich ein Gebäude genauer anzusehen.
    Es war ein Tempel. Er stand keine sechzig Schritte entfernt, hinter einer Lücke der niedrigen Mauer. Davor erhob sich ein hoher Turm, dessen Spitze abgebröckelt war. Er verdeckte den alten Tempel so gut, daß man von der Straße aus höchstens nur eine Ecke sehen konnte.
    Madesus schlüpfte durch die Lücke der Mauer, die so niedrig war, daß sie dem Cimmerier nicht einmal bis an die Schultern reichte. Kailash blickte wachsam umher.
    Dann standen sie vor den grauen Mauern des Tempels, dessen Baustil erkennen ließ, daß er aus uralter Zeit stammte. Die verwitterten Skulpturen auf der Fassade waren so abgeschliffen, daß man nicht mehr sehen konnte, welche Gottheit man einst hier verehrt hatte.
    »Wenn ihr etwas sagen müßt, dann aber nur leise, flüstern«, erklärte Madesus. »Sobald wir im Tempel sind, übernehme ich die Führung. Falls wir die Priesterin finden, dürft ihr ihr unter keinen Umständen in die Augen blicken. Die Versuchung wird sehr stark sein. Doch werdet nicht schwach, denn sonst werdet ihr merken, daß diese Augen tödlicher als die Fänge einer Giftschlange sind. Ich werde uns alle schützen, so gut ich es vermag.«
    Conan nickte. »Wie willst du sie vernichten?«
    »Mit dem Amulett. Sein Licht, von dem ihr bisher nur einen Schimmer gesehen habt, wird sie wie Nebel in der Morgensonne auflösen. Eure Klingen können zwar ihrem Körper Wunden beibringen, doch da in ihren Adern kein Blut fließt, könnt ihr ihr nicht das Leben nehmen. Es steht geschrieben, daß nur ein Mutare mit richtigem Blut durch Stahl getötet

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