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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Dämonenfürsten Balberoth.
    Madesus hob das Amulett und rezitierte schnell die folgenden Worte. Dabei hoffte er inbrünstig, sie richtig auszusprechen: »Masquim Xul nar marratu, ia Balberoth! Ia Balberoth! Xizul absu marratu, nar marratu, ia Balberoth!«
    Die Stimme des Priesters wurde rauh und tief, als diese seltsamen Worte zögernd über seine Lippen kamen. Der Schattendämon zischte ihn wütend an und wollte sich auf ihn stürzen, war jedoch nicht imstande, die Linien des Pentagramms zu überschreiten. Mit lauter, befehlender Stimme rief der Priester: »Heb dich hinweg, Gestaltloser! Kehre zurück in den Abgrund, aus dem du gekommen bist. Im Namen des Allmächtigen Mitra!«
    Der Dämon kreischte und begann sich aufzulösen. Der Rauch wurde dünner und durchsichtiger, auch seine Stimme wurde schnell schwächer, bis man nur noch ein leises Heulen in der Ferne hörte. Dann war der Spuk ganz verschwunden. Madesus stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, als Conan unversehrt aufstand.
    Kailash stöhnte und stemmte sich immer noch gegen die Tür. Schweißbäche strömten über sein Gesicht, doch der Mann aus den Bergen hielt verbissen die Stellung. Ihm taten alle Muskeln vor Anstrengung weh. »Was jetzt?« stieß er mühsam hervor.
    Madesus wollte gerade antworten, als plötzlich tiefe Finsternis den Raum einhüllte. Sekunden später spürte der Priester, wie die Temperatur sank. Im Nu war es so eiskalt, daß sein Mark in den Knochen erstarrte. Langsam verdrängte das Amulett die Finsternis. Dann starrten die drei Männer fassungslos auf etwas, das im Zentrum des Pentagramms stand.
    Eine menschenähnliche Gestalt mit saphirblauer Haut blickte den Priester an. Sie war einen Kopf größer als Conan, aber viel dünner, und trug einen Umhang aus schwarzem metallischem Material, mit hohem Kragen. Die Augen hatten keine Pupillen. Sie waren starr und weiß, ebenso die schmalen Lippen. Den Kopf bedeckte ein kurz geschnittener, dreieckiger, weißer Haarschopf, dessen Spitzen in die Stirn und hinter den Ohren bis zum Hals reichten. Die Gestalt hielt mit den dürren Fingern mit weißen Nägeln einen Stab aus Kristall.
    Das Phantom nahm den Stab in die andere Hand und sagte mit dröhnender Stimme: »Ich grüße dich, Sohn des Xuoquelos und deine Gefährten aus Cimmerien und Brythunien.« Sein Akzent war fremdartig, die Stimme gebieterisch. Trotz des bizarren Aussehens fanden Conan und Kailash diesen Dämonen auf Anhieb sympathisch. Lediglich Madesus hatte ihn – aufgrund der blauen Haut – sofort erkannt.
    »Balberoth. Ich hätte es wissen müssen, daß dein Balg, dieser Schattendämon, sofort heulend zu dir laufen würde, nachdem ich ihn gezüchtigt hatte.«
    Der Priester gab sich nach außen hin zuversichtlich, doch im Innern nagten Zweifel an ihm. Die Dämonenfürsten waren die gefährlichsten aller übernatürlichen Feinde. Madesus war sich bewußt, daß er nicht über die Macht verfügte, Balberoth zu vernichten. Aber er war imstande, den Dämonen zu schwächen und ihn zu zwingen, in sein Reich im Schlund der Erde zurückzukehren.
    »Ich bin amüsiert, Madesus.« Balberoth legte eine Kunstpause ein. »Ja, ich kenne deinen Namen – und auch Conan und Kailash.« Er sprach die Namen zynisch aus, doch das fiel nur Madesus auf, nicht den beiden Kriegern. »Nun, da wir uns bekannt gemacht haben, können wir uns entspannen. Laß mich deine Last ein wenig leichter machen, tapferer Mann aus den Bergen.« Der Dämonenfürst hob den Kristallstab. Kailash war überrascht, als plötzlich der Druck gegen die Tür wie weggeblasen war.
    Versuchsweise trat er einen Schritt zurück, doch jederzeit bereit, sich wieder dagegen zu stemmen. Die Tür blieb geschlossen. »Es besteht keinerlei Gefahr mehr«, versicherte der Dämonenfürst freundlich. Wieder bewegte er den Stab. Die Türen schwangen auf. Der Gang dahinter war leer. Verdutzt blickte Kailash auf den trockenen Teppich und die Wände. Nirgends waren Blutspuren. Doch das nur wenige Schritte entfernte Fallgitter war noch geschlossen und versperrte den Weg.
    Madesus blickte auf sein Gewand. Die Flecken, die es verschmutzt hatten, waren verschwunden. Er klatschte in die Hände und sagte spöttisch: »Der Trick war nicht übel, Balberoth. Vielleicht könntest du für uns als nächstes ein wenig jonglieren oder auf dem Hochseil tanzen.«
    Conan und Kailash waren von der Verwandlung des Priesters verwirrt. Seine Worte waren ungebührlich, ja sogar beleidigend. Der Mann mit der

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