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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Hauptproblem war im Augenblick, die Tür gegen die rote Flut geschlossen zu halten, die sie zu ertränken drohte. Ein verzweifelter Gedanke schoß ihm durch den Kopf.
    »Madesus!« rief er. Der Priester hing immer noch seinen düsteren Gedanken nach. »Der Altar sieht schwer genug aus, um die Tür zu halten. Er ist weniger als ein Dutzend Schritte entfernt. Ich muß es versuchen.«
    »Warte!« sagte der Priester aufgeregt. »Du kannst den Altar nicht bewegen, ohne die unsichtbaren Linien zu überschreiten. Und das Überschreiten könnte dich das Leben kosten.«
    »Ich sterbe ohnehin irgendwann. Wir verschwenden nur Zeit. Ich muß den verfluchten Altar verschieben.« Zur Unterstreichung seiner Worte wölbte sich die Tür bereits leicht nach innen, so daß ein dünner Blutstrom hereinschoß, ehe die beiden Männer die Türflügel wieder festschließen konnten.
    Madesus nickte widerwillig und schloß die Finger noch fester um das Amulett. Er wußte, daß die Linien auf dem Fußboden ein Pentagramm darstellten, eine magische Barriere, die gezogen wurde, um einen mächtigen Dämonen herbeizurufen und ihn dann in Schach zu halten. Sobald Conan diese Barriere überschritt, öffnete er eine Bresche darin. Wenn der Cimmerier schnell genug war, konnte es ihm vielleicht gelingen, den Altar vor die Tür zu schieben, ehe der Dämon die Bresche entdeckte und entfliehen konnte.
    Kailash stemmte sein gesamtes Gewicht gegen die Türflügel, während Conan den riesigen Altar abwägend musterte. War er aus solidem Stein, wog er leicht dreimal so viel wie der Cimmerier. Conan holte tief Luft, sprang zum Altar und warf sich mit dem Ungestüm einen angreifenden Bullen dagegen.
    Madesus und Kailash sahen verblüfft, wie der Cimmerier durch den Altar hindurchglitt. »Was bei den neun Höllen von Zandru ...?« rief Conan. Dann verlor er das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Langsam rollte er ab, stand wieder auf und beäugte den Altar mißtrauisch. Er streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, doch seine Hand glitt einfach durch den Stein hindurch. Schnell zog er die Hand zurück.
    Da ging mit dem Phantomaltar eine seltsame Verwandlung vor sich: Wie eine schwarze, dicke Rauchwolke erhob er sich vom Boden und nahm eine menschenähnliche Gestalt an. Seine Farbe war tiefes, undurchdringliches Schwarz, dunkler als eine khitaische Teergrube in einer mondlosen Nacht. Der Körper war oben rund und verjüngte sich nach unten hin zu einer Spitze. Die Arme waren lang und dick. Aus den drei langen scharfen Klauen am Ende quollen Rauchwölkchen hervor. Auf dem halslosen Körper saß ein gesichtsloser Kopf. An einigen Stellen war der Rauch so verdünnt, so daß man ein breites schlitzartiges Maul und zwei schräg gestellte Augen zu sehen glaubte.
    Das Maul bewegte sich und stieß ein tiefes, höhnisches Lachen aus, das von den Wänden des Raums widerhallte. Instinktiv wich Conan vor dem Scheusal zurück. »Lauf nur!« sagte das schwarze Schattenwesen mit dröhnender Stimme, die vor Bosheit triefte. »Keiner von euch kann mir entkommen. Eure Seelen gehören mir. Doch ehe ich sie mir hole, möchte ich von eurem Fleisch einige Bissen zu mir nehmen.« Blitzschnell holte der Dämon mit der riesigen Hand aus, schlang sie um den Hals des Cimmeriers und hob ihn in die Luft.
    Conan schlug wild um sich und versuchte verzweifelt, den todbringenden Griff zu lösen. Doch seine Hände stießen nur auf Luft. Allein seine dicken Halsmuskeln bewahrten ihn davor, daß der Unhold ihm die Kehle zerdrückte.
    Mühelos schleuderte der Dämon ihn wie ein Spielzeug gegen die Granitwand des Raums. Benommen glitt Conan zu Boden. Jetzt hatte sogar der Cimmerier Angst, denn er wußte nun mit Gewißheit, daß sie es nicht mit einem irdischen Gegner zu tun hatten, sondern mit einem bösartigen Dämonen, der über überirdische Kräfte verfügte. Bei Crom, Conan sehnte sich nach einem Gegner aus Fleisch und Blut! Er hoffte, der Priester könnte etwas gegen dieses Ungeheuer ausrichten.
    Madesus erwachte aus der Erstarrung, in die er beim Anblick des Dämonen versunken war. Sein Mund war wie ausgetrocknet und sein Magen hatte sich verknotet. Dieses Wesen war ein Schattendämon, ein schreckliches Scheusal aus dem Schlund der Hölle. Laut alten Sagen kam der übermenschlichen Kraft dieser Dämonen nur ihr unersättlicher Appetit auf Menschenfleisch gleich. Ein alter Weiser hatte Madesus einmal erzählt, es existierten nur neun Schattendämonen und alle dienten nur dem einen Herrn: Dem

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