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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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»Conan hat im Tempel mehr Schaden als Balberoth angerichtet.«
    »Zwischen Targol und den Dämonenfürsten besteht seit uralten Zeiten Feindschaft«, antwortete der Priester. »Yog, ein Dämonenfürst, wurde vom Volk in Darfar angebetet. Er war der Erzfeind Targols. Yog war ein grausamer Dämon der Älteren Nacht. Manche behaupten, er sei der Mächtigste gewesen. In Zamboula war die Verehrung Yogs sehr verbreitet. Der Oberpriester Yogs versuchte, alle anderen Religionen aus der Gegend zu vertreiben. Vor mehreren Jahrhunderten wurden die Priester Targols in einer Blutnacht festgenommen und zu einer Grube geführt, die Yog geweiht war. Dort schnitt man ihnen die Herzen bei lebendigem Leib heraus. Feierlich verspeisten die Yog-Priester und Anhänger sie in einer aufwendigen Zeremonie. Immer noch erzählt man sich von jenem grausamen Gemetzel, als der Mond rötlich leuchtete und Hunderte abgeschlachtet wurden, so daß die Grube bis zum Rand mit Blut gefüllt war.«
    »Am nächsten Tag waren die scharfzahnigen Priester Yogs verschwunden, selbst der Oberpriester. Bis der Mond in jener Nacht wieder aufging, war keine Spur von ihnen zu entdecken. Dann fand man ihre sterblichen Überreste in der Grube aufgetürmt. Sie waren nur noch Skelette, trugen aber ihre Gewänder aus Federn und Khariseide. Targols Rache war furchtbar, doch vergeblich gewesen. Sein Tempel in Zamboula zerfiel zur Ruine, und im Laufe der Zeit machte sich eine neue Priesterschaft Yogs dort breit. Alle historischen Texte sind sich einig, daß Targol bis zum heutigen Tag gegen Yog und seine Anhänger erbitterten Groll hegt, doch beide Seiten sind nicht bereit, sich einem direkten Kampf zu stellen. Zweifellos ist Balberoth ein Opfer dieses uralten Grolls geworden.«
    »Ich habe gehört, daß kein Mensch überlebt, wenn er einem Gott ins Antlitz schaut«, sagte Kailash und blickte Madesus scharf an. »Aber wir haben es getan und leben noch.«
    »Vielleicht haben wir es getan, vielleicht auch nicht, Mann aus den Bergen«, lautete die rätselhafte Antwort des Priesters. »Man weiß nur wenig über Targol, und vieles, was über sein Aussehen geschrieben steht, ist widersprüchlich. Doch mehrere Gelehrte haben Andeutungen gemacht, daß er Herrscher über die Elemente von Erde und Feuer sei. Der Bronzekoloß, den wir gesehen haben, könnte ein Golem gewesen sein, den Targol gefertigt und belebt hat, um sich seiner zu bedienen. Wie ich vorhin bereits sagte, ziehen die Götter es vor, einem direkten Zusammentreffen aus dem Weg zu gehen. Dein Crom, Conan, zum Beispiel ...«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, einen Vortrag über Crom zu hören, Priester«, unterbrach ihn Conan ungeduldig. »Ich weiß über Crom alles, was ich wissen will. Während wir hier herumstehen und schwatzen, werden unsere Chancen, diese verfluchte Priesterin zu finden, immer geringer. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen.« Er schaute Kailash wütend an, um ihn davon abzuhalten, dem Priester weitere Fragen zu stellen.
    »O ja, du hast ja so recht«, sagte Madesus. »In der Tat ist unsere Aufgabe jetzt noch schwieriger geworden. Wir müssen die Priesterin im Shan-e-Sorkh aufsuchen. Bis dorthin müssen wir viele Meilen zurücklegen, bis in die Wüste im Osten Shems. Auch zu Pferd brauchen wir über einen Monat.«
    »Über einen Monat!« rief Kailash entsetzt.
    »Noch länger«, erklärte Conan. »Nur ein Narr würde sich zu Pferd in die wasserlose Wüste Shems begeben. Nicht einmal Kamele können dort überleben. Wir können zur Südgrenze Khaurans reiten, doch von dort müssen wir zu Fuß weiter.« Er schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Vor ein paar Jahren habe ich in einer Schenke mit einem alten nemedischen Haudegen gesprochen. Er war mal bis Sabatea vorgedrungen, einer shemitischen Stadt nahe den Taian-Bergen, westlich von Shan-e-Sorkh. Wenn er von diesem Unternehmen sprach, füllte er seinen Becher sehr oft mit Wein, und seine Hände zitterten. Er hatte eine Karawane von Kaufleuten durch diese Gegenden begleitet. ›Was der Wüste an Wasser fehlt, macht sie durch den Überfluß an Banditen wett‹, hat er erklärt.«
    Kailash schnaubte verächtlich. »Kein Bandit hat je die Klinge mit dem Sohn Kranarous' gekreuzt und überlebt.«
    »Die Hände des Nemediers zitterten nicht, weil er sich an die Banditen erinnerte, sondern aus einem anderen Grund«, erklärte der Cimmerier. »Die Wüsten Shems sind Orte des Todes, verlassen von allen Lebewesen. Der Nemedier hat nie erzählt, was er dort

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