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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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ehe die Nachricht von seiner Schwäche in die benachbarten Königreiche dringen konnte. Wenn lose Zungen verbreiteten, er sei sterbenskrank, würden sich die Nemedier und Hyperborier wie Geier auf Brythunien stürzen, seine Untertanen überfallen und sich Stücke ihres Landes aneignen. Stück für Stück würden sie das Königreich zerstückeln, das er so mühevoll einen wollte.
    Er schob diese bedrückenden Gedanken beiseite. Was hatte der Mann aus den Bergen soeben gesagt? Mit rauher Stimme fragte er den alten Kameraden: »Verzeih mir, Freund. Ich kann meine Gedanken nicht beisammen halten. Bitte, erkläre mir nochmals, warum du nach Süden reiten mußt.«
    »Gern«, sagte Kailash und knirschte mit den Zähnen. Er war verzweifelt, Eldran so geschwächt sehen zu müssen. Die Priesterin würde für ihr Schurkereien teuer bezahlen! Er räusperte sich und trug dem König nochmals seine Gründe vor.
    Man mußte Eldran allerdings zugute halten, daß die Erzählung des Mannes aus den Bergen etwas wirr war, selbst ein Mann im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte hätte Mühe gehabt, alles zu verstehen. Doch mit Conans und Madesus' Hilfe konnte Eldran die Ereignisse, die sich ereignet hatten, verstehen, seit er krank geworden war. Er gebot Kailash mit zitternder Hand Schweigen.
    »Ich stehe tief in eurer Schuld«, sagte er und ließ die Hand wieder sinken. »Und Salvorus' Name soll von nun an in den Chroniken der Historiker geehrt werden. Doch leider raubt ihr mir, dadurch, daß ihr jetzt verreisen müßt, die Gelegenheit, meine Schulden zu begleichen. Ich wünschte, ich wäre stark genug, um anstatt eurer zu gehen.«
    Nach dieser langen Erklärung mußte Eldran so heftig husten, daß sein ganzer Körper sich zusammenkrümmte. Kailash schaute erwartungsvoll zu Madesus. Der Priester machte ein besorgtes, mitfühlendes Gesicht. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloß ihn jedoch gleich wieder und schwieg.
    Conan blickte gerade in diesem Moment zu Madesus. Wie der Blitz traf ihn die Erkenntnis, daß der Priester nichts mehr für Eldran tun konnte und daß diese Hilflosigkeit ihn sehr quälte. Madesus hatte es bisher immer geschafft, die Magie seiner Feinde außer Kraft zu setzen, wenngleich der Cimmerier oft den Eindruck gehabt hatte, daß die Zaubersprüche, die Madesus ausgewählt hatte, ihm wie von einem unsichtbaren Wesen eingegeben worden waren. Diese Priester Mitras waren seltsame Menschen. Conan wünschte den Tag herbei, an dem er Madesus und seinem priesterlichen Brimborium Lebewohl sagen würde.
    »Conan, es tut mir leid, daß du in diese Angelegenheit verwickelt wurdest«, sagte Eldran mit heiserer, schwankender Stimme. »Ich entbinde dich hiermit von dem Eid, den du meinem Hauptmann gegeben hast. Du brauchst nicht nach Süden zu ziehen. Tatsächlich würde ich dir gern die Stellung eines Hauptmanns in der Stadtwache anbieten, falls du sie haben willst. Du hast dir große Verdienste erworben. Wenn du nicht Hauptmann werden möchtest, bitte ich dich, zumindest eine mit Gold gefüllte Börse anzunehmen und dazu freies Geleit aus der Stadt, wohin auch immer du gehen willst. Das ist das mindeste, was ich tun kann, um meine Schuld zu begleichen.«
    »Nein«, widersprach der Cimmerier. »Du kannst mich von meinem Eid nicht entbinden. Der Eid eines Cimmeriers ist keine Wolke am Himmel, die ein Windstoß wegblasen kann. Salvorus' Seele wird nicht ruhen, bis die Priesterin tot ist. Dein Hauptmann war ein sehr tapferer Mann, und der Tod eines solchen Kriegers muß gerächt werden!« Conan schnaubte verächtlich. »Und dann bezeichnen die Leute mich und mein Volk als Barbaren! Ich werde meinen Eid halten, und sollte es mich das Leben kosten. Doch würde ich für unsere Ausgaben auf der Reise die Börse mit Gold annehmen.«
    Eldran senkte erschöpft den Kopf. Der Hauch eines Lächelns lag auf seinem Gesicht. »Gestern abend warst du noch in meinem Verlies und hast auf das Beil meines Henkers gewartet, und jetzt bist du bereit, Hunderte von Meilen zu reisen, um meinen Feind zu vernichten. Du hast die Wahrheit gesagt. Wir zivilisierten Menschen können noch viel von euch lernen. Zieht also nach Süden, Freunde! Bedient euch in der Rüstkammer und nehmt die besten Rosse aus meinem Stall. Dank eurer Entschlossenheit werdet ihr über diese verruchte Priesterin triumphieren und heil und gesund in die Stadt zurückkehren. Meine Gebete werden euch begleiten.«
    Der König sank völlig entkräftet zurück auf die Kissen. Ein

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