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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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nannten.
    Diese gottverlassene Gegend wurde sogar von den abgehärtetsten shemitischen Wüstenbewohnern gemieden. Ihre endlosen Meilen von der Sonne gebackener Erde und wasserlosen Sanddünen waren Schauplatz vieler grausiger Lagerfeuergeschichten. Conan hatte oft gehört, wie alte Haudegen über ihre waghalsigen Abenteuer in dieser Wüste ihr Garn spannen. Wenn man jede Geschichte glaubte, dann wimmelte es dort nur so von wilden Tieren, plündernden Nomaden und bösen Geistern, welche in den Ruinen verlassener Festungen und Palästen spukten. Obgleich Conan sehr abergläubisch war, hatte er einige Geschichten der sich mit Heldentaten brüstenden Söldner doch mehr dem überreichlichen Genuß billigen Weins zugeschrieben.
    Ehrlich gesagt hoffte Conan, in der Wüste die Ruine eines vergessenen Palastes zu finden, in dem sich eine Schatzkammer befand, die noch völlig unversehrt war. Wenn er den Schwur, den er Salvorus gegeben hatte, halten und dabei noch seine Börse füllen konnte, war er zufrieden. Er hatte sowieso vorgehabt, in den Süden nach Zamora weiterzuziehen. Wenn er dann Shadizar erreichte, würde er genügend Geld haben, um die Nächte mit einem erfreulicherem Zeitvertreib zu verbringen, als auf Diebestouren zu gehen. Sobald die Sache mit dieser Mutare-Priesterin vorbei war, konnte er einige Abende und Nächte mit willigen Weibern und Saufen verbringen und sich daran ergötzen.
    Während Conan mit Madesus und Kailash dahinschritt, dachte er gutgelaunt an die Freuden des Fleisches, welche Shadizar für ihn bereit hielt. Durch eine unausgesprochene Übereinkunft war jetzt der Cimmerier der Anführer des Unternehmens. Der Hüne aus den Bergen und der Priester folgten ihm schweigend zum Palast, wo sie sich ausruhen und dann alles für die anstrengende Reise vorbereiten wollten. Obgleich jeder Mann seine eigenen Gründe hatte, ihr Ziel war dasselbe: Sie wollten die Mutare-Priesterin finden und vernichten.
    Dicht hinter ihnen verfolgte sie ein Mann, der sich so lautlos bewegte, daß selbst ein Panther neidisch geworden wäre. Er trug einen leichten dunkelgrauen Umhang und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Der Umhang verbarg seine Gewänder aus hellblauer Seide, die wie die Schuppen einer Schlange in einer unterirdischen Grube raschelten. Die unter der Kapuze verborgenen Augen beobachteten jeden Schritt Conans und seiner Gefährten. Außerdem bemühte sich Lamici, jedes Wort aufzufangen, das gesprochen wurde. Ihn bewegte nur ein fanatischer Gedanke: Rache! Es war ihm gleich, daß die drei in den Süden reisen wollten. Er würde ihnen bis zur Mündung des Styx folgen und – wenn nötig – noch weiter. Für das Wohl Brythuniens würde er Madesus töten. Der verfluchte Priester hatte den falschen König zurück ins Leben geführt und Lamicis Träume zerstört, seinem Heimatland wieder Ehre und Respekt zu verschaffen. Und Conan und Kailash hatten ihm geholfen, daher verdienten sie ebenfalls den Tod. Lamici würde dafür sorgen.
    Der Eunuch spürte das tröstliche Gewicht seines tödlichen Dolches, dessen vergiftete Klinge in der Scheide steckte, die am Unterarm festgebunden war. Schon bald würde Lamici dem Priester den Dolch ins Herz stoßen. Dieser lästige Neunmalkluge konnte sich schließlich nicht für immer hinter den beiden Kriegern verstecken, dachte Lamici grimmig. Sobald der richtige Moment da war, würde der Eunuch zur Stelle sein und gnadenlos zustoßen.
    Lamicis blasse Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln, die so grau war wie die Wolken, die jetzt am düsteren Himmel dahinzogen.
     

14. K APITEL
     
    Auf dem Weg in den Süden
     
     
    Eldran setzte sich langsam auf. Aber selbst diese einfache Bewegung war Schwerstarbeit für ihn. Er war vor nicht ganz einer Stunde aufgewacht und hatte feststellen müssen, daß der Todeszauber der Mutare-Priesterin seinen Körper sehr geschwächt hatte.
    Sein Verstand – einst so scharf wie ein aquilonisches Schwert – schien ihm jetzt stumpfer als eine Steinaxt. Er wußte, daß er entsetzlich aussah, obgleich er sein Gesicht noch nicht im Spiegel gesehen hatte. Der Ausdruck in den Gesichtern seiner Freunde verriet es ihm, wenn sie ihn anschauten.
    Selbst Kailash vermochte nicht das Mitleid zu verbergen, das er fühlte, wenn er vor ihm stand. Eldran sah das Entsetzen in den Augen des alten Freundes und hörte es in seiner Stimme. Seine Hinfälligkeit widerte ihn an. Stumm flehte er zu Wiccana, seine Gesundheit möglichst bald wiederherzustellen,

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