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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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gesehen hat, aber wir sollten uns vor dem hüten, was eiskaltes Entsetzen im Herzen eines abgebrühten nemedischen Söldners hervorruft. Ich schlage eine andere Route vor als die, welcher er gefolgt ist. Laßt uns versuchen, die kezankischen Berge im Osten zu überqueren und damit Corinthien, Zamora und Koth zu umgehen. Wenn wir den Bergen nach Süden folgen, stoßen wir auf den Handelsweg von Khauran nach Zamboula. Orientieren können wir uns dann an den Taian-Bergen. Doch jetzt habe ich auch eine Frage, Priester – allerdings nur eine einzige: Shan-e-Sorkh ist eine riesige Wüste. Wo werden wir darin diese Priesterin finden?«
    »Eine ausgezeichnete Frage, Conan. Dazu habe ich selbst auch einige Fragen, die allerdings schwieriger zu beantworten sind als deine. Warum ist sie dorthin gegangen? Wie hat sie die Entfernung so schnell bewältigen können? Ich habe die Spuren ihrer Anwesenheit im Tempel so stark gespürt, daß sie nicht einmal ein paar Tage alt sein konnten. Dennoch braucht man bis Shan-e-Sorkh über einen Monat, wie du gesagt hast. Zweifellos beherrscht sie die Kunst der Translokation. Dazu bedarf es unglaublicher magischer Kraft. Ich hatte nicht erwartet, daß sie über derartige Fähigkeiten verfügt. Trotzdem kann ich mir denken, wohin im Shan-e-Sorkh sie gegangen ist. Mein Meister hat mir erzählt, daß Skauraul, der größte der untergegangenen Mutare, in Shem gelebt hat. Vielleicht ist sie zu den Ruinen seines Palastes gegangen, um dort etwas zu suchen oder um den Palast wieder aufzubauen und von dort aus ihre Herrschaft zu beginnen.«
    »Mag sein, doch wissen wir nicht, wo diese Ruinen stehen«, warf Conan ein.
    »Stimmt. Das wissen wir nicht ... noch nicht. Wir brauchen jedoch nur in ihre Nähe zu gelangen. Der Zauber, der die Mutare vor mir im Tempel Targols schützte, ist in der Wüste wirkungslos. Wir marschieren auf das Zentrum zu, bis ich ihre Anwesenheit aufspüre. Dann wissen wir, welche Richtung wir einzuschlagen haben.«
    »Ich sorge dafür, daß Pferde und Proviant bereitgestellt werden«, sagte Kailash und warf einen wehmütigen Blick auf seinen leeren Schwertgurt. »Außerdem muß ich mir ein neues Schwert beschaffen. Hoffentlich kann ich seine Klinge dann an Hälsen von Banditen erproben.«
    Die drei Männer stiegen die Stufen vor dem Tempel hinab, liefen schnell an den uralten Gebäuden vorbei, zurück auf die Straße. Einige Wolken waren auf den Pfad der Nachmittagssonne geschwebt und eine herbstliche Brise strich mit kühlen Fingern über die verlassenen Bauten. Conan empfand die Kühle beinahe als angenehm, wenn er daran dachte, wie glühendheiß der Ort sein würde, zu dem sie aufbrachen.
    Der Cimmerier war wegen der bevorstehenden Reise gelassener als Kailash. Er hatte schon viele Länder bereist. Von der eisigen, gefrorenen Tundra im Norden bis zu den schwülheißen Dschungeln im Süden, überall war er gewesen. Jede Gegend hatte Vorzüge und Nachteile. Aber er nannte keine seine Heimat. Selbst Cimmerien war nicht wirklich seine Heimat. Seine ruhelose Natur trieb ihn ständig von einem Land ins nächste. Selten kehrte er nach Cimmerien zurück. Die grauen Berge, die langen Winter und das Leben ohne Aufregungen langweilten ihn.
    Sein Heimatland hatte sich auch als nicht weniger gefährlich erwiesen als andere Länder, die er kennengelernt hatte. Seine Sippe bestand aus wilden, kriegslüsternen Menschen, die seit zahllosen Jahrhunderten gegen feindliche Sippen Fehden führten. Keine Schlacht, die Conan in den Ländern der zivilisierten Menschen erlebt hatte, war so grausam und unerbittlich geführt worden wie die Kriege zwischen den Sippen in Cimmerien. Die Menschen im Süden konnten jedoch ebenso grausam sein wie ihre Wüsten.
    Conan griff tief auf seine Erinnerung zurück, um sich alles über die Gegenden, die sie bald aufsuchen würden, ins Bewußtsein zu rufen. Um die Orientierung nicht zu verlieren, wäre es für sie am leichtesten, den kezankischen Bergen nach Süden zu folgen, bis die Gipfel und Bergrücken in die Berge des Feuers übergingen. Dieser gefährliche Bergzug verlief entlang Shems nördlicher Grenze und bildete eine Barriere, die nur wenige beherzte Menschen zu überqueren wagten. Diese Berge müßten sie unter allen Umständen meiden und statt dessen mehrere Tage nach Süden ziehen. Danach würde der schwierigste Streckenabschnitt vor ihnen liegen: Die Durchquerung der shemitischen Wüste bis zu ihrem sonnenverbrannten Herz, das manche Shan-e-Sorkh

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