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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Eingang, und zwei Frauen traten ein. Ihre Kleidung bestand aus schweren Ohrringen aus Elfenbein und Halsketten aus scharlachroten Holzperlen. Beide waren jung und schlank, fast noch Mädchen. Doch die eine bewegte sich wie eine Greisin mit siebzig Wintern.
    Als Conan näher hinschaute, erkannte er die beiden Fischfresserinnen, die er mit Idosso hatte ziehen lassen. Die Langsame erkannte auch ihn. In ihren Augen las er den Wunsch, daß der Zorn aller Götter auf den Cimmerier fallen und die Klauen und Zähne von fünfzig Dämonen ihn zerfleischen würden. Beim letzten Mal hatten sie noch geglaubt, ihm würden gleich Zähne und Klauen wachsen, wenn sie sich ihm anstelle von Idosso anschlössen.
    »Ho!« brüllte Idosso. »Frischfische! Befolgt ihr so meine Anweisungen, wenn ihr einen uns mit einem Schwur verbundenen Gast so anschaut?«
    Conan konnte sich an keinen Schwur erinnern, aber er wollte Idosso nicht vor allen einen Lügner nennen. Die Frau schien sich zu erinnern – und keineswegs mit Freuden. Sie kniete nieder. Idosso stand auf und ballte die Faust, um der Frau einen Hieb zu versetzen. Dieser hätte ihr leicht den Schädel oder das Genick brechen können.
    Der Hieb verfehlte jedoch sein Ziel. Der Cimmerier fühlte sich durch Idosso bereits wegen der Blutergüsse auf der glatten Haut der Frauen in der Ehre verletzt. Das Wort des Häuptlings, die beiden gut zu behandeln, war wertlos gewesen. Conan würde nicht dulden, daß die Frauen noch mehr litten – auch nicht, um damit den Frieden mit den Bamulas zu erkaufen. Entweder ihr Leiden oder aber der Friede zwischen ihnen würde jetzt ein Ende haben.
    Conans Arm schoß vor. Fünf kräftige Finger umschlossen Idossos Handgelenk. Dabei sprang der Cimmerier auf und riß Idosso aus dem Gleichgewicht. Der Bamula wäre auf die Nase gefallen, hätte Conan ihn nicht vorne festgehalten.
    »Wie kannst du es wagen ...!« rief ein Krieger.
    Conan gebot ihm Schweigen. »Diese Frauen sind zu mir gekommen. Ich habe ihnen erlaubt, mit euch zu gehen, weil sie anscheinend Angst vor mir hatten. Ihr habt versprochen, sie ehrenvoll zu behandeln. Jetzt sehe ich, daß ihr ihnen offenbar Grund dazu gegeben habt, euch mehr als mich fürchten.«
    Idosso riß sich los. »Jeder Mann hätte das gleiche getan«, stieß er wütend hervor. »Oder ist dein Blut so milchig wie deine Haut, Kleiner Löwe, daß du von Frauen nichts verstehst?«
    Conan trat einen Schritt zurück. Die Frauen starrten ihn an. In ihren Gesichtern kämpfte die Angst gegen aufkeimende Hoffnung. »Wenn du die Farbe meines Bluts sehen willst, Idosso, mußt du es dir schon selbst holen«, sagte Conan. »Oder du glaubst dem Wort eines Cimmeriers und erinnerst dich daran, was du diesen Frauen versprochen hast.«
    Idossos Züge verzerrten sich vor Wut. Er wollte sich auf den Cimmerier stürzen, doch dann fing er Kubwandes Blick auf und begnügte sich mit lauten Flüchen. Schließlich packte er die Frauen an den Ohrringen und zog sie hoch. Am liebsten hätte er sie Conan entgegengeschleudert. Die beiden fielen wieder auf die Knie und umfingen Conans Beine. Ihre Ohren bluteten stark.
    »Da, nimm sie und genieße das, was ein richtiger Mann übrig gelassen hat!« rief Idosso wütend. »Nimm sie und laß dich bei Sonnenuntergang nicht mehr im Lande der Bamulas blicken, sonst ...«
    Idosso blieb die Drohung in der Kehle stecken. Ein schweißüberströmter Krieger stürmte durch den Grasvorhang und fiel dem Häuptling zu Füßen. Idosso schaute verdutzt drein. Kubwande gab dem Mann ein Zeichen aufzustehen.
    »Was ist geschehen?« fragte Idosso.
    »Die Dämonen haben wieder zugeschlagen«, stieß der erschöpfte Krieger hervor. »Im Tal der Toten Elefanten haben sie ein Dorf genommen.«
    »Genommen?« fragte Conan. »Du meinst, fortgeschafft?«
    Entweder verstand der Mann ihn nicht oder fand ihn einer Antwort nicht würdig. Erst als Kubwande ihm erneut ein Zeichen gab, begann er zu sprechen.
    Conan hörte sich den Bericht an, wie ein Dorf von alptraumhaften Ungeheuern heimgesucht worden war. Sie hatten die Gestalt von Affen, aber die Schuppen und die scharfen Zähne riesiger Echsen und dazu den Heißhunger von Löwen. Über zwanzig Dorfbewohner waren bereits tot, viele weitere verletzt, Hütten, Getreidespeicher und Viehbestand vernichtet. Der Schaden kam dem eines Überfalls durch eine Schar feindlicher Krieger gleich.
    Der Cimmerier bemerkte, wie die Bamula-Krieger ihn scharf musterten und nach einem Zeichen suchten, ob er über

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