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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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geboren und aufgewachsen waren.
    »Was wir heute abend erfahren, bleibt unter uns«, erklärte Sarabos. »Ganz gleich, was ihr beichtet – wir überlassen es den Göttern.«
    Die Männer schwiegen weiterhin. Einer zuckte zusammen, als der Mann mit der Pfeilspitze im Schenkel aufschrie. Das Echo hallte lange nach. Die Männer blickten verstohlen ins Hintere der Höhle.
    Auf ihren Gesichtern las ich die Befürchtung, daß dort nicht irgend etwas nach so vielen Jahren durch die Anwesenheit von Menschen zum Leben erwachte und hungrig und blutgierig hervorkroch. Ich hielt diese Befürchtung für durchaus vernünftig, wollte sie aber ein wenig entkräften.
    »Diese Höhle ist kein angenehmer Ort. Aber denkt dran, daß sie für Pikten tabu ist. Sie werden sich nicht hereinwagen, aber unsere Kameraden teilen diese Furcht nicht. Und denkt auch dran, daß Conan der Große in einer solchen Höhle den Schatz des Piraten Tranicos fand und sich damit den Thron Aquiloniens erwarb.«
    Einer murmelte, ihm würde es genügen, mit einem willigen Weib im Bett zu liegen und einen Krug guten Weines zu haben. Auch das fand ich durchaus vernünftig.
    Schließlich räusperte sich ein anderer Mann. »Ich habe da etwas von meiner Mutter gehört.« Der Sprache nach war er ein Gunderman, aber er war so dunkelhäutig wie ein Shemite ... oder ein Pikte?
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, fuhr er fort: »Ja, ich habe piktisches Blut. Meine Mutter ist halb Piktin, aber mein Vater war reinblütiger Gunderman. Meine Mutter verstand etwas Piktisch und kannte einige der alten Geschichten.«
    Wieder räusperte er sich. »Eine davon, sagte sie, sei bei den Pikten tabu gewesen. Es lag fortan ein Fluch auf jedem, der diese Geschichte erzählte. Dieser Fluch war beinahe so stark wie der, der auf jeden fiel, der die Höhle betrat. Sie hat mir alles erzählt, weil sie glaubte, ich sollte das wissen, und daß mein hyborisches Blut den Fluch abschwächen würde.«
    Niemand wagte eine Frage zu stellen. Wieder schien der Mann die Macht zu haben, Gedanken zu lesen. »Meine Mutter gebar fünf gesunde Kinder, das letzte davon mit beinahe vierzig Jahren. Sie ist vorigen Herbst mit sechzig Jahren gestorben. Ich habe bei fünf Feldzügen mitgekämpft. Ohne große Beute oder große Ehre zu verdienen, aber auch ohne eine schwere Verwundung. Falls es einen Fluch gibt, hat meine Mutter recht gehabt.«
    »Nun denn! Berichte uns wahrheitsgemäß, was sie dir erzählt hat. Wir werden dir aufmerksam lauschen«, sagte ich.
    »Vielleicht kann ich euch nicht allzu viel sagen ...«, begann der Mann.
    »Alles, was du uns erzählst, ist mehr, als das, was wir jetzt wissen«, erklärte ich fest. »Ein Geschichtenerzähler sollte einen Namen haben. Verzeih mir, daß ich deinen nicht weiß.«
    »Ich bin Vasilios, Sohn des Ayrik«, sagte er.
    »Dann sprich, Vasilios. Wir warten.«
    Vasilios räusperte sich noch mal. Die Luft in der Höhle war trocken und staubig. Er nahm einen Schluck Wasser aus seinem Schlauch. Dann schlug er die Beine unter, legte die Hände auf die Knie und begann.
    »Es begab sich zu Lebzeiten des Vaters meiner Mutter, des Pikten. Damals lebte ein Zauberer unter den Pikten, und eine Statue wurde lebendig und wandelte ...«
     

E LF
     
     
    Die piktische Wildnis – viele Jahre früher:
     
    Conan hörte Scyra sehr aufmerksam zu, nachdem sie zugegeben hatte, die Tochter des Zauberer Lysenius zu sein.
    »Ich habe nie von ihm gehört. Aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, alle Zauberer dieser Welt zu zählen«, sagte Conan. »Aber du siehst gar nicht wie eine Zauberin aus. Deine Kleidung ist eine listige Tarnung.«
    »Wir leben seit fünf Jahren hier«, erklärte Scyra empört. »Bei unserer Ankunft war ich fast noch ein Mädchen. Geh davon aus, daß ich keine Närrin bin, und höre mir gut zu.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Scyra«, sagte Conan und übersetzte ihre Worte für Govindue und Kubwande. Sie nickten, runzelten aber die Stirn, als er hinzufügte, daß Scyra und ihr Vater entweder über große Macht verfügten oder Freunde unter den Pikten hätten.
    Wenn Lysenius und seine Tochter über ausreichend Magie verfügten, um das gesamte piktische Volk abzuwehren, würde jeder Umgang mit ihnen riskant sein. Sie waren verdammt mächtig. Warum benötigten sie dann Hilfe?
    Wenn sie piktische Verbündete hatten, hieße das, Seite an Seite mit Pikten zu kämpfen. Conan hatte keine Blutfehde mit den Pikten – im Gegensatz zu vielen Cimmeriern –, aber konnte

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