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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Reihe, dich zu fragen, ob du Sorgen hast, Conan. Ich kann dir nicht so viel Hilfe anbieten wie du mir, doch was auch immer ich tun kann, tue ich gern.«
    Conan musterte den jungen Häuptling scharf. Auch die kleinste Lüge wäre für ihn jetzt ein so großer Verrat, daß er ihn nicht ertragen könnte.
    »Ich habe den Rauch von zwei Lagerfeuern der Pikten gesehen. Der eine Stamm ist zweifellos der, von dem ich gesprochen haben: Schlangen. Sie suchen wohl nach den Wölfen und stoßen nur rein zufällig auf uns. Der andere Stamm lagert weiter westlich und ist uns näher. Ich bin nicht sicher, ob sie uns verfolgen. Aber ich weiß auch nicht, ob sie nicht verfolgen.«
    »Du glaubst ... Scyra hat uns verraten?«
    »Jedenfalls nicht an ihren Vater. Da bin ich sicher, denn sonst würde er uns mit seinen Zaubersprüchen überschütten wie ein Geier, der seinen Kot abläßt. Vielleicht sind aber jetzt weder Lysenius noch Scyra Herren der Lage. Möglich, daß die Pikten ihnen unsere Pläne durch grausame Folter erpreßt haben, ihre Köpfe auf Stangen in einem Eulendorf gespießt, und jetzt mit uns das gleiche tun wollen.«
    »Wir werden für Scyra das Todeslied singen«, gelobte Govindue. »Auch für ihren Vater, wenn du meinst, daß sein Geist dadurch ruhiger wird.«
    »Ich habe nur wenige Zauberer getroffen, deren Geist je ruhiger würde, ganz gleich wie viele Lieder ihr für sie singt. Schont euren Atem und trinkt lieber Bier und überlaßt Lysenius den Göttern. Diese haben mehr Zeit als wir Sterblichen. Jedenfalls behaupten das die Priester.«
     
    Sutharo, Sohn Yagans, Kriegshäuptling der Eulen, wartete ungeduldig, daß sein Späher vom Baum herabkletterte. Es wäre schneller gegangen, wenn der Mann ihnen seine Beobachtungen zugerufen hätte, aber sie befanden sich nicht im Eulenland.
    »Hast du Schlangen gesehen? Sind sie nahe?«
    »Viele Schlangen. Viele Feuer. Ich glaube, es sind über drei Hände von Händen. Aber nicht nahe. Nicht zwischen uns und dem Berg, zu dem der weiße Schamane will.«
    »Das hast du gut gemacht. Du darfst als erster trinken, wenn wir Wasser finden.«
    »Ich danke dir, Häuptling.«
    Sutharo hoffte, sie würden bald Wasser finden. Er war mit seinen Kriegern zwei Tage lang sehr schnell marschiert. Trotzdem hatten sie die Dämonenmänner und ihren hünenhaften Häuptling nicht überholt. Die Dämonenmänner schienen so schnell wie die Eulen zu sein, sogar auf diesem schwierigen Gelände.
    Doch alle Mühsal, die seine Krieger erduldeten, wäre es wert, wenn sie die Dämonenmänner vor den Schlangen schützen konnten. Dann würde die Tochter des weißen Schamanen in Sutharos Bett liegen, und ein Sohn aus diesem Blut würde mit Sicherheit ein großer Kriegshäuptling und ein großer Schamane werden.
    So ein Sohn würde sicher imstande sein, über mehr als nur einen Stamm zu herrschen. Das Grabmal seines Vaters würde ein Ort sein, den alle Menschen kannten. Und nach dem Tod würde er, der Vater, mit den höchsten Göttern am Feuer sitzen.
    Wie gut, daß seine Krieger nicht wußten, warum sie sich die Füße wundliefen und dursteten, um Männer zu schützen, die sie später trotzdem töten würden. Vielleicht würden sie sich darüber wundern und ihm unbequeme Fragen stellen.
    Womöglich würden einige von seinen Kriegern ihn deswegen sogar herausfordern. Allerdings wäre das töricht, zumal der weiße Schamane den Streit unter den Eulen sehen würde. Doch es gab überall Schwachköpfe, auch unter den Eulen. Und es gab einige, die einem Häuptling nicht folgen würden, der sie nur angelogen hatte, um eine Frau in sein Bett zu bekommen.
    Sutharo hatte schon lange eine Gelegenheit herbeigesehnt, um gegen die Schlangen zu kämpfen, ehe er zu alt war, um die Eulen im Krieg zu führen. Stets hatte er es am besten empfunden, als Häuptling zu kämpfen, selbst wenn der Lohn dafür nicht Scyra war.
     
    Scyra hatte Conan in ihrer letzten Botschaft angewiesen, nach Süden zu marschieren, um den Ausläufer des Höhenzugs herum, den er vor sich sah. Das war gut und schön, doch lag das südliche Ende gefährlich nahe an den Schlangen. Wäre er allein gewesen, so wäre er schnurstracks über den Bergrücken gegangen, doch sein erfahrenes Auge verriet ihm, daß die gegenüberliegende Seite für die Bamulas zu steil war.
    Nun denn! Sie würden nach Norden marschieren. Es war an der Zeit, herauszufinden, wozu es führte, Scyra nicht zu gehorchen. Falls ihnen nichts geschah, war alles in schönster Ordnung. Sollte

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