Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
traf. Sekunden später schlug er damit gegen das heransausende Schild.
Als Wirkung seiner Schläge wehrte er nicht nur den Todesbalken ab, sondern trieb diesen in schiefem Winkel auf Conan zu. Dieser sprang jedoch nicht zurück, sondern holte aus und schlug zweimal ebenso geschwind dagegen.
»Ha, du bist doch nicht so unbeholfen, wie ich dachte!« Muduzaya führte in schneller Folge mehrere Vorder- und Rückhandschläge aus. Seine Schläge trieben den Schwertbalken erbarmungslos auf den Cimmerier zu. Schild und Schwert sausten abwechselnd blitzschnell von rechts und links auf ihn los. Conan wich keine Handbreit. Jeden Angriff parierte er, oder er duckte sich. Mehr als einmal schickte er den Balken mit ebensolcher Kraft zurück zum Kushiten.
»Mit deiner ungewöhnlichen Schnelligkeit verletzt du viele Regeln«, meinte Muduzaya. Dann schlug er beidhändig von oben so zu, daß die stumpfe Schwertspitze des Balkens auf Conans Kopf zuraste.
»Ich mache meine eigenen Regeln«, erwiderte Conan, parierte die Klinge und drehte sich auf einem Fuß. Fast gleichzeitig versetzte er dem Balken einen Tritt, so daß der verbeulte Schild auf den Kushiten zuschoß. Um der Gefahr auszuweichen, mußte Muduzaya seine Füße schnell, doch wenig würdevoll bewegen.
»Gut gemacht!« rief der Schwarze und nickte. »Erinnere mich daran, nicht gegen dich in der Arena anzutreten. Zumindest nicht am Ende eines langen ermüdenden Tages.« Er streckte die gewaltige Hand aus und fing den Balken ab. »Genug für heute. Ich möchte dich nicht ermüden.« Conan bemerkte, daß Muduzaya kaum schneller atmete. Keine Schweißperle glitzerte auf seiner Stirn.
»Einverstanden«, sagte der Cimmerier und trat aus der Reichweite des Balken hinaus. Einem Impuls folgend warf er das Übungsschwert beiseite und streckte die Hand aus. Nach kurzem Blick in Conans Gesicht tat es ihm sein Gegner gleich. Die beiden Männer legten Handgelenk an Handgelenk und umfaßten den Unterarm des anderen. Dieser Gruß war unter Soldaten und Söldnern in der östlichen Wüste sehr verbreitet.
»Friede.« Nicken. Muduzaya ging davon. Die anderen Athleten in der Arena hatten zwar zugeschaut, als er Conan auf die Probe gestellt hatte, ihre Übungen jedoch nicht unterbrochen. Als mögliche Rivalen zogen sie es vor, unter sich zu bleiben.
»Wenn deine Beliebtheit bleibt oder sogar wächst und Muduzayas gleichkommt, ist es sehr wahrscheinlich, daß du gegen ihn antrittst«, sagte Memtep. »Das Publikum verzehrt sich danach, daß seine Helden gegeneinander kämpfen.«
»Und solch ein Kampf bringt Riesensummen bei den Werten ein, schätze ich.« Conan nickte nachdenklich. »Trotzdem ist wohl eine gütliche Einigung möglich.«
Sie gingen durch die Übungsarena in eine Art riesiger Scheune. Es war eine Waffenkammer und es roch nach Rost und altem Blut. Die Waffen in den Gestellen und Kisten waren äußerst vielfältig. Manche waren glänzend poliert und in bestem Zustand, andere verbeult und stumpf und so schäbig, daß man nur darüber lachen konnte.
»Diese Helme sind plump, mit ihren breiten Visieren und Schnäbeln«, meinte Conan. »Warum sollte ein Kämpfer sich damit belasten und den Hals verrenken?«
Memtep lächelte und berührte den Rand eines Helmes mit seiner schlanken dunklen Hand. »Wenn die Nachmittagssonne auf den weißen Sand herniederbrennt und von den Marmormauern zurückprallt, riskiert ein Gladiator schon etwas, um Schatten zu finden. Wenn ein breitrandiger Topf dich davor schützt, geblendet zu werden, oder vor einer Handvoll Sand, die jemand wirft, ist er das Gewicht durchaus wert.«
Conan brummte zustimmend. »Und dieser Schrott dort drüben ist für eure weniger guten Kämpfer reserviert?« Er trat zu den Kisten mit rostigen, zerbrochenen Waffen.
»In der Tat.« Memtep führte ihn zu einer Tür mit schweren Riegeln. Er schob diese zurück und öffnete sie. Dahinter lag ein dunkler, stinkender Korridor. »Dieser Gang führt zu den Orten, wo wir Sklaven und Tiere halten. Der Eingang in die Arena wird 'Tor der Verurteilten' genannt.«
Conan schritt auf dem Tunnel mit Kopfsteinpflaster bis zu dem gleißenden Licht am Ende. Er blickte durch das halboffene Tor ins Stadion und war verblüfft, so viele Arbeiter zu sehen, die schwere Balken und Trennwände in der ehemaligen Krokodilgrube errichteten. Sie bauten über die zwei Mann tiefe Grube einen ebenen Holzboden.
»Für gewöhnlich ist der Boden der Arena eben.« Memtep war neben den Cimmerier getreten und
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