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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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beantwortete Conans unausgesprochene Frage. »Die Streben und Bodenplatten können auf alle mögliche Weise zusammengesetzt werden, um verborgene Gruben, Labyrinthe und Rennbahnen zu bilden – oder was sonst erforderlich ist. Es gibt sogar einen Plan, den Hauptaquädukt abzuleiten, um das gesamte riesige Oval zu fluten.«
    Conan schwieg und betrachtete nur die Arbeiter in der Grube, die geschäftig waren wie Ameisen. Jetzt befanden sich dort keine Reptile mehr, und die Grube enthielt auch kein Wasser, abgesehen von einigen Pfützen im Sand. Ihm drängte sich der Gedanke auf, daß alles eigens für Luddhew und seine Truppe vorbereitet worden war. Aber er hielt es für sinnlos, Memtep deshalb zu befragen, da sich alles zu seiner Befriedigung zu entwickeln schien.
    »Der Circus Imperius ist ständig im Wandel begriffen und wird verbessert und vergrößert.« Memtep deutete auf andere Arbeiter, welche Schäden an den Stadionmauern ausbesserten oder Bänke reparierten. Über den teureren Sitzplätzen brachten sie Sonnendächer an. Um Säulen zu errichten, gossen die Arbeiter eine graue zähe Masse in Holzformen. »Unsere Arbeiter werden von den besten Architekten und Fachleuten aus dem fernen Corinthien angeleitet«, fügte Memtep hinzu. »Unseren Möglichkeiten sind daher keine Grenzen gesetzt.«
    Dann führte der Eunuch Conan zurück durch den Tunnel. Der Cimmerier blieb an einer Stelle stehen und blickte durch einen Türbogen, aus dem ihm der Geruch des Todes entgegenschlug. Sieben Stufen führten nach unten in einen Raum, in dem auf Strohsäcken sieben Leichen lagen. Es waren Wüstennomaden, die am Vortag getötet worden waren; einige von ihnen sahen mit den verrenkten Körpern und zerfetzten Kleidern grauenhaft aus. Ein Sklave, wegen der Kälte in einen weißen Umhang gehüllt, saß auf einem Hocker und hielt Wache. Er betrachtete Conan ohne Neugier. Offenbar hatte er sich an den Leichengeruch gewöhnt.
    Am anderen Ende des unterirdischen Raums befand sich eine schwere Tür. Sie öffnete sich quietschend. Zwei Männer traten hindurch. Sie trugen rote Kleidung und sahen aus wie Priester. Die Köpfe unter den weiten Kapuzen waren kahlgeschoren. Ohne Conan eines Blickes zu würdigen, nickten sie dem Sklaven zu. Dieser machte auf dem Wachstäfelchen auf seinem Schoß ein Zeichen. Dann hoben sie eine der Leichen hoch und trugen sie stumm durch die offene Tür. Sie schloß sich mit lautem Knall. Dann wurde ein Riegel vorgeschoben.
    »Wer sind diese Männer?« Conan wandte sich zurück zu Memtep. »Was wird aus den Leichen derer, die in der Arena getötet werden?«
    Der Eunuch antwortete zögernd und führte Conan dabei zurück durch den Gang. »Wie ich bereits sagte, wurde der Circus Imperius mit aktiver Hilfe des Set-Tempels auf heiligem Boden erbaut.« Er schaute den Cimmerier mit sehr ernster Miene an, in die sich eine Spur abergläubischer Furcht mengte. »Wie du wohl weißt, befaßt sich ein Großteil unserer Religion hier in Stygien mit dem Tod, das heißt mit dem Schicksal der Seele – auch ba genannt –, nachdem die sterbliche Hülle zusammengebrochen ist. Uns wurde enthüllt, daß wir, um das ewige Leben zu sichern, die Leichen konservieren müssen – die Leichen der Vornehmen in gleichem Maße wie die der Unterschicht, damit sie in der Nachwelt herrschen und dienen können. Verstehst du das?« Der Eunuch blickte den Cimmerier fragend an. Dann führte er Conan zwischen Käfigen hinaus ins Tageslicht.
    »Ich weiß, daß ihr Stygier die Kunst des Einbalsamierens beherrscht und großartige Grabmäler zu bauen versteht«, antwortete Conan.
    »So ist es. Um den Geist für das Nachleben zu erhalten, muß man den Körper richtig präparieren und konservieren. Ehe der Circus hier in Luxur gebaut wurde, verpflichtete man sich in einer feierlichen Vereinbarung, daß jedem Menschen und jedem heiligen Tier, die hier sterben, das Recht auf das Ritual der Einbalsamierung zusteht, um ihm den Platz in der Ewigkeit zu sichern. Die Akolyten in roten Gewändern, die du gesehen hast, sind handverlesene Schüler des obersten Einbalsamierers Manethos, welcher dem Hohenpriester des Tempels, Nekrodias, verantwortlich ist. Der Tempel unterhält hier, direkt neben dem Circus, eine Krypta für Einbalsamierungen.« Memtep nickte zum hinteren Ende des Stadions, den sie noch nicht besichtigt hatten. »Auf diese Art und Weise werden die Anstandsformen unserer Religion angesichts fremder Sitten und Gebräuche gewahrt.«
    »Dann sind alle,

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