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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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»Und jetzt verzieht euch!«
    »Du hast nicht im Zirkus gelernt, so mit dem Schwert umzugehen«, bohrte der Junge nach. »Bist du ein Söldner oder gar ein Gladiator aus den hyborischen Städten?«
    »Warum willst du das wissen?« fragte Conan. »Läßt man euch Säuglinge das Blutbad in der Arena anschauen? Wenn ja, dann ist das ein schwerer Fehler.«
    »Ich sehe und weiß mehr als zehn Erwachsene in dieser Stadt«, brüstete sich der Junge.
    »Ach ja? Und wie heißt du?«
    »Ich bin Jemain«, erklärte der Junge großspurig, während seine Kumpane respektvoll schwiegen. »Und du bist Conan der Schlächter, der nächste große Held des Circus Imperius.«
    »Eine Sensation für die Öffentlichkeit«, meinte Dath der Axtjongleur mit wissendem Lächeln. »Und zweifellos ein Favorit bei den Wetten.«
    »Ja, irgendwann einmal«, sagte Jemain und musterte Dath mißtrauisch.
    »Und was ist mit mir?« wollte Conans anderer Gefährte wissen. »Ich, Roganthus der Starke, habe diesen Bauernlümmel entdeckt. Das Wenige, was er über den Zirkus weiß, hat er von mir gelernt.« In seiner Stimme war neben Scherz auch eine Note verletzten Stolzes zu hören. »Sag mir, du junger Gassenprophet, ist in deiner Kristallkugel auch etwas über mich zu sehen?«
    In Jemains verschlagenem Gesicht zuckte ein zynisches Lächeln um die Mundwinkel. »Aber sicher bist du dort vorhanden. Der Circus Imperius heißt euch alle willkommen und stellt jeden an den für ihn besten Platz. Ein guter Kämpfer vermag während seiner Zeit in der Arena großen Reichtum erwerben.«
    Roganthus schien sich damit zufriedenzugeben. Auch die anderen verfielen in dankbares Schweigen. Die meisten Straßenjungen waren weggelaufen, nur Jemain folgte den drei Männern. Wahrscheinlich erhoffte er sich doch noch ein paar Münzen oder zumindest irgendeine Neuigkeit, die er zu Geld machen konnte.
    Die engen Gassen, die von der Arena nach unten führten, waren mit Kopfstein gepflastert. Sie führten in einem Winkel zu einer breiteren Straße, die in einem Tal zwischen dem Stadion und den höheren, weniger bebauten Hügeln im Süden lag. Die drei schlenderten an Läden und Wohnhäusern vorbei und erreichten schließlich den Schatten einiger hoher Steinbögen auf den Dächern, die mehrere Gebäude überspannten.
    »Das ist der höchste Aquädukt, den Commodorus gebaut hat«, erklärte Jemain, als wäre er ein Fremdenführer. »Dadurch ist das Leben in der Stadt viel leichter geworden und hat es dem Reichen ermöglicht, ihre Villen am Tempelberg noch zu verschönen.«
    »Da oben fließt Wasser?« fragte Conan und blinzelte zum strahlendblauen Himmel hinauf.
    »Ja. Unter einem Holzdach, um das Wasser vor Vogelkot zu schützen«, antwortete Jemain. »Das Wasser kommt von den Flüssen in den Bergen im Süden. Die Corinther haben über tausend Ingenieure und Steinmetzen nach Luxur gebracht, um die Wasserleitung zu bauen.«
    »Aber die schweren Felsquadern haben Stygier bewegt, darauf schließe ich jede Wette ab.« Conan wischte mit der Hand über die großen Blöcke, als sie an einem Fundament des Aquäduktbogens vorbeikamen, der sich über die Straße wölbte.
    »Stimmt. Der Oberste Tempelpriester erließ ein Dekret, wonach die Bauern Fron leisten mußten, wie immer bei den großen Grabmälern und Tempeln. Natürlich auch für das Stadion – aber die Corinther kümmern sich um ihre Arbeiter.« Der Junge grinste. »Nicht viele sind gestorben, abgesehen von den Stürzen.«
    Conan brummte nur und bewunderte, wie genau eingepaßt und trocken das Gemäuer war, das den Wasserstrom über ihnen beförderte. »Und das ist alles während der Herrschaft von Commodorus geschaffen worden?«
    »O ja. Er ist der weitaus beliebteste Tyrann, den wir je hatten – vor allem wegen seiner Späße in der Arena«, erklärte Jemain begeistert. »Man sagt, daß die Armee eines Tages die Herrschaft der Priester abschütteln und ihn zum Imperator Luxurs ausrufen wird – oder vielleicht von ganz Stygien.«
    »Ach ja?« meinte Conan skeptisch. »Und was sagen die Set-Priester dazu?«
    Der Junge zuckte mit den Schultern. Offensichtlich war er durch die Erwähnung des allmächtigen Schlangengotts seines Landes keineswegs eingeschüchtert. »Der alte Nekrodias ist verkalkt und nicht besonders beliebt, nicht einmal bei seinen jüngeren Priestern. Auf dem flachen Land glauben die Leute immer noch an den altmodischen Kram, aber wir in der Stadt sind aufgeklärter. Wir kennen und schätzen ausländische Sitten und

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