Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
und Roganthus brüsteten sich damit, bei reichen Corinthiern und hohen Beamten abends zu tafeln und zu trinken. Conan hegte den Verdacht, daß auch Sathilda sich insgeheim nach dieser Auszeichnung sehnte, aber bis jetzt gab sie sich damit zufrieden, mit fluchenden Gladiatoren auf Streitwagen, die sie aus den Arenaställen geholt hatten, durch die Stadt zu jagen. Qwamba, die große Katze, blieb zurück, um das Liebesnest zu bewachen, während sie mit Conan zur ›Freuden-Barke‹ fuhr.
»Weißt du, welche Darbietungen für die nächste Vorführung auf dem Plan stehen?« fragte Conan Ignobold, einen der älteren Gladiatoren. Sie saßen in Namphets Schenke. »Wieder wilde Tiere oder Einzelkämpfe? Mit Sicherheit finden sie so schnell nicht wieder einen Haufen Fremder, die so dumm wie wir sind und sich blind in die Arena locken lassen.«
Ignobold war ein untersetzter Ophirer mit buschigen Brauen. Er war als Karawanenwächter nach Süden gewandert und in Luxur hängengeblieben, weil er an der Stadt und am blutigen Circus Imperius Gefallen gefunden hatte. »Ich habe gehört, sie hätten eine Schar räuberischer Banditen aus Khauran gefangen«, murmelte er über seine Schale mit Arrak. »Fahnenflüchtige Söldner ... du kannst damit rechnen, in der Todesgrube auf sie zu treffen.«
»Ach ja?« Conan wandte sich an Sathilda, die neben ihm saß. »Khauranier sind gute Kämpfer«, erklärte er ihr. »Sie dürften gleichrangige Gegner sein.«
Einer der älteren und mit unzähligen Narben bedeckten Helden, der in der Stadt als Halbard der Große verehrt wurde, beugte sich vor. »Diesmal soll ich gegen Saul Starkhand kämpfen, Mann gegen Mann, mit hohem Einsatz.« Der Rivale, den er nannte, war einer der jüngeren Gladiatoren und in der Schenke nicht anwesend. Trotzdem sprach Halbard leise und verschwörerisch. »Ich habe vor dem Kampf keine Angst – nicht im geringsten. Dieser Starkhand ist ein Emporkömmling, ein Heißsporn und völlig überschätzt, wenn ihr mich fragt.« Er rieb sich mit den schwieligen Fingern das vernarbte linke Ohr. »Aber dieses Wiesel Zagar, der sogenannte Talentbeschaffer, kam neulich bei mir angeschleimt. Er wollte, daß ich den Kampf verliere – ich sollte mir eine leichte Wunde beibringen lassen und mich dann in den Sand legen. Er versicherte mir, daß ich am Leben bleiben würde – und einen Anteil am Preisgeld erhielte. Natürlich insgeheim.« Er schüttelte den Kopf und machte eine finstere Miene.
Conan hatte gebannt zugehört. »Du hast abgelehnt, ja?« fragte er.
»Abgelehnt? Ha! Ich habe ihm angeboten, ihm die Nase zu plätten und ihm die seidene Kappe über die Ohren zu ziehen!« Halbard schüttelte die narbige Hammerfaust und knallte sie auf ein Faß. »Ich würde nie meinen guten Ruf auf diese Art und Weise ruinieren, nicht für einen flüchtigen Gewinn! Mein guter Name ist mein einziger Besitz. Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt! Ich habe Zagar gesagt, er sollte sein verbrecherisches Geld lieber auf mich setzen; denn ich werde Saul Starkhand besiegen! Jetzt wird gemunkelt, der Kampf werde abgesagt – aber nicht, wenn ich etwas zu sagen habe!« Er schüttelte empört das kantige Kriegergesicht.
Muduzaya hatte von einem Faß in der Nähe aus zugehört. »Sei vorsichtig, alter Freund«, sagte er jetzt. »Diese Wetter versuchen oft, das Ergebnis der Kämpfe zu manipulieren. Wenn möglich, untergraben sie die Kraft eines Kämpfers und seine Beliebtheit, nur um ihre Wetten zu fördern. Wie Jongleure ihre Stöcke würden sie unseren guten Ruf nach oben wie unten treiben, wenn es in ihrer Macht stünde.« Er schlug dem alten Haudegen mit der mächtigen Pranke auf die Schulter. »Du mußt in den nächsten Spielen noch entschlossener kämpfen, um deine Stellung zu halten.«
»In der Tat«, pflichtete ihm Conan bei, um den melancholischen Mann etwas aufzurichten. »Bleib immer wachsam, dann hast du Glück. Ich schätze, für einen Kämpfer, der so von allen geliebt wird wie du, gibt es eine dicke Pension.«
Conan wartete auf Antwort, doch die anderen Zechgenossen schwiegen. Als ihr Schweigen zu bedrückend wurde, fühlte er sich gezwungen, noch einmal nachzubohren. »Ist das nicht so? Verbringen die meisten erfolgreichen Gladiatoren ihren Lebensabend hier in Luxur, oder reisen sie in ihre Heimat, um den Ruhm zu genießen?« Er sprach leise, damit Namphet die Frage nicht hörte. Der einäugige und einarmige Wirt war damit beschäftigt, Becher zu füllen und zu kassieren.
»Ja, das
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