Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
des Adligen reagierte, und sah in Udolphus keinen ernsthaften Rivalen.
    »Nun, meine Schöne, bist du bereit, deine Künste morgen vor der Menge im Zircus unter Beweis zu stellen?« fragte er Sathilda. »Und was ist mit dir, mächtiger Schlächter?« fügte er mit einem Blick auf Conan hinzu, der hinter Sathilda stand. »Bist du in Kampfeslaune? Für morgen haben die Auguren, die aus den Eingeweiden lesen, unseren neuen Champions Glück prophezeit, wie man mir erzählt hat. Wirst du mit einem Haufen khauranischer Fahnenflüchtiger fertig?«
    »Khauranische Kavalleristen sind hervorragende Kämpfer«, meinte Conan mit ernster Miene. »Ich freue mich darauf, gegen sie anzutreten.« Er nahm einen großen Schluck Arrak, um nichts mehr sagen zu müssen.
    »Verstehe«, meinte Udolphus freundlich. »Wie jeder wahre Athlet möchtest du am Vorabend des Wettkampfs lieber nicht darüber sprechen. Der Druck kann einem zu schaffen machen. Aber für mich siehst du so aus, als würdest du mit allen Gegnern fertig. Ich hoffe, du bist weise genug, einen leichten Sieg zu wählen, wenn er dir angeboten wird.« Er umfaßte den muskulösen Arm des Cimmeriers. »Komm, setz dich zu uns. Was hältst du eigentlich von Commodorus, dieser traurigen Gestalt auf dem Herrscherthron? Sollten unsere Bürger ihn deiner Meinung nach stürzen, wie manche gern wollen?«
    Conan blieb stumm und bereute, sich auf das Faß gesetzt zu haben. Seine Miene verriet nichts. Als Ablenkung bat er Sathilda, sich auf seinen Schoß zu setzen. Er wußte nicht viel über Commodorus und verspürte keine Lust, in die verleumderischen Gerüchte über den Herrscher der Stadt einzustimmen.
    Doch der junge Jemain, der bereits am frühen Abend in der Schenke auftauchte, um Conan die Laune zu verderben, war über die Worte des Adligen bestürzt. Mit unverhohlenem Abscheu starrte er Udolphus an, bis der Corinthier schließlich ungeduldig wurde.
    »Mach den Mund zu, Junge«, fuhr der Adlige ihn an, »ehe deine Gedanken herausfallen. Hier, du Strolch, nimm das und verzieh dich!« Er holte aus der Toga einen Geldbeutel und warf ihn dem Jungen zu. »Wenn du weißt, was gut für dich ist, mischst du dich in die Angelegenheiten alter Männer nicht ein!« rief er ihm hinterher.
    Kopfschüttelnd widmete sich Udolphus wieder seinen Gästen. »Ein lästiger Bursche – Jemain heißt er, nicht wahr? Nun, wie ich gerade sagte, halten etliche unseren Alleinherrscher Commodorus für einen großen Aufschneider, der vor der Menge wie ein Pfau umherstolziert und behauptet, selbst ein großer Gladiator zu sein.« Er verlieh seiner Behauptung mit einem großen Schluck Arrak Nachdruck. »Andererseits hat er in den oberen Rängen der Armee und auch anderswo viele Anhänger. Viele glauben, er wird nicht Alleinherrscher bleiben, sondern die Traditionalisten und die Tempel herausfordern, indem er sich zum Imperator erklärt. Sicher ist, daß er unter dem einfältigen Volk beliebt ist.«
    Udolphus redete weiter. Unbefangen sprach der betrunkene Adlige die gefährlichsten Gerüchte und Skandale laut aus. Er fragte nach der Meinung der anderen, schenkte jedoch deren vorsichtigen Antworten keine Aufmerksamkeit. Unbekümmert fuhr er mit seinen Äußerungen fort. Seine beiden Leibwächter beobachteten dies alles mit nüchternen Augen.
    »Was ist mit dem Einzelkampf morgen in der Arena?« bohrte er weiter. »Noch sind die Wetten nicht festgelegt. Ich glaube, nicht einmal der Zeitplan ist schon bestimmt. Es sollte einen legendären Kampf zwischen zwei großen Champions geben, aber aus irgendeinem Grund wurde er noch nicht angekündigt.«
    »Für mich kann ich nichts sagen«, erklärte Conan. »Aber ich würde an deiner Stelle bei einem solchen Kampf nicht allzuviel wetten. Schließlich kennt man die hinterlistigen Tricks dieser Männer, welche die Wetten abschließen.« Er konnte nicht widerstehen, diesen Hinweis zu geben, um zu zeigen, daß er sich auskannte.
    Doch vor dem großen Spektakel wurden diese Kämpfe nicht bekanntgegeben. Die Sache wurde kompliziert – oder vereinfacht – durch einen traurigen Vorfall, der vor Sonnenaufgang am nächsten Morgen entdeckt wurde. Man fand Halbard den Großen vor dem Tor der Zircus-Anlage tot auf. Offenbar hatten Räuber ihn erschlagen.

K APITEL 9
     
    Blutiges Vergnügen
     
     
    Der Tag des großen Spektakels zog klar und hell herauf. Die Menge sammelte sich bereits früh im Schatten der Westseite des Stadions und kaufte bei den fliegenden Händlern warmen Tee und

Weitere Kostenlose Bücher