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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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zurück, und er wurde unvermittelt von den schweren Bleigewichten darin an der Helmseite getroffen. Er taumelte zurück und verfing sich im Netz. Gnadenlos stieß Sistus mit dem Dreizack zu und spießte den Gegner wie einen zappelnden Fisch auf.
    Sistus blieb auch im Triumph ruhig. Seine Miene war wie versteinert. Mit schnellem Messerstich entledigte er sich seines Opfers und faltete sein Netz wieder zusammen. Dann nahm er den Dreizack und ging ungerührt vom tosenden, lawinenartigen Beifall der Zuschauer zum Tor der Helden und verließ die Arena.
    »Ein großartiger Sieg«, erklärte Commodorus in seiner Loge. »Und nun kommen wir zum dritten und letzten Zweikampf.« Die Menge wiederholte aufgeregt die Worte des Tyrannen. Ihre Rufe brachen sich an den Mauern des Stadions. »Als Salut für Luddhews Zirkustruppe wird unser neuer Held, Conan der Schlächter, gegen unseren altbewährten Schwertmeister Muduzaya den Schnellen kämpfen.«
    Für Conan kam diese Ankündigung völlig überraschend. Selbstverständlich hatte er damit gerechnet, heute nochmals zu kämpfen. Um sich aber keine Sorgen zu machen, hatte er vorher keinen Blick auf die Ankündigungen verschwendet. Aber jetzt sollte er von allen Mitkämpfern gegen Muduzaya antreten, ohne Gelegenheit zu haben, sich abzusprechen oder Pläne zu machen ... Viele der anderen Kämpen waren keine üblen Burschen, doch der Kushite war der einzige, dem Conan sich geistig verbunden fühlte. Er beschloß, Muduzaya weder zu töten noch schwer zu verwunden – ganz gleich, was es kosten würde.
    Der Cimmerier marschierte in die Arena. Er gürtete den häßlichen Helm um, der zumindest etwas Schutz gegen die Sonne und gegen Schwerthiebe bot. Conan bemühte sich, den Blick des Freundes zu erhaschen. Doch dieser schritt dahin, ohne aufzublicken. Zwei Arenasklaven liefen zum Kushiten und polierten seinen glänzenden schwarzen Schild und die golden schimmernden Ornamente auf dem breiten Gürtel (mit diesem Schmuckstück durfte sich der regierende Champion zu Recht schmücken). Conan hatte den unangenehmen Eindruck, daß die beiden Sklaven den Krieger führten und ihn zum Kampfplatz schoben. War er nicht in Lage, auf eigenen Beinen zu gehen? Die Sklaven bemühten sich um Muduzaya bis zur Arenamitte, wo der Sand frisch geglättet und keine Spur von Blut übrig geblieben war. Die beiden Sklaven halfen dem Gladiator, das Schwert zu heben, um den Tyrannen zu grüßen – wie es der Gepflogenheit entsprach. Auch Conan hob sein Schwert. Dann liefen die Sklaven zurück zum Rand der Arena.
    Conan blickte Muduzaya scharf ins Gesicht. Es stimmte. Der dunkelhäutige Gladiator war zweifellos betäubt. Wahrscheinlich hatte man ihm eine Droge ins Getränk getan. Obgleich Muduzaya sein Schwert kampfbereit hielt, war sein Gesicht seltsam starr und unbeteiligt. Zwischen Gedanke und Tun stand eine Barriere.
    Probeweise kreuzte Conan die Klinge mit ihm. Auf den vorderen Reihen mußten die Zuschauer gehört haben, wie stumpf es klang. Der Kushite war praktisch gelähmt und kaum in der Lage zu kämpfen.
    Jemand hatte Muduzaya absichtlich schwächen und ihn seiner außergewöhnlichen Fertigkeit, das Schwert zu schwingen, berauben wollen. Da war der Cimmerier sicher. Aber warum? Ihm fielen Halbards Klage und dessen anschließender Tod ein. Das war die Antwort. Schließlich war Muduzaya der Favorit, der Schwertmeister. Gewiß hatten unzählige Menschen hohe Wetten auf ihn abgeschlossen, daß er im Kampf mit dem Neuling, diesem Emporkömmling aus Luddhews Truppe, siegen würde. Wenn dieser Champion gegen Conan verlor, wäre das eine Sensation und würde die Quoten für den cimmerischen Außenseiter ins Unermeßliche steigern. Das würde den Wetteinnehmern ein Vermögen einbringen. Es war so, wie der Kushite ihn selbst gewarnt hatte: Wer zu großer Popularität aufstieg und sich von der Menge abhob, sollte aufpassen!
    Die Menge wurde ungeduldig. Noch immer war kein Blut geflossen. Man hörte nur das Klirren und Kratzen der Klinge, welche die Gladiatoren lustlos kreuzten. »Kämpft, ihr aufgeblasenen Feiglinge!« brüllte jemand. Pfiffe erfüllten den Circus Imperius.
    »Bring den Schlächter um, tapferer Kushite, sonst verliere ich mein Geld!«
    »Zeigt uns Blut! Wir wollen endlich Blut sehen!«
    Außer den aufgebrachten Rufen prasselten Steine und Abfall auf den Sand neben den Gladiatoren. Conan erkannte den Ernst der Lage. Sie mußten kämpfen, sonst würden die Menschen nicht länger Zuschauer bleiben und sie

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