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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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entlegensten Gegenden des stygischen Reichs und der Nachbarländer.
    Abgesehen von denen, die am Umbau der Arena und der Umleitung der Aquädukte arbeiteten, hatte man aus der Ufergegend unzählige Seeleute zwangsverpflichtet. Auch ihre Schiffe holte man und zog sie auf Munitionswagen durch die Stadt, um sie auf den blauen Wassern des Circus Imperius wieder schwimmen zu lassen. Von beiden Ufern des Styx – ja sogar von fernen Küsten – hatte man Schiffszimmerleute und Waffenschmiede geholt, um das Schiff zu bauen, das zu groß war, als daß man es durch die Stadt hätte ziehen können. Es hätte auch nicht durch die Tore der Arena gepaßt. Der gewaltige Bau war Commodorus' Flaggschiff, eine echt aussehende Kriegsgaleere mit Geschütztürmen, doppelten Ruderbänken und einem schweren bronzenen Rammsporn.
    Als Ruderer hatte man Bootsladungen von Sklaven aus allen Häfen am Fluß hergeholt. Gewöhnliche Feldarbeiter waren nicht tauglich, da die Ruderer wissen mußten, wie man die Galeere vorwärtstrieb und wie man mit ihr auf so unglaublich engem Raum kämpfte und rammte. Echte Schiffsoffiziere und Matrosen bemannten das Flaggschiff und die Begleitschiffe. Es war ungemein wichtig, daß die Mannschaft des Tyrannen einen guten Eindruck machte. Deshalb fehlten auch nicht die Flaggen, Trompeten und Kesselpauken.
    Für die gegnerische Flotte hatte man ebensowenig Mühe und Kosten gescheut, allerdings auf andere Art. Am gesamten Styx und an den Küsten des Westmeeres hatte man alle Gefängnisse nach den berüchtigtsten Piraten, Schmugglern und Meuterern abgesucht. Auch diese wurden nach Luxur geschafft, um als Futter für die Gladiatoren und die Flotte des Tyrannen zu dienen. Sie sollten auf wendigen kleinen Schiffen fahren, deren Mannschaften aus dem Abschaum der örtlichen Gefängnisse stammten. Da sich unter diesen Seeräubern einige der fähigsten Navigatoren und wildesten Kämpfer befanden, die je auf den Wellen geschwommen waren, wäre die Seeschlacht alles andere als ausgewogen.
    Um diese kräftige Fischsuppe noch etwas mehr zu würzen, hatte man Tierfänger ausgeschickt. Sie hatten in den flachen Nebenarmen des Styx seltene Frischwasserhaie gefangen und in Barken flußaufwärts nach Luxur gebracht. Diese blitzschnellen großen Raubfische, die gierig Menschen fraßen, wenn sie sie erwischten, sollten im Wasser der Arena schwimmen, um die Gefahren einer offenen Seeschlacht noch dramatischer zu gestalten. Die Krokodile und Wasserschlangen, die bereits im Circus Imperius berühmt waren, wurden ebenfalls eingesetzt.
    Bereits am Abend des Vortages drängten sich viele Menschen vor den Stadiontoren und in der Umgebung des Zircus. Sie verbrachten die Nacht und den Morgen vor der Galavorstellung in einem Freudentaumel. Sie tranken, tanzten und sangen deftige Lieder, verließen jedoch ihre mühsam erworbenen Plätze kaum. Luddhews Truppe gab abends auch Sondervorstellungen. Sie führten die wilden Tiere durch die Menge. Die Akrobaten zeigten ihre Künste. Auch bei der Wahrsagerin, beim Glücksspiel und beim Verkauf von angeblichen Wundermitteln kam bereits vor der offiziellen Eröffnung des Spektakels viel Gold und Silber in die Taschen.
    Selbstverständlich waren auch die Stadtwachen in voller Stärke ausgerückt. Zusätzlich halfen die Straßenkämpfer, die Menschenmassen zu bändigen. Dath und etliche untergeordnete Führer trugen Stirnbänder und traten als Ordner auf, die von der Menge respektiert wurden. Alles in allem, wenn man Zuschauer, Schausteller, Athleten, fliegende Händler, Ordner, Diener, Beamte und Gefangene zählte, war wohl am Morgen des Wiederwahltages der Großteil von Luxurs Einwohnern in großem Gedränge auf dem Tempelberg versammelt.
    Die Lage wurde teilweise ungemütlicher, als die Gräben, die vom Amphitheater herabführten, sich mit Wasser füllten. Nachdem die Aquädukte umgeleitet waren und die Arena mit Wasser füllten, konnte man sie nicht so leicht wieder verschließen. Deshalb floß ständig Wasser durch undichte Mauerstellen, so daß die Wartenden nasse Füße bekamen. Dadurch wurden die Menschen auch gehindert, auf den Straßen zu schlafen. Gerüchten zufolge sollten die Wohnhäuser am Fuß des Berges teilweise überschwemmt sein, aber niemand hielt das für ein ernstes Problem.
    Am späten Vormittag wurde das Stadion geöffnet. Sofort war es viel schwieriger, die Menschenmassen unter Kontrolle zu halten. Man hatte die Eisentore mit Ketten halb geschlossen, damit die Zuschauer sich nicht

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