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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Fingerknöcheln beinahe den Laufsteg. Mit offenem Mund und leerem Blick schlurfte er dahin.
    »Die sind harmlos«, flüsterte Amram dem Cimmerier ins Ohr. »Diese Sklaven wurden eigens für die Betätigung der größten Räder gezüchtet, die sich oft nur sehr schwer drehen lassen. In einem Notfall ist keine Zeit, Hilfe zu holen. Der Dampf muß sofort abgestellt werden.«
    Obgleich Conan nur der Gedanke beherrschte, von diesem Ort fortzukommen, prägte er sich alle Einzelheiten genau ein. Im Vergleich zu der übrigen Stadt war es hier sehr laut. Überall zischte und brodelte es. Metall klirrte. Laute Befehle, das Keuchen der affenartigen Sklaven, deren kleine Nasen und Münder nur mit Mühe genügend Luft für die riesigen Leiber einatmen konnten.
    Sie kamen an einem gigantischen horizontalen Rad vorbei, an das sechs Riesenklaven mit den Handgelenken geschmiedet waren. Conan vermutete, daß es sich um das Hauptventil handelte, mit dem man den Dampf für die gesamte Stadt abstellen konnte, falls ein Notfall eintrat. Er fragte sich, wie die Stadt bei völliger Dunkelheit weiterexistieren konnte. Doch die Antwort lag vor ihm: die Pilze, die überall ihr kaltes, gespenstisches Licht ausstrahlten. Zweifellos ließen die Ameisenleute diese Pilze überall in der Stadt wachsen, um ständig eine Notbeleuchtung zu haben.
    Ja, sie hatten alles wirklich hervorragend geplant. Aber schließlich hatten ihnen auch viele tausend Jahre zur Verfügung gestanden, um die Kunst, ohne Sonne zu leben, zu vervollkommnen. Bei diesem Gedanken schauderte es ihn. Die Sklaven und freien Arbeiter an diesem Ort zeigten schonungslos die Folgen eines solchen Lebens. Das kalte Licht der Pilze ließ ihre bleiche Haut wie die eines verwesenden Leichnams aussehen.
    Nach der Dampfanlage schritten sie durch bekannte Gänge. Hier waren sie entlanggekommen, als sie die Stadt betreten hatten. Als Amram sie eine Rampe hinaufführte, war er ziemlich sicher, daß sie sich dem großen Tempel näherten. Der Gedanke, wieder die Wüste zu durchqueren, behagte ihm nicht sonderlich, doch alles war besser, als die Tage als Gäste von Omia und Abbadas zu verbringen.
    Plötzlich schlug Amram einen unbekannten Seitengang ein. »Wohin gehen wir?« fragte Conan und packte den kleinen Mann am Arm. »An diesen Gang erinnere ich mich nicht.«
    »Wie könntest du? Aber habt ihr nicht verlangt, eure Waffen und eure Habe zu bekommen?«
    Conan lächelte. »Nun, dann weiter!«
    Vor einer Biegung blieb Amram stehen. Er zog Conans und Achileas Köpfe zu sich heran und flüsterte kaum hörbar: »Hinter dieser Biegung liegt der Wachraum. Es sollten mindestens zwei Wachen dort sein. Mit denen müßt ihr selbst fertig werden. Eure Sachen befinden sich in dem Raum dahinter.« Der Cimmerier und die Amazonenkönigin nickten und zückten ihre Waffen. Auf Conans Zeichen hin stürmten sie um die Biegung.
    Die beiden Wachen standen neben dem Eingang und stützten sich auf ihre Lanzen. Beide waren nur halbwach. Sie trugen schwarze Rüstungen und Tiermasken. Beim Anblick Conans und Achileas waren sie so bestürzt, daß sie kein Wort herausbrachten. Der Cimmerier packte den Mann links am Hals und rammte ihm das Schwert in den Bauch. Achilea durchbohrte dem anderen mit dem Dolch die Kehle. Blitzschnell ergriffen die Amazonen die Wachen und ließen sie zu Boden sinken, ohne daß man einen Laut hörte. Geschickt schoß Amram vor und fing die Lanze auf, ehe diese klirrend umfiel.
    Mit dem blutigen Schwert in der Hand stürmte Conan in den nächsten Raum, um es mit weiteren Feinden aufzunehmen. Doch da war niemand. Er musterte den kleinen Raum, der nur zehn Schritte lang war. Truhen standen dort; an den Holzpflöcken an der Wand hingen alle möglichen Gegenstände.
    »Ha, dort drüben!« rief Achilea und lief zu dem Pflock, wo ihr Ledergürtel samt Schwert und Dolch hing. Schnell legte sie den Gürtel um die schlanke Taille. Dann bückte sie sich, um das Bündel zu untersuchen, das unter dem Pflock auf dem Boden lag.
    Auch der Cimmerier fand seine Waffen. Sie hingen über Wüstengewändern und anderen Dingen. Er legte den Waffengurt an, rollte alles in seinen Umhang und schlang diesen über die Schulter. Achileas Frauen rafften ebenfalls ihre Habe zusammen. Den Dingen, die Kye-Dee und Jeyba gehört hatten, schenkten sie keinerlei Beachtung.
    Der Cimmerier vermißte etwas. »Wo sind unsere Kamelsättel und das Zaumzeug?«
    »Wahrscheinlich noch auf den Kamelen«, antwortete Achilea. »Das hoffe ich

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