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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verzweifelt werden wir doch nicht sein!« sagte Kye-Dee nicht verärgert, aber eindeutig entsetzt. »Kamele sind für Krämer und Dorfbewohner, aber keine Reittiere für Ehrenmänner, die frei unter dem Immerwährenden Himmel reiten!«
    »Vielleicht haben wir keine Wahl«, meinte Conan. »Pferde können nicht in Gegenden überleben, wo Wasserstellen sehr weit auseinander liegen, und wir können unmöglich so viel Wasser mitführen, um uns und unsere Pferde zu versorgen. Wir haben Glück, wenn wir nicht Durst leiden müssen. Ein Kamel kann tagelang laufen, ohne zu trinken. Es kann von so wenig Futter leben, daß jedes Pferd verhungern würde. Wenn wir tiefen Sand durchqueren, sinken die Pferdehufe so tief ein, daß das Tier verendet. Kamele haben dicke Polster unter den Füßen und können ihr Gewicht verteilen.«
    Er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr. »Die Stämme der Wüste sind wegen ihrer Reittiere nicht sehr heikel. Sie reiten Kamele und kämpfen auch darauf.«
    Achilea schnaubte verächtlich und setzte sich wieder. »Wer kann von einem so schwankenden Tier aus gut kämpfen?«
    »Du kennst nur die Kamele mit zwei Höckern, die es im Hochland und in den Bergen deiner Heimat gibt«, erklärte Conan. »Die einhöckerigen Tiere der Wüsten im Süden sind kleiner und viel schneller, allerdings nicht hübscher – das muß ich zugeben. Ein Mann auf einem Kamel sitzt drei Fuß höher als ein Reiter auf einem Pferd. Das kann bei einem Schwertkampf durchaus ein Vorteil sein.«
    »Kamele!« rief Achilea aus und schüttelte sich angewidert. »Ich hoffe, daß ich nie so tief sinken werde.«
    Conan war froh, daß sie ihm wenigstens nicht mehr widersprach. »Wenn du vor der Wahl stehst, zu Fuß zu gehen oder ein Kamel zu reiten, nimmst auch du ein Kamel«, sagte er.
    Kye-Dee schnitt Fleischfetzen mit seinem Krummdolch ab. »Unsere Dienstherren ...« Er nickte zu den Zelten hinüber. »Ich habe ihnen Fleisch gebracht, aber sie haben wie immer abgelehnt und erklärt, sie äßen ihren eigenen Proviant. Jetzt frage ich euch: Welche Menschen weisen gutes Fleisch zugunsten von Trockenfutter zurück?«
    »Die Welt ist voller Sekten«, meinte Conan und zuckte mit den Schultern. »Viele verlangen von ihren Anhängern, nur ganz bestimmte Speisen zu essen, und verdammen alles andere als gesetzwidrig. Manche essen kein Fleisch, andere nichts anderes. Ich habe heilige Männer getroffen, die sich von Insekten und Honig ernähren. Manche essen Tiere nur, wenn diese auf ganz bestimmte Art geschlachtet wurden. Ich halte das alles für schrecklichen Unsinn, aber ich habe anderen nie vorgeschrieben, welche Götter sie verehren oder welche Gesetze sie befolgen sollen.«
    »Das ist die einzig wahre Einstellung«, sagte Kye-Dee. »Jemand, den man nicht töten kann, sollte man in Ruhe lassen.«
    Der Cimmerier übernahm die erste Wache. Die anderen rollten sich in ihre Decken. Er saß am Feuer und starrte hinein. In den flackernden Flammen sah er die Schemen tanzender Dämonen. Immer noch machte er sich Sorgen – trotz seiner beschwichtigenden Worte. Seine Dienstherren, die Zwillinge, gaben ihm viele Rätsel auf. Eines davon war, daß er sie nie essen oder trinken gesehen hatte.
    Doch noch mehr Kopfzerbrechen bereitete ihm der Überfall. Die Erklärung der Zwillinge, man hätte sie entführen wollen, um Lösegeld zu erpressen, klang einleuchtend. Trotzdem war der Cimmerier nicht überzeugt. Die Angreifer hatten viel mehr Kampflust und Entschlossenheit gezeigt, als er von solchen Straßenräubern erwartet hätte. Sie hatten ihren Angriff gut geplant und noch weitergekämpft, nachdem sie schwere Verluste hinnehmen mußten. Für gewöhnlich ergriffen solche Kerle nach zwei Toten die Flucht. Ihre gesamten Handlungen deuteten darauf hin, daß sie sich eine ungewöhnlich reiche Belohnung verdienen wollten.
    Die Zwillinge hatten gesagt, sie rechneten mit Angriffen von anderen, die ebenfalls nach der legendären Stadt Janagar suchten. Trotzdem hatten sie gezögert, diesen Überfall ihren Rivalen zuzuschreiben. Warum? Den Cimmerier störte es außerdem, daß quälende Fragen schon im Vorfeld des Auftrages auftauchten.
    Eines stand fest: Er würde die geheimnisvollen Zwillinge noch genauer beobachten als bisher.
     
    Endlich erreichten sie eine größere Stadt. Sie hieß Zardas und lag an einem kleinen Fluß an der Kreuzung zweier Straßen, nördlich der Grenze zwischen Koth und Khauran. Hier fand auch ein großer Viehmarkt statt. Aber man hatte

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