Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Rand der Wüste, zu feige, um sich in die unendliche sandige Weite vorzuwagen. Sie sind kein Verlust, aber mir gefallen diese Spuren nicht, die du gefunden hast.«
    »Was könnten sie bedeuten?« fragte Conan.
    »Du hast mein Brot und mein Salz gegessen. Daher bin ich verpflichtet, dich zu warnen. Die Beni Nuer wurden von den hadizza getötet, den Dämonen des Wirbelwinds. Das sind unreine Geschöpfe aus der tiefsten Wüste. Seit der Zeit meines Urgroßvaters sind sie nicht mehr an den Rand vorgedrungen. Doch bei der letzten Wandlung des Monds habe ich von drei derartigen Überfällen gehört.«
    »Was führt sie hierher?« wollte der Cimmerier wissen.
    Der Scheich zuckte mit den Schultern. »Das sind Geisterwesen aus der Niederwelt. Wer weiß, was sie treibt?«
    »Weißt du, wie sie aussehen oder wie sie töten?«
    »Sie lassen keinen übrig, um darüber zu berichten. Doch ihre Opfer, Menschen oder Tiere, sind zerfetzt. Die Herzen sind aufgefressen, oft auch das Gehirn, aber der Rest ist reine, willkürliche Grausamkeit.«
    Conan war klar, daß der Scheich über diese Geisterwesen nur wenig mehr wußte als alte Geschichten. Aber die Kunde, daß es noch mehr Überfälle gegeben hatte, war wertvoll. Desgleichen, daß diese innerhalb des letzten Mondes stattgefunden hatten. Conan wechselte das Thema.
    »Weißt du etwas über eine alte Stadt, die Janagar heißt und in der tiefsten Wüste liegen soll?«
    Der Scheich lachte. »Mein Freund, die Wüste ist voll von verlorenen Städten. Ich selbst habe ungefähr fünfzig gesehen. Bei manchen ragen die Turmruinen noch in den Himmel, andere sind so tief unter dem Sand begraben, daß die Köpfe ihrer kolossalen Statuen nur ab der Nase aus der Wüste herausschauen. Es ist die Torheit der Menschen, die sie dazu bringt, Städte zu bauen. Die Götter der Wüste holen sich ihr Eigentum immer zurück. Es gibt keine andere Weisheit, als die Wüste zu verstehen. Doch wenn du es wünschst, kannst du Asocq befragen, den Märchenerzähler. Er kennt mehr alte Geschichten als irgendein anderer in unserem Stamm. Vielleicht hat er von dieser Stadt Janagar gehört.«
    Conan bedankte sich höflich beim Scheich und machte sich auf die Suche nach dem Märchenerzähler. Er war zufrieden. Seine Karawane war jetzt in Sicherheit, da die Gesetze der Gastfreundschaft in der Wüste stärker waren als die der Städte. Das bedeutete jedoch nicht, daß der Scheich sein lebenslanger Gefährte blieb. Der Schutz währte nur so lange, wie sie in der Oase waren. Sobald sie fortritten, wurden sie wieder rechtmäßig zur Beute – jedenfalls nach den Gesetzen der Omri.
    Nach wenigen Nachfragen kam er zu einem kleinen Pferch aus aufgetürmten Steinen. Ein einzelner Omri wachte über die Kamele. Er war nach dem Maßstab der Nomaden ein alter Mann, da bei ihnen nur wenige ein hohes Alter erreichten. Seine Augen waren hell und klar, allerdings von unzähligen Runzeln umgeben. Er mußte nicht wie die jungen Krieger den anstrengenden Wachdienst und die Patrouillenritte in der Wüste leisten. Dennoch hing ein feines Schwert an seiner Seite, und er sah aus, als verstünde er durchaus, es zu benutzen.
    Conan begrüßte den Alten und hielt ihm einen Schlauch mit Dattelwein entgegen. »Dein Scheich hat mir gesagt, du seist ein Born des Wissens und kennst die alten Geschichten der Wüste.«
    Der Mund des Alten war vom Schleier verhüllt, doch seine Augen verrieten, daß er lächelte. »Fürwahr, das bin ich, Fremdling.« Er nahm den Schlauch und wandte scheu das Gesicht beiseite. Erst dann hob er den Schleier, um zu trinken. Er reichte dem Cimmerier den Schlauch zurück. »Ich danke dir. Welche Geschichten möchtest du hören, Fremdling? Ich kenne alle über Rustum den Prächtigen. Auch die über Könige und Schurken und über die Liebeshändel von Menschen und Göttern. Ich kann von Schlachten und Tod berichten, von den Sehnsüchten schöner Prinzessinnen – und natürlich von den Flüchen mächtiger Zauberer. Was möchtest du hören?« Die Stimme des alten Mannes war tief und melodisch, genau richtig für einen Märchenerzähler.
    Conan nahm einen Schluck und reichte dem Alten wieder den Schlauch. »Ich möchte etwas über eine verlorene Stadt in der Wüste hören.«
    Der Alte trank wieder. »Ach, da gibt es so viele! Die Stadt Brass erscheint Sterblichen nur einmal alle hundert Jahre. Von denen, die in sie hineinreiten, um die wunderschönen Verse zu lesen, die in Goldbuchstaben auf ihre Marmorwände geschrieben sind,

Weitere Kostenlose Bücher