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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Weiterreiten hielten sie die Waffen bereit, benahmen sich jedoch nicht herausfordernd. Während Monandas mit dem Anführer der Wachen sprach, beäugten der Cimmerier und seine Schar die fremden Kamelreiter mißtrauisch. Auch diese musterten die Fremden scharf. Die Wüstensöhne zeigten die tiefe Verachtung, die alle Nomaden für Fremde hegten. Es half ihnen, daß sie auf den Kamelen höher als die Reiter auf den Pferden saßen. Die gestreiften Gewänder verhüllten sie fast vollständig. Man sah nur ihre Hände und die feurigen schwarzen Augen. Ihre Stiefel waren aus weichem blauen Leder und ihre Schwerter hatten lange gerade Klingen.
    »Für Wasser zahlen!« meinte Achilea mürrisch. »Das ist so übel wie in den Städten.«
    »Nein«, widersprach Conan. »Denn diese Burschen verlangen nur für den Zugang zu ihrem Wasser und Gras Geld. Stadtmenschen würden auch auf die Waren und Tiere Zoll eintreiben.«
    »Stadtmenschen!« stieß der Zwerg verächtlich hervor. »Kein Wunder, daß sie für echte Männer leichte Beute sind.«
    »Diese Wüstensöhne sind das nicht«, warnte der Cimmerier. »Das sind Räuber wie wir. Fordert sie nicht heraus. Ich möchte Erkundigungen über die Bedingungen im Süden einholen – und über den ausgelöschten Stamm, den wir gesehen haben.«
    Monandas gab dem Anführer das verlangte Geld. Dann ritten sie ins Tal hinab. Sie mußten die Pferde mit harter Hand zügeln, da diese beim Geruch frischen Wassers am liebsten losgaloppiert wären. Die Kamele behielten ihren majestätischen Gang bei.
    Als die Pferde genug getrunken hatten, führten die Reiter sie vom Wasser weg. Conan befahl, die Tiere zu striegeln und sie gut zu versorgen. Er wollte, daß sie für den Tausch gut aussahen. Nachdem das erledigt war, ging er los, um den Scheich der Omri zu suchen. Dabei sah er, daß drei Karawanen in der Oase lagerten. Eine hatte mehr Kamele, als sie brauchte. Er nahm sich vor, mit dem Karawanenmeister noch vor Einbruch der Dämmerung zu sprechen.
    Die Omri hatten ihr Lager gleich neben dem aus einer Quelle gespeisten Wasserloch aufgeschlagen. Sie gestatteten den anderen, ihre Tiere ans Wasser zu führen, um sie zu tränken, doch den Schatten der Palmen teilten sie mit niemandem. Conan schätzte, daß ungefähr achtzig kampffähige Omri anwesend waren. Er sah keine Frauen und Kinder. Mit den jeweils sechs Wachposten an den Zugängen war seine Schätzung von hundert Mann ziemlich richtig gewesen. Er wußte, daß die knappen Wasservorräte größere Abteilungen nicht erlaubten. Nur gelegentlich taten sich mehrere Gruppen zusammen, um als kleine Truppe die Städte am Rand der Wüste zu überfallen und zu plündern.
    Er fand den Scheich unter einem schwarzen Zeltdach aus gewobenem Ziegenhaar. Der Omri ruhte auf einer Art Diwan aus Kamelsätteln und Decken. Von Zeit zu Zeit sog er den Rauch der Kräuter ein, die auf einem winzigen Kohlenbecken an seiner Seite verbrannten. Als der Cimmerier sich näherte, betrachtete der Wüstenscheich den Hünen mit dem herausfordernden Gang aus funkelnden Augen.
    »Willkommen am Wasser und Gras meines Stamms, Fremder«, sagte der Scheich. Er deutete auf eine große Platte aus Messing mit Brotstücken, auf das grobes Salz gestreut war. »Frühstücke mit mir.«
    Conan ließ sich mit untergeschlagenen Beinen dem Scheich gegenüber nieder und nahm ein Brotstück. »Du bist sehr großzügig, Scheich«, sagte er, ehe er das trockene Stück Brot in den Mund steckte. In der Wüste war es eine symbolische Handlung, Brot und Salz anzunehmen. Nach den uralten Gesetzen der Gastfreundschaft stellte er sich unter den Schutz des Scheichs. Von nun an würden die Götter jede verräterische Handlung gegen ihn erbarmungslos bestrafen.
    Eine Zeitlang sprachen die beiden Männer über allgemeine Dinge: die Bedingungen in der Wüste im Süden, die Gelegenheit, günstig Pferde gegen Kamele einzutauschen. Dann kam Conan zu dem Punkt, der ihm am meisten am Herzen lag: dem ausgelöschten Stamm, den sie entdeckt hatten. Der Scheich hörte mit großen besorgten Augen zu, als der Cimmerier ihm beschrieb, was sie vorgefunden hatten.
    »Set und Iblis!« rief der Scheich und machte die Geste zur Abwehr gegen das Böse. »Waren von den Menschen noch Gewandfetzen oder Schmuckstücke übrig?«
    »Ich fand ein kleines Stück schwarzen Stoff, auf den weiße Zickzacklinien gestickt waren.«
    Der Scheich schien ein wenig erleichtert zu sein. »Das heißt, es war der Stamm der Beni Nuer. Das ist Abschaum am

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