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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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»Du gibst zu leicht auf, Weib. Wir werden es überleben.«
    »Cimmerier? Nein, ich werde nicht überleben – ich will es auch nicht. Ich bin blind. Wenn ich die Kraft hätte, würde ich selbst mit dem Dolch ein Ende machen.«
    Conan wedelte mit der Hand vor ihren Augen, erzielte jedoch keine Wirkung. »Wann hast du dein Augenlicht verloren?«
    »Ehe ich das letzte Mal hingefallen bin. Vielleicht vor einer Stunde. Seit dem Nachmittag habe ich immer schlechter gesehen. Die Sonne hat mich geblendet. Das hier ist nicht mein Land, und es will mich nicht haben. Die Sonne ist der einzige Herrscher in dieser elenden Wüste.«
    »Erst vor einer Stunde? Dann freu dich, es ist nur vorübergehend. Warst du noch nie auf einem sonnenbeschienenen Schneefeld für kurze Zeit blind?«
    »Ja, aber das hat nie so weh getan.«
    »Es ist aber genau das gleiche. Morgen früh kannst du wieder sehen. Dann machen wir für dich eine Augenmaske wie die, die ich seit heute Mittag trage.«
    »Wirklich?« krächzte sie. Aber in ihrer Stimme schwang ein Hauch von Hoffnung mit.
    »Ich verspreche es dir. Die Sonne ist fast untergegangen. Wenn es ganz dunkel ist, gehen wir weiter. Jetzt ruh dich erst einmal aus.«
    »Ich muß meine Frauen und Jeyba finden. Ich bin ihre Königin und kann sie in dieser Hölle nicht im Stich lassen.«
    »Halte diesen Gedanken fest«, sagte Conan. »Du bist nicht wie gewöhnliche Frauen, und du darfst auch nicht wie eine von ihnen sterben.«
    Achilea sagte nichts mehr, sondern verlor in seinen Armen das Bewußtsein. Endlich war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und verschonte die Welt mit ihren heißen Strahlen. Conan untersuchte Achilea im schnell schwindenden Licht. Er fand nur Wunden, die ihr die Sonne zugefügt hatte. Ihre Füße bluteten nicht, da die Sohlen so hart wie der Lederbezug eines Schilds waren. Das würde ihr helfen.
    Conan ließ sie drei Stunden lang schlafen. Die Ruhepause hatte auch seine Kräfte gestärkt. Behutsam schüttelte er sie, um sie zu wecken. Jäh richtete sie sich auf und griff sofort nach der Waffe. Mit großen Augen starrte sie nach oben. Dann sanken ihre Schultern.
    »Ich bin immer noch hier«, sagte sie fast tonlos. »Und ich bin immer noch blind.«
    »Morgen früh siehst du wieder«, versicherte er ihr nochmals und nahm ihre Hände. »Steh jetzt auf! Wir müssen aufbrechen.«
    Sie stand auf. Ihr Gesicht war zu einer starren Maske geworden. Sie mußte sich zwingen, nicht laut zu schreien. Conan war bewußt, daß sie sich so fühlte, als hätte man versucht, ihr bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen. Er war keineswegs in viel besserem Zustand. »Ich weiß, du fühlst dich, als hätte man dich in siedendes Öl getaucht. Es wird dich aber nicht umbringen, obwohl du dir das wünschen wirst.«
    »Wie kann ich blind weitermarschieren?« Ihre Stimme klang etwas weniger heiser und kräftiger.
    »Leg eine Hand auf meine Schulter und geh hinter mir«, erklärte er ihr. »Ich werde dich vor jeder Gefahr auf dem Weg warnen.«
    Und so machten sie sich im Schein des Wüstenmondes auf den Weg. Unzählige Sterne funkelten über ihnen am Himmelszelt. Zuversichtlich schritt der Cimmerier voran. Die blinde Frau hinter ihm verlangsamte seine Schritte kaum. Achilea war zu stolz, um ihr Zaudern zu zeigen.
    »Kannst du irgend etwas vom Mondlicht sehen?« fragte Conan.
    »Kein bißchen«, antwortete sie und schüttelte den Kopf so heftig, daß ihm die Enden ihrer goldenen Locken über den Rücken strichen. »Wie kannst du es hier so gut aushalten? Du stammst doch auch aus dem Norden.«
    »Ja, aber ich bin ein Cimmerier«, sagte er, so als erkläre das alles. Sie schnaubte verächtlich.
    Den Großteil der Nacht schaffte sie es, auf den Beinen zu bleiben. Die Abwesenheit der Sonne machte einen riesigen Unterschied. Als der Mond im Westen unterging, blieb sie plötzlich stehen und deutete in dessen Richtung.
    »Ist das der Mond?«
    »Ja, kannst du ihn sehen?«
    »Einen ganz schwachen Schimmer.«
    »Das bedeutet, daß du bald wieder sehen kannst. Habe ich es dir nicht prophezeit?«
    »Das hast du«, gab sie mißmutig zu. »Aber einen Schimmer zu sehen, macht noch kein Adlerauge. Nun, es ist immerhin ein Anfang.«
    Sie marschierten weiter. Nachdem der Mond untergegangen war, blieb ihnen nur das Licht der Sterne. Doch in der Wüste reichte das für den Cimmerier. Sobald die Sonne den Horizont rosig färbte, legte er Achilea die Augenbinde an.
    »Ich sehe die Morgendämmerung«, sagte sie. »Aber von

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