Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
unseren Vorteil auszubauen. Jede Gefangene soll gegen drei unserer Sklavinnen kämpfen.«
»Das klingt verführerisch ...« Omia strich sich übers Kinn, als müßte sie tief nachdenken. »Aber das bedeutet, zwölf wären gleichzeitig in der Arena. Das wäre ein furchtbares Gedränge. Man könnte die Einzelheiten der Kämpfe nicht richtig sehen. Selbstverständlich könnten wir sie einzeln antreten lassen ...«
»Nein!« schrie Achilea. »Euch geht es doch eigentlich nur um mich, nicht um sie! Schickt mich hinaus und bringt dann eure Kampfsklaven, wenn es euch nach Blutvergießen dürstet.«
Omia lächelte. »In der Tat reizen mich diese Riesin und der Hüne mit der rabenschwarzen Mähne am meisten. Was meinst du, Abbadas, böten die beiden uns eine wirklich ergötzliche Vorstellung?«
Abbadas nickte. »Bestimmt. Und was die drei anderen betrifft ...« er warf den drei Frauen einen Blick zu, der durch die Maske hindurchbrannte –, »hätte ich für diese auch anderweitig Verwendung.«
»Wachen, schafft diese Frau«, befahl Omia und zeigte auf Achilea, »und den Hünen in die Arena! Aber Vorsicht! Die beiden müssen erst noch gezähmt werden.«
Diesmal waren die Wachen vorsichtig. Mit vorgehaltenen Speeren trieben sie die drei weinenden Frauen in eine Ecke des Käfigs. Dann führten sie Achilea in die Arena. Sie drehte sich um, als wolle sie etwas zu ihren Frauen sagen, besann sich dann jedoch anders und schritt hocherhobenen Hauptes hinab.
Als die Amazonenkönigin in der Arena stand, kehrten die Wachen zurück, um Conan zu holen. Man schloß den Halsring auf. Von einem Bündel Lanzenspitzen angetrieben, marschierte er los. Als er an den drei Frauen vorbeikam, zischte ihm Lombi zu:
»Cimmerier! Laß die Königin nicht sterben, denn sonst werden wir dich auf viel grausamere Art töten, als es diese elenden Schwächlinge sich hier erträumen könnten.«
Conan lächelte grimmig. »Bis jetzt habe ich noch nie beim Klang einer weiblichen Stimme angefangen zu zittern, doch ihr drei könntet dieses Kunststück zustande bringen. Ich schwöre dir: Wenn eure Königin nicht lebend die Arena verläßt, werde ich es ebenfalls nicht tun. Das schwöre ich bei Crom, dem Gott meines Volkes.«
Die drei Frauen nickten mit ernsten Gesichtern. Empörung loderte in ihren Augen. Conan schritt zur Arena hinab; die Lanzenspitzen der Wachen waren nur eine Handbreit von seinem Rücken entfernt. Ein Mann zog die Riegel zurück und öffnete die Tür. Er trat ein. Achilea lächelte ihm spöttisch zu, als man beiden die Fesseln abnahm.
»Blick nicht sofort hin«, sagte sie leise, als die Wachen die Arena verließen. »Aber hoch oben, über den Sitzreihen, gegenüber der Loge unserer Gastgeber, habe ich etwas gesehen ... Ich bin aber nicht sicher. Blick hinauf und sag mir, was du siehst.«
Verblüfft gehorchte der Cimmerier. Er rieb sich die Handgelenke und beugte die Glieder, als müsse er die verkrampften Muskeln lockern. In Wahrheit war er so kampfbereit wie nie zuvor im Leben. Aber es schadete nie, dem Feind ein kleines Täuschungsmanöver zu bieten. Er drehte den Kopf, als wolle er sein steifes Genick bewegen. Dabei schaute er in die von Achilea angegebene Richtung.
Über den Sitzreihen befanden sich in den Wänden viele Nischen, in den Statuen standen. Allerdings wußte der Cimmerier nicht, ob es sich um Abbilder von Menschen, Göttern oder Dämonen handelte. Und dann sah er es: Direkt der Loge gegenüber, in der Omia und Abbadas saßen, schimmerte etwas schwach purpurrot. Er spähte angestrengt hinüber. Es war eine winzige menschenähnliche Gestalt, die vor der buntbemalten Statue einer unglaublich üppigen nackten Frau stand.
»Unser kleiner Freund aus der Wüste«, sagte er. »Unsere Verfolger geben nicht auf.«
»Ich wüßte zu gern, was das zu bedeuten hat«, meinte Achilea.
»Wir haben jetzt dringlichere Sorgen«, erklärte Conan. »Zum Beispiel: Wie gelangen wir lebendig aus dieser verfluchten Arena? Und wen müssen wir erschlagen, um das zu schaffen?«
Diesmal betraten zwei Sklavinnen die Arena. Jede trug einen Waffengurt mit Schwert und Dolch. Dankbar nahm der Cimmerier den Gurt entgegen. Er fühlte sich sofort besser, als er das vertraute Gewicht um die schmalen Lenden spürte. Auch Achilea sah glücklich aus, als sie den Gurt umschnallte. Sie trat an den Arenarand und hob etwas auf. Es war Jeybas Axt, die man dort vergessen hatte. Schnell steckte sie den kurzen Stiel in den Gürtel.
»Jeyba hätte die Frau mit
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