Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Leichtigkeit töten können«, sagte sie. »Diese Leute scheinen nicht zu wissen, daß man eine Axt werfen kann. Er hat es nur nicht getan, um mir zu helfen.«
»Er war ein guter Mann«, bestätigte Conan. »In den letzten Augenblicken muß der Wunsch, sich zu rächen, übermenschlich gewesen sein.«
»Wir wollen dafür sorgen, daß sein Mut nicht verschwendet war«, sagte Achilea. »Aber falls ich todwund getroffen bin, werde ich mit dieser Axt ihre hochnäsige Fratze hinter der Maske spalten, ehe ich den letzten Atemzug tue. Das gelobe ich.«
»Tu das«, sagte der Cimmerier. »Und ich spieße ihren Partner Abbadas mit meinem Dolch auf.« Er legte die Rechte auf den Griff. »Ich kann ihn genau gleich mit jeder Hand schleudern.«
»Gut.« Sie lächelte ihn an. »Dann wird unser Tod einen Sinn haben.«
Auch der Cimmerier lächelte ihr zu.
»He, angesichts der Umstände scheint ihr beiden ja recht fröhlich zu sein«, höhnte Omia. »Sehen wir einmal, ob ihr über eure Gegner auch so glücklich seid.«
»Bringt sie her!« rief Conan und rieb sich die Finger. »Ich nehme es mit jedem auf.«
Omia klatschte zweimal in die Hände. Gespannt warteten Achilea und Conan, als sich das Eisengitter hob.
»Ich schätze, sie schicken eine Menge herein, nachdem unsere Freunde bereits mit vieren fertig wurden«, flüsterte Conan. »Aber sie müssen alle durch diese Tür. Und da können nur zwei nebeneinander gehen. Sobald das erste Paar drinnen ist, greifen wir an. Ich nehme die linke Reihe, du die rechte. Dann haben wir es immer nur mit einem Gegner zu tun.«
»Ein guter Plan«, gab sie zu. »Aber ich fürchte, unsere Gastgeber werden enttäuscht sein.«
»Mit dieser Schande kann ich leben«, versicherte ihr der Cimmerier und grinste. Ein Geräusch kam von der Tür. Beide zückten die Schwerter und stellten sich auf die Fußballen. Das war die Haltung von Schwertkämpfern, die zu allem bereit waren.
Doch kein lebender Gegner kam in die Arena, sondern eine Woge des ekligen Flußgestanks. Dann ergoß sich ein Wasserschwall. Doch kein kristallklarer Quell, sondern eine grünbraune Flüssigkeit, in der Algen, Erdkrume und verfaulte Pflanzenteile umherschwammen.
»Was ist das?« fragte Achilea und rang nach Luft, als das kalte Wasser ihre Knöchel umspülte und ihre Fellbeinkleider näßte. »Wollen sie uns ertränken?«
»Ihre Phantasie ist größer«, widersprach Conan. »Halte dich bereit!«
Sie hielten die Augen auf die Tür geheftet, während das Wasser bis zu ihren Knien stieg, dann bis zum Gürtel. Plötzlich hörte der Zufluß auf. Die aufgewühlten Wassermassen klatschten gegen die Wände der Arena. Conan und Achilea schenkten dem blutrünstigen Geschrei der Menge keine Aufmerksamkeit, auch nicht den lauten Gebeten der drei wilden Frauen.
»Etwas naht!« rief Achilea.
»Zurück!« schrie Conan. »Wir brauchen Platz.«
Mühsam wichen sie Schritt für Schritt durch das Wasser zurück. Sie waren erst fünf Schritte weit gekommen, als etwas durch die Tür glitt. Aus dem schuppigen Rücken ragten grünschwarze Dornen hervor. Ein mächtiger langer Schwanz peitschte das Wasser. Dieses riesige Ungeheuer war unglaublich schnell. Hinter einer langgezogenen Schnauze funkelten bernsteinfarbene Schlitzaugen mit uralter Bosheit.
»Was ist das? Ein Drache?« fragte Achilea.
»Nein, das ist ein Styx-Krokodil«, antwortete Conan. »Hüte dich vor dem Rachen, und hüte dich vor dem Schwanz! Ziel auf den Bauch!«
Dann hatte das Biest sie erreicht.
Das Monster war mindestens zehn Meter lang. Als es angriff, vermochte man nicht zu sehen, wen es als erstes Ziel gewählt hatte. Die beiden standen mehrere Schritte auseinander, um Platz für die Schwerter zu haben. Also mußte das Krokodil sich für einen von ihnen entscheiden. Das winzige Reptilienhirn war nicht imstande, einen kombinierten Angriff durchzuführen. Fünf Schritt vor ihnen versank der Echsenkopf im Wasser. Das Krokodil legte sich auf die Seite und riß den Rachen auf. Es hatte die Frau gewählt.
Conan nahm das Schwert in beide Hände, und als der Kopf auftauchte, schlug er in den Hals, dicht hinter dem Rachen. Blut quoll aus der tiefen Wunde, doch die unglaublich zähe Haut und die Hinterkante des Unterkiefers retteten das Krokodil vor dem Tod. Aber der unerwartete Schlag hatte es aus der Bahn gelenkt, so daß sich der Rachen mit den scharfen Zähnen über Wasser schloß, statt über Achileas Schenkel.
Die Amazonenkönigin hieb mit aller Kraft auf den Rücken der
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