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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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befaßten, die Pest an den Hals. Er schlich über das Gras zum Fenster. Die Läden waren zurückgeschlagen, um die kühle Abendluft hereinzulassen und die während des Tages angestaute Hitze zu lindern. Conan konnte einen gewissen Lärm nicht vermeiden, als er die dünnen Gitterstäbe vor dem Fenster vorsichtig verbog. Doch war das leiser, als wenn er sie herausgebrochen hätte. Schon bald hatte er genügend Platz, um durch die Stäbe durchzuschlüpfen. Nach einem letzten Blick zurück zwängte er sich durch die Stäbe und befand sich im Haus Lady Zelandras.
    Er sprang auf einen langen Korridor, der von einer Wachskerze erhellt wurde. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche, die Wände zierten prächtige vendhysche Gobelins. Der Duft von Sandelholz hing in der Luft. Schweigen lag wie ein schwere Decke über dem Haus.
    Conan erinnerte sich an die Karte, die Shakar ihm gezeigt hatte, und rannte lautlos den düsteren Gang hinunter. Vor ihm machte der Gang eine Biegung nach rechts. An der Ecke stand auf einem niedrigen Podest eine kostbare Porzellanvase aus Khitai. Hinter der Biegung sah der Cimmerier einen mit Holz getäfelten Gang, der ins Herz des Hauses führte. Auch hier verbreitete nur eine Kerze milchiges bernsteinfarbenes Licht.
    Auf dem Gang vor ihm stand hoch aufgerichtet eine Frau und blickte dem Cimmerier entgegen.
    »Psst!« Conan senkte das Schwert und legte einen Finger an die Lippen. »Ich will dir kein ...«
    Blitzschnell griff die Frau hinter ihre dichten schwarzen Locken und schleuderte einen Dolch auf den Cimmerier, so leichthändig wie einen Pfeil.
    »Crom!« Der Barbar wich durch eine Drehung des Oberkörpers dem Dolch aus, so daß die Klinge nur seinen Ärmel streifte, statt sich in sein Herz zu bohren. Fünf Schritte hinter ihm blieb der Dolch fast zur halben Länge in der Holztäfelung stecken.
    Mit zwei riesigen Sätzen war Conan bei der Frau und schlug ihr mit dem Unterarm gegen das Schlüsselbein, so daß sie ziemlich unelegant auf den Rücken fiel. Das Schwert des Cimmeriers beschrieb dicht vor ihrem bloßen Hals einen Halbkreis. Dann lag die kalte Schwertspitze auf ihrer pulsierenden Halsschlagader.
    »Still!« herrschte der Cimmerier sie an.
    »Elender Dieb!« zischte die Frau. »Verfluchter Meuchelmörder! Bring's hinter dich und töte mich!«
    Der Barbar hob die Brauen. Sie war eine wunderschöne Frau – und so unerschrocken. Ihr schwarzes Haar lag wie eine ebenholzfarbene Wolke um das Gesicht mit den feinen Zügen, die sich jetzt zu trotziger Verachtung verzogen hatten. Ihre Augen leuchteten wie polierte Opale.
    »Ich will weder dir noch jemand anderem in diesem Haus ein Leid zufügen.« Conan trat einen Schritt zurück. Dabei hielt er das Schwert auf die immer noch liegende Frau gerichtet. Sie setzte sich auf und schürzte die vollen Lippen verächtlich.
    »Dann bist du ein Wahnsinniger.«
    »Nein. Ich bin nicht aus eigenem Antrieb hier. Mein Leben steht auf dem Spiel. Wenn du mir hilfst, bin ich schnell wieder fort.« Conan griff an das Zauberamulett, das er am Hals trug. Die dunkelhaarige Frau blickte ihm in die Augen.
    »Ich könnte schreien. Ich habe keine Angst zu sterben.«
    »Warum flüsterst du dann?«
    Sie schwieg.
    »Wonach suchst du?« fragte sie plötzlich. Jetzt sprach sie lauter und lebhafter als zuvor. »Bist du allein? Wie kann ich dir helfen?« Ihr Blick schweifte von Conan zu einem Punkt über seiner rechten Schulter. Im selbem Moment knarrte hinter ihm eine Planke im Fußboden.
    Der Cimmerier fuhr herum und empfing einen so kräftigen Schlag auf den Kopf, daß er den Helm verlor und wie blind über den Gang geschleudert wurde. Er donnerte mit der Schulter so stark gegen die Wand, daß man glaubte, das Haus bebe. Heiß brennendes Blut schoß in sein linkes Auge. Wütend knurrend schlug der Cimmerier mit dem Schwert nach rechts und links, doch die Klinge traf auf keinen Widerstand. Er blinzelte und schüttelte das Blut vom Gesicht.
    Ein Riese stand im Korridor. Bis zur Körpermitte war er nackt. Die Kerze ließ seine Haut glänzen und zauberte gelbliche Lichter auf die muskulösen Arme und die breite unbehaarte Brust über einem festen Bauch. Sein Kopf war kahl geschoren, seine Züge reinblütig khitaisch. Er hielt eine kurze Keule in der Hand, die mit Eisennägeln beschlagen war. Der Mann sagte kein Wort, spielte nur mit der Keule. Seine Schlitzaugen funkelten eiskalt.
    Conan schlug wutentbrannt blitzschnell zu. Seine Attacke kam so überraschend, daß er den gelben Riesen

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