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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Conan.
    »Dann bleiben dir zum Leben nur noch wenige Stunden. Wer bist du, Dieb?«
    Der Barbar stieß einen verzweifelten Seufzer aus und umpackte die Zellenstäbe mit beiden Händen. »Ich bin Conan, ein Cimmerier.«
    »Welcher Dieb bricht in das Haus einer bekannten Zauberin ein und hat Skrupel, die zu töten, die er dort antrifft?« Das winzige Flämmchen der Öllampe spiegelte sich in ihren Augen.
    »Hör mir zu, Weib! Shakar der Keshanier hat mir dieses Amulett um den Hals gehängt. Er gab mir den Befehl, in dieses Haus einzudringen und eine kleine Silberschatulle zu stehlen. Wenn ich bei Sonnenaufgang nicht mit der Schatulle zu ihm zurückkehre, wird mich dieses Amulett mit Höllenfeuer verschlingen. Laß mich frei! Ich schwöre bei Crom, niemandem in diesem Haus ein Leid anzutun. Ich werde ohne die Silberschatulle zu Shakar zurückkehren und ihn mit Hilfe meiner Schwertspitze zu überzeugen versuchen, mir das Amulett abzunehmen.«
    Neugierig, aber voller Skepsis runzelte die Frau die Stirn. Sie hielt die Öllampe hoch, um Shakars Amulett näher zu betrachten, während der Cimmerier hinter den Stäben auf ihre Antwort wartete.
    »Eine Silberschatulle«, murmelte sie. »Und wozu will Shakar der Keshanier Miladys Schatulle?«
    »Hanuman verschlinge sämtliche silberne Schatullen!« rief der Cimmerier. »Ich habe keine Ahnung. Außerdem ist es mir völlig einerlei, welche üblen Absichten der Keshanier mit Zelandras Habe hegt. Ich weiß nur, daß das Zauberspielzeug dieses Schurken mich tötet, wenn ich ihn nicht dazu bringe, es mir abzunehmen. Laß mich frei! Habe ich nicht dein Leben geschont, als du mit meiner Schwertspitze an der Kehle mir vor den Füßen lagst?«
    Die Frau blickte ihn stumm und ausdruckslos durch die Stäbe hindurch an. Conan fragte sich, wie lange sie vor der Zelle gestanden haben mochte, ehe er sie bemerkt hatte.
    Die Frau griff in den Nacken und holte einen Wurfdolch heraus. Sie ließ die blitzende Klinge wie ein Windrad durch die Luft sausen und fing die Waffe am Griff wieder auf.
    »Ich bin Neesa, Schreiberin und Leibwächterin Lady Zelandras. Ich bin im Werfen dieses Dolchs ziemlich geübt.«
    »Das ist mir keineswegs entgangen«, meinte Conan und spürte einen schwachen Hoffnungsschimmer.
    »Heng Shih wollte dich bis zum Morgen in der Zelle einsperren, um Milady nicht zu stören. Doch ich wäre bereit, dich zu Lady Zelandra zu bringen, damit du ihr deine Geschichte vortragen kannst. Schwörst du bei deinen Göttern, daß du weder versuchen wirst, mir ein Leid anzutun, noch zu fliehen, wenn ich dich aus der Zelle lasse?«
    »Du hast das Wort eines Cimmeriers.«
    Neesa steckte den Wurfdolch zurück in die verborgene Scheide und nahm kräftige Handschellen von einem Pflock an der Mauer. Diese schob sie durchs Gitter. Conan nahm sie schweigend. Die Handschellen waren aus geöltem Stahl und lediglich durch drei Zoll dicke Ketten getrennt. Conan legte sie um seine Handgelenke. Sie schlossen mit metallischem Klicken, das in der engen Zelle laut widerhallte. Dann schaute er auf. Sein Blick traf sich mit dem der Frau. So blieben sie einen Moment lang stehen.
    Was Neesa in den eisblauen Augen des Barbaren sah, vermochte sie sich nicht zu erklären. Doch holte sie von einem anderen Pflock einen Schlüsselbund. Knarrend drehte sich der Schlüssel im rostigen Schloß. Quietschend öffnete sich die Tür. Der hünenhafte Cimmerier blieb auf der Schwelle kurz stehen, ehe er auf den Gang trat. Neesa spürte eine Angstwoge, die sich auflöste, als sie Conan ins Gesicht blickte. Er grinste.
    »Geh voran«, sagte er. »Bei Crom, es ist schön, festzustellen, daß ich in dieser unseligen Nacht doch noch ein bißchen Glück habe.«

S IEBEN
     
     
    Shakar der Keshanier lief ruhelos unter dem Marmorgewölbe seines Schlafgemachs hin und her, von dem mit Seidenkissen und Pelzen beladenen Himmelbett über den Marmorboden zu dem runden Tisch aus handgeschnitzter und polierter Eiche. Auf dem Tisch stand in der Mitte eine kunstvoll gearbeitete Schatulle aus getriebenem Silber. Der schwarze Zauberer blieb vor dem Tisch stehen und starrte das Kästchen an. Diesmal vermochte er sich nicht loszureißen, um wieder rastlos umherzulaufen. Statt dessen streckte er die bloße Hand aus, bei der die Venen so stark hervortraten wie bei einem Mann, der doppelt so alt war wie er, und legte sie auf den Deckel der Schatulle. Als er das Kästchen öffnete, durchlief ein Schauder seinen Körper.
    Innen war die Schatulle nahtlos

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