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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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verneigte.
    »Ich heiße Ethram-Fal.«
    »Ethram-Fal?« Zelandra versagte die Stimme. »Ich habe von dir gehört, Stygier. Ein vom ›Schwarzen Ring‹ Ausgestoßener. Warum zeigst du dich als gewöhnlicher Mann und nicht als der krumme Zwerg, der du in Wahrheit bist?«
    »Miststück!« Der Eindringling schluckte. »Ich biete dir Leben und einen Platz an meiner Seite, und dafür verhöhnst du mich?« Die Worte des Zauberers explodierten gleichsam in ihren Schädeln, Schock und Wut brannten darin wie Feuer. Der schwarze Mann sank in sich zusammen und wurde zu einem buckligen Männlein in schlichtem grauen Gewand. Seine Augen traten hervor und funkelten wütend unter den dunklen wulstigen Brauen. Der Lichtschein um ihn herum wurde blasser und verschwand schließlich ganz. Jetzt sah man eine öde Felsenlandschaft in den ersten fahlen Strahlen des Morgens. Auf der linken Seite ragten rötliche Felsnadeln empor, rechts davon waren am azurblauen Horizont ungewöhnlich regelmäßige Bergspitzen zu sehen. Ethram-Fal schüttelte die geballten Fäuste, seine schmalen Lippen zuckten vor maßloser Wut.
    »In drei Tagen werde ich zurückkehren. Bis dahin wird mein Lotus seinen Würgegriff verstärkt haben. Ich schwöre beim Kriechenden Chaos, daß ich dich bei mir um Gnade winseln hören werde. Und dann – bei Set – werde ich entscheiden, ob du es wert bist!«
    Wie eine ausgeblasene Kerzenflamme verschwand das Trugbild. Plötzlich war es stockdunkel in dem Raum. Die vier Menschen blickten stumm auf die kahle Wand.

N EUN
     
     
    Lady Zelandra sank wie ohnmächtig zurück auf die Kissen. Doch dann fuhr sie hoch und drehte eine Hand in der Luft. Vier Fackeln in den Wandhalterungen flammten auf und verbreiteten ein strahlendhelles orangefarbenes Licht. Zelandra starrte immer noch auf die Wand.
    »Ich verfluche ihn«, sagte sie leise. »Und mich verfluche ich, weil ich eine solche Närrin war.«
    »Milady!« rief Neesa. Dann eilte sie durchs Schlafgemach und zerrte den Cimmerier mit. Heng Shih schwang beide Waffen. Das Krummschwert zischte, als es durch die Luft sauste. Er sagte aber kein Wort.
    »Was ist das?« Lady Zelandra schwang ihre wohlgeformten Beine über die Bettkante und stand auf. Mit zu Schlitzen verengten Augen, die schmalen Lippen verächtlich zusammengepreßt, schritt sie dem Cimmerier entgegen.
    »Milady, das ist Conan«, sagte Neesa. »Er ist ins Haus eingedrungen. Heng Shih und ich haben ihn überwunden. Er hat eine interessante Geschichte zu erzählen. Er ist ...«
    »Ein kleiner Handlanger Shakars«, unterbrach sie Zelandra. »Das keshanische Amulett an seinem Hals enthüllt die Wahrheit. Ist der drittklassige Scharlatan so verzweifelt, daß er einen Barbaren als Dieb schickt, um mich zu berauben? Wonach hast du gesucht, dümmlicher Muskelprotz?«
    Zelandras rabenschwarzes Haar war von einigen Silberfäden durchzogen. Obgleich bereits in mittleren Jahren, war ihr Körper fest und – unter dem seidenen Nachtgewand – wunderschön. Sie musterte den unwillkommenen Besucher mit unverhohlenem Widerwillen.
    »Ich bin kein Freund Shakars, Milady. Wenn Ihr das Amulett erkennt, wißt Ihr auch, wozu es dient. Falls ich nicht bei Sonnenaufgang zum Keshanier zurückgekehrt bin, wird mir seine Flamme den Kopf von den Schultern brennen. Shakar hat mich hergeschickt, um Euch eine Silberschatulle zu stehlen. Mir blieb keine Wahl.«
    »Selbstverständlich«, murmelte Zelandra, wie zu sich selbst. »Ohne den Lotus stirbt der Schurke.«
    »Mit dem verdammten Amulett um den Hals sterbe ich auch auf jeden Fall.« Conans Stimme wurde lauter. »Laßt mich frei. Dann kann ich zumindest versuchen, den Hund zu zwingen, mir das Ding abzunehmen. Ich schwöre: Wenn Ihr mir diese Gelegenheit gebt, werde ich Euch gegen den Stygier helfen, der sich Ethram-Fal nennt.«
    »Derketo, du bist tollkühn.« Zelandra lächelte nun mit unverhohlener Bewunderung. »Und wie könnte ein ungewaschener Wilder wie du in einem Krieg zwischen Magiern helfen?«
    Ungeduldig warf Conan die blauschwarze Mähne nach hinten. »Ich weiß, wo man den Zauberer findet, der auf der Wand erschien und der behauptete, Herr über diesen Smaragd-Lotus zu sein.«
    Heng Shih steckte das Krummschwert in die breite gelbe Schärpe und bewegte die Finger der rechten Hand, als wolle er Bilder in die Luft zeichnen. Conan sah, daß es sich um eine Zeichensprache handelte, verstand jedoch die Botschaft nicht.
    »Möglich«, meinte Zelandra. »Aber wer vermag das zu sagen?«
    Sie

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