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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Heng Shih!« Der Khiter blieb stehen, trat dann beiseite, so daß er zwischen dem zauberischen Trugbild und der Frau im Bett stand.
    »O Lady Zelandra, Ihr beweist, daß Eure Weisheit Eurer Schönheit gleichkommt.« Die Stimme war tief und volltönend. Obgleich sie nicht laut war, schien sie in jede Ecke des Raums vorzudringen. Conan schauderte es. Seine der Wildnis entstammenden Sinne sagten ihm, daß das, was er zu hören schien, überhaupt kein Klang war, denn es schien aus keiner bestimmten Richtung zu kommen. Die schwarze Gestalt sprach direkt mit dem Verstand.
    »Wer bist du? Warum bist du hier eingedrungen?« Die Frau im Bett schien mehr verärgert als verängstigt zu sein. Der Eindringling lachte. Seine Umrisse zeichneten sich schwarz gegen die weißen Lichtschleier ab.
    »Ihr kennt mich als Eldred den Händler«, sagte der Schwarze.
    Die Frau fuhr hoch und kniete sich aufs Bett.
    »Meuchelmörder! Bist du hergekommen, um dich an meinem nahen Tod zu ergötzen?«
    »Ganz im Gegenteil, süße Lady. Ich bin gekommen, um Euch Leben anzubieten. Ich bin der Herr des Smaragd-Lotus. Ihr habt seine großartige Macht gekostet und seine irdischen Forderungen gespürt. Gerade komme ich von einem Besuch im Heim Shakars des Keshaniers. Ich fürchte, er wird keine zwei Tage mehr leben. Sein Appetit steigt, während sein Nachschub schwindet. Ihr scheint bei viel besserer Gesundheit zu sein. Daraus schließe ich, daß ihr größere Selbstbeherrschung gezeigt habt als der Keshanier. Ihr könnt noch eine oder zwei Wochen leben, doch muß auch Euch klar sein, daß Ihr ohne einen ständigen Nachschub meines Lotus dem Tode geweiht seid.«
    »Was ist dein Preis?« fragte Zelandra verbittert. Der Schemen fuhr so fort, als hätte sie nicht zu ihm gesprochen.
    »Der Smaragd-Lotus ist ein wunderbares Geschenk für Zauberer. Ihr habt bei Eurer Zauberkunst nur einen geringfügigen Bruchteil seiner Macht erfahren. Seine Macht ist jedoch grenzenlos. Mit der entsprechenden Menge Lotus vermag ein Magier allmächtig zu werden. Wer sich aber von ihm verführen läßt und ihn dann absetzt, muß sterben. Getarnt als Eldred der Händler bin ich an Euch und an Shakar den Keshanier herangetreten. Zwei kleine Zauberer, verstrickt in läppische Rivalitäten für das zweifelhafte Privileg, König Sumuabis Lakai zu werden. Die Verführung des sagenhaften Smaragd-Lotus erwies sich als so stark, wie ich vermutet hatte. Ich habe ihn euch beiden für ein paar Pfennige verkauft, aber ich hätte ihn euch auch umsonst gegeben, hättet ihr ihn nicht kaufen wollen.«
    »Warum?« Die Empörung war aus Zelandras Stimme geschwunden. Jetzt klang sie nur sehr, sehr müde.
    »Warum?« Die Lichtschleier bewegten sich stärker. »Weil ich wissen wollte, wieviel Macht eine so geringe Menge verleihen würde. Ferner wollte ich herausfinden, wie lange ihr damit auskommen konntet. Doch vor allem wollte ich wissen, wie lange es dauern würde, bis man stirbt, nachdem es keinen Lotus mehr gibt. Süße Lady, von euch und von Shakar dem Keshanier habe ich viel gelernt. Aus diesem Wissen werde ich großen Nutzen ziehen. Ich habe die Samen des Schwarzen Lotus gefunden, die seit der Zeit des schwarzen Acherons verloren waren, und jetzt bin ich Herr darüber. Dieser Same soll mir Stärke geben und meine Feinde töten. Alle Magier Stygiens werden bald Gelegenheit haben, meinen Lotus zu probieren, und diejenigen, die ihn annehmen, werden mir entweder als getreue Anhänger folgen oder sterben müssen. Seht Ihr es nicht auch, süße Lady? Ich werde eine Legion dem Lotus versklavter Zauberer befehligen, und das, welches sie in Abhängigkeit hält, gewährt mir immer mehr Macht. Wer vermag es zu sagen, wo die Grenzen meiner Herrschaft sein werden?« Der ebenholzschwarze Schemen verstummte. Er schien den Moment zu genießen. »Ich bin dazu bestimmt, in der Welt eine Großmacht zu werden, Zelandra, aber Ihr braucht Euch nicht vor mir zu fürchten. Ich bin nicht hergekommen, um Euch zu töten. Vielmehr wollte ich Euch fragen, Lady, ob Ihr diese Macht mit mir teilen wollt.«
    »Wer bist du?« fragte die Frau ganz ruhig.
    Die Lichtschleier teilten sich und verzogen sich, dunkler werdend, in den Hintergrund. Dadurch wurde die Gestalt sichtbar. Es war ein großer Mann in königlichem Gewand, das mit Hermelin besetzt war. Große dunkle Augen in einem edlen Gesicht mit scharfen Zügen musterten das Schlafgemach eindringlich. Ein goldener Schein umgab ihn, als er sich tief vor Lady Zelandra

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