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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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fragte sich, wann er sein Schwert wohl wiedersehen würde.
    Endlich allein, streckte Conan sich wie ein müder Panther aus. Dann untersuchte er die Tür. Sie konnte von außen nicht abgeschlossen werden. Zufrieden ließ er sich auf die Samtdecken des Betts fallen. Er ließ sich treiben, denn er war zuversichtlich, daß seine Sinne ihn bei einer Gefahr sofort wecken würden. Als jemand leise an die Tür klopfte, schlief er bereits tief und fest.
    Doch schnell wie ein wildes Tier war Conan sofort hellwach. Er setzte sich auf, stellte beide Füße fest auf den Boden und wünschte sich, er hätte eine Waffe.
    »Herein!« rief er und wartete. Die Tür öffnete sich lautlos. Als erstes sah er die Spitze seines Schwerts.
    »Aha, endlich hast du ...«, begann Conan. Doch dann verschlug es ihm die Sprache.
    Neesa brachte ihm das Schwert. Zögernd kam sie ins Zimmer. Das fast durchsichtige Gewand war von den ausgestreckten weißen Armen geglitten, mit denen sie den schweren Knauf des Breitschwerts hielt. Dieser durchsichtige Schleier, ihr einziges Kleidungsstück, umschwebte sie wie eine hauchdünne Wolke. Das Kerzenlicht beleuchtete die langen Kurven ihres schlanken Körpers.
    »Ich ...« Neesa versagte die Stimme. »Ich hatte Angst, Heng Shih würde dir dein Schwert nicht bringen, und daß du denken könntest, wir mißtrauten dir. Ich dachte ...« Sie errötete und reichte ihm das Schwert. Conan nahm seine Klinge, ließ Neesa dabei nicht aus den Augen. Ohne zu denken, war er aufgestanden. Jetzt merkte er, daß die Frau sich offenbar unwohl fühlte.
    »Neesa«, sagte Conan. »Ich erhalte Zelandras Lohn in Gold und nicht ...«
    »Was? Niemand weiß, daß ich ...«, stammelte sie. Verwirrung und Ärger kämpften auf ihrem Gesicht. »Verdammt, was bin ich nur für eine Närrin!« rief sie. Dann sprang sie vor, schlang die Arme um den Barbaren und preßte ihre Lippen auf seinen Mund. Das Schwert war zwischen ihren beiden Körpern eingeklemmt. Conan ließ es los und wollte Neesa umfangen. Doch sie stemmte die Hände gegen seine breite Brust und stieß ihn zurück. Das Schwert fiel unbemerkt auf den Boden. Neesas Augen funkelten, sie atmete schwer. Der Cimmerier betrachtete sie mit stummem Erstaunen.
    »Ich bin nicht der Lohn«, stieß sie empört hervor. »Ich dachte ... ach, zur Hölle mit dem, was ich dachte!« Sie warf sich herum, lief aus dem Schlafgemach und knallte die Tür hinter sich zu.
    Eine ganze Minute starrte der Cimmerier die Tür an. Dann blickte er auf sein Schwert, um sich zu vergewissern, daß es tatsächlich dort lag. Kopfschüttelnd setzte er sich auf das Bett und dachte nach. Ganz gleich, wie lange er lebte oder wie viele Frauen er schon kannte, das andere Geschlecht würde ihn immer wieder überraschen. Offenbar war Neesa aus eigenem Antrieb zu ihm gekommen, und er hatte sie mit wenigen schlecht gewählten Worten vertrieben. Es war mit Sicherheit nicht das erste Mal, daß er die Lage völlig falsch beurteilt hatte, wenn es Frauen betraf.
    Doch jetzt war es nichtig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Alles in allem war es ein großartiger Abschluß eines schwierigen Tages. Er hatte Arbeit, hatte Shakars Zauber abgestreift und lag mit einem Bauch voller Wein auf einem weichen Bett. Conan streifte die Stiefel ab und rollte sich wieder zwischen die Samtdecken. Er hatte schon weit schlimmere Lebenslagen erlebt. Wenige Minuten später war der Barbar eingeschlafen.

Z EHN
     
     
    Zelandra war allein in ihrem Schlafgemach und dachte nach.
    Die Fackeln waren heruntergebrannt und erfüllten das Gemach mit einem Dämmerlicht, das der Stimmung der Zauberin entsprach. Ihre langen seidenen Gewänder raschelten auf dem Marmorboden, als sie zwischen den Bücherstapeln auf den Tischen und den unzähligen Folianten in den Regalen systematisch suchend auf und ab schritt. In einer Ecke kniete sie nieder und holte einen Armvoll langer Lederröhren hinter einer Bücherreihe hervor.
    Zelandra legte die Lederröhren auf einen Tisch. Dann las sie aufmerksam die Beschriftung und wählte ein helles, dünnes Exemplar. Sie zog das Pergament heraus und entrollte es vorsichtig. Es war eine Landkarte, vom Alter nachgedunkelt und mit den Buchstaben einer toten Sprache beschriftet. Die Zauberin murmelte vor sich hin, während sie das Pergament auf dem Tisch glättete.
    Die Karte zeigte die östlichen Gegenden des jetzigen Stygiens, aber die hochgelegenen Gebiete waren ohne genauere Einzelheiten eingetragen. Zelandra seufzte. Die Karte

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