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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Schwein war vom Tisch verschwunden. Viele Fackeln waren heruntergebrannt. In der Ecke würfelten die Spieler noch eifrig, aber sie machten ihre Wetten mit leiserer, ernsterer Stimme. Shamtare sah vom Barbaren keine Spur. Er rief den Wirt.
    »Guten Abend, auf ein Wort.«
    »Wenn es nicht zu lange dauert. Ich muß mich um meine Schenke kümmern.« Der Wirt wischte sich die Glatze mit einem schmierigen Lappen ab. Sein spärlicher gelblicher Bart vermochte die Hamsterbacken und die saure Miene nicht zu verbergen.
    »Ein großer schwarzhaariger Barbar war vorhin hier. Hast du ihn weggehen sehen?«
    »Ich habe keinen Barbaren gesehen. Es bekommt einem übel, Geschichten über Gäste zu verbreiten.« Der Wirt machte kehrt, als wollte er weggehen. Doch Shamtares Hand legte sich auf seine Schulter und hielt ihn fest.
    »Noch einen Moment«, sagte Shamtare ruhig. »Wozu dient der Raum da hinten?«
    »Private Feiern für zahlende Gäste. Nimm deine Hand weg!«
    »Wer hat heute abend dafür bezahlt?«
    »Nimm deine Hand weg, Söldner, sonst lasse ich von meinen Söhnen die Wache rufen.« Shamtares Hand glitt von der Schulter des Wirts zum Schwertgriff.
    »Ich kenne den Namen des Mannes nicht«, erklärte der Wirt hastig. »Ich weiß nur, daß er vor beinahe drei Monden in die Stadt gekommen ist. Angeblich ist er ein Zauberer. Sein Gold ist gut. Das sind für mich genügend Gründe, um ihm den Raum zu vermieten und ihn in Ruhe zu lassen.«
    Shamtare ließ den Wirt stehen und ging zur Hintertür. Zischend glitt sein Schwert aus der Scheide, als er die Tür zum Hinterzimmer aufstieß. Beinahe wäre er über den umgestürzten Stuhl gestolpert. Drei strahlendhelle Kerzenleuchter standen auf dem Tisch in der Mitte des Raums. Ihr warmer Schein zeigte ein leeres Zimmer.
    Auf dem Teppich waren dunkle glänzende Blutflecke, ebenso auf einem Gobelin. Mit gesenktem Schwert schritt Shamtare schnell zu der Wand, wo die Wandteppiche sich hinter einer Stuhllehne verfangen hatten. Dort war eine Tür verborgen, die, als sie aufschwang, einen dunklen Gang zeigte, der vor Unrat stank. Shamtare steckte den Kopf in die Dunkelheit, sah sich um und fluchte gräßlich.
    »Hast du deinen Freund, den Barbaren, verloren?« Der Wirt war ihm ins Hinterzimmer gefolgt. Seine Stimme klang mitfühlend. »Es wäre nicht das erste Mal, daß jemand nach einer Audienz mit dem Grünen Mann nicht mehr gesehen wurde. Ich lasse nicht einmal die Schankmädchen mehr nach hinten gehen. Man sagt, daß der Grüne König Sumuabis neuer Magier werden möchte und nichts zwischen sich und dieses Ziel kommen läßt. Tut mir leid wegen deines Freundes. Aber ein kluger Mann läßt sich nicht auf Zauberei ein.«
    »Das weiß ich«, sagte Shamtare.
    »Komm, hier ist nichts mehr zu machen. Vielleicht hat der Grüne Mann ihn nicht getötet. Ich zahle dir einen Humpen Wein.«
    »Verdammt.« Shamtare schob das Schwert in die Scheide.
    »So ist's besser«, meinte der Wirt. »War der Barbar ein alter Freund von dir?«
    »Nein, ein neuer Freund, der nie ein alter werden wird.«
    »Dann vergiß ihn. Heute er, morgen wir. Komm jetzt.«
    Der stämmige Söldner verließ mit dem Wirt das Hinterzimmer. Er setzte sich in der Schankstube und nahm das Angebot des Mannes an. Shamtare sah, daß es einer der besten Jahrgänge aus Ghaza war, als der Wirt den Humpen mit Wein vor ihn hinstellte. Aber dennoch schmeckte der Wein in diesem Moment eigenartig bitter.

V IER
     
     
    Der Geruch nasser Erde stieg Conan in die Nase. Er blinzelte. Schwindelerregende Übelkeit verknotete seine Eingeweide. Er saß auf einem schweren Stuhl aus Stahl. Metallene Bänder umschlossen eng seine Knöchel, Waden, Handgelenke und den Bauch. Der Cimmerier war mit hängendem Kopf vornüber gesunken. Mühsam weitete Conan die brennenden Augen, und sah, daß der Stuhl an den glänzenden Marmorboden geschraubt war. Er vermochte sich nur schwach daran zu erinnern, daß man ihn durch eine ekelhaft stinkende Gasse geschleift und auf einen Karren mit nassem Stroh geworfen hatte.
    Ein warmer Lufthauch blähte sein Haar. Unter Schmerzen hob er den Kopf, um sich umzuschauen. Vor ihm öffneten sich gläserne Doppeltüren in die Nacht. Im Schatten lag ein Garten, der sich langsam senkte. Hinter den Bäumen glitzerten die Lichter Akkharias wie Juwelen auf einem Tisch aus Ebenholz. Der Mond schien nicht, doch verrieten ihm die Sterne, daß es beinahe Mitternacht war.
    »Wach auf, Hund!« Schritte hinter ihm. Es war Gulbanda, die rechte Hand

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