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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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gebaut hatten. Ehe man die Arbeit wieder aufnahm, mussten die Sklaven den Keil zum Haus des Alten schleppen. Dort nahmen Wachen Aufstellung.
    Khumanos überwachte den Guss zweier weiterer Metallgebilde mittels der gleichen Methode. Wieder verwendete man den Trog, um sich von außen ähnelnde Gussformen mit flüssigem Metall zu füllen. Jedes Mal musterte der Erzpriester das Ergebnis leidenschaftslos, ehe er es für gelungen erklärte. Noch bevor die Soldaten oder die erschöpften Sklaven es näher betrachten konnten, ließ er alles verhüllen und wegschaffen. Im Laufe der Zeit beherrschten die Sklaven die einzelnen Handgriffe immer besser und die Arbeit ging etwas leichter von der Hand. Unfälle sortierten die Kranken und Schwachen aus, wodurch sich auch die Beschwerden verringerten.
    Am dritten Guss arbeiteten sehr viel weniger Sklaven als am ersten. Khumanos hatte befohlen, dass ein Drittel der Sklaven die erste Statue den Berg hinunter schaffen sollte. Der zweite Abguss blieb im Haus des alten Bauern und wurde streng bewacht. Aus unerfindlichen Gründen befahl der Erzpriester, dass alle fertigen Teile getrennt aufbewahrt wurden. Diese Vorsichtsmaßnahme führte dazu, dass nur wenige Hände die Förderhaspel bedienten.
    Die Arbeiten konnten hauptsächlich durch die Anstrengungen eines gewissen Tulbars, eines hyrkanischen Sklaven, so frühzeitig abgeschlossen werden. Khumanos hatte den Sklaven von einem mürrischen Aufrührer in einen zwar immer noch mürrischen, doch eifrigen Arbeiter verwandelt. Unermüdlich arbeitete er an der Förderhaspel und rührte noch im glühenden Gestein, wenn alle anderen Sklaven von der Hitze zurückgetrieben worden waren.
    Als man beim letzten Guss den Trog mit dem geschmolzenen Metall hochzog, wuchs der Hyrkanier über seine bisherige Stellung als Anführer hinaus. Der große Trog stieß gegen einen Gesteinsvorsprung in der Nähe des Kraterrands, geriet infolgedessen aus der Bahn und drohte, gegen die Wand des Vulkans zu prallen und den Inhalt auszuschütten. Geistesgegenwärtig streckte Tulbar sofort seine große Schaufel aus, um diesen Aufprall zu verhindern. Was dann geschah, war grässlich. Tulbar hielt krampfhaft die Schaufel fest, als der Trog diese gegen die Vulkanwand drückte und den unglücklichen Hyrkanier wie durch einen Hebel in den Höllenschlund hob, sodass er über dem Trog mit dem geschmolzenen Metall schwebte. Vor den Augen seiner Gefährten verschwand sein Körper in einer Dampfwolke, die sich schnell auflöste, bis man nur noch Gurgeln aus dem Trog hörte.
    Trotz dieses Unglücks – vielleicht auch wegen Tulbars edlem Opfer – verlief der letzte Guss erfolgreich. Als ein Schüler Khumanos fragte, welche besonderen Trauerrituale durchgeführt werden sollten, erhielt er vom Erzpriester eine rätselhafte Antwort.
    »Das ist völlig unwichtig«, sagte er zu seinem Jünger. Seine hagere Gestalt zeichnete sich vor dem roten Feuerschein des Vulkanschlundes gespenstisch ab. »Der Tod des Körpers ist kein großes Unglück, da der Körper lediglich eine sterbliche Hülle ist. Man spürt dabei auch keinerlei Schmerz.«
     

K APITEL 7
     
    Wüstensturm
     
     
    »Legt einen flachen Stein in die Falle, damit sie beschwert ist und auf dem Boden des Flusses bleibt. Dann einige Schlingen aus Weide, so ...« Conan der Cimmerier knüpfte die letzten Weidenruten an die Reuse. Dann hielt er sie vor den staunenden Kindern in die Höhe. »Jetzt ist sie fertig.«
    Die Reuse bestand eigentlich nur aus zwei Weidenkörben, von denen einer eiförmig war und der andere wie ein offener Kegel. Dieser war in den ersten Korb hineingebunden. In den Augen Ezrels, Jabeds, Felidamons und der kleinen Inos allerdings war die Reuse so wunderschön, als hätte Conan sie aus Golddraht und feinster Seide gefertigt.
    »So macht man sie im Land der Pikten, um die Fische aus dem Flüssen zu holen, die den Schwarzen Fluss speisen. So, jetzt legen wir sie über Nacht in den Teich. Morgen früh sehen wir dann, was wir gefangen haben.«
    »Vielleicht viele Bartfische?«, fragte Jabed eifrig. »Das sind meine Lieblingsfische.«
    »Schauen wir mal«, meinte Conan und schlang eine Schnur durch den Korbrand.
    »Bartfische schmecken wirklich gut«, erklärte Felidamon. »Und Aale auch. Ich würde meiner Mutter gern beibringen, wie man sie kocht, aber sie würde es nicht tun. Bestimmt würde sie sagen, dass Aale unrein sind.«
    »Zweifellos würden die Menschen in der Stadt sie während einer Hungersnot mit

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