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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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so abgeschieden und zeitlos lebte wie die Erbauer dieser uralten Ruinen. Dennoch hielt es der Cimmerier für wenig wahrscheinlich.
    Die bloße Existenz und Lage dieses Ortes wies auf eine blühende Landwirtschaft hin. Die Stadt lag am Rand eines flachen Talbodens, ein Fluss aus den Bergen lief an ihr vorbei. Man konnte dieses Wasser leicht durch Kanäle umleiten und damit riesige Obstgärten, Weiden und Getreidefelder außerhalb der Stadtmauer bewässern.
    Jetzt sah Conan im gelblichen Licht in der Ferne nur wenige Gräben, die Spuren einstiger Kultivierung. Der Fluss war durch die Ruinen der Mauer abgelenkt, hatte sich einen Weg gegraben und plätscherte jetzt vor den Ruinen flach dahin. Seine Ausläufer waren in der öden, durstigen Wüste versickert.
    Der Cimmerier trieb sein Kamel vorwärts und hielt Ausschau nach den affenähnlichen Wesen oder – was noch schlimmer wäre – Geistern oder Dämonen, die an diesem verlassenen Ort spuken könnten. Hier gab es wenig Deckung. Nur Grasbüschel und knöchelhohe Büsche klammerten sich an die kärglichen Schatten der roh behauenen Quader. Die Schutthügel waren so niedrig, dass auch sie keinerlei Schutz boten.
    Conan hoffte am Mauerring irgendwo einen Torbogen zu finden. So ein Bauwerk könnte die Identität der Stadt enthüllen. Vielleicht gab es sogar Reliefs oder Mauersprüche, die ihre Geschichte erzählten – selbstverständlich nur, falls die früheren Bewohner Menschen gewesen waren.
    Doch seine Hoffnungen erfüllten sich nicht. Die Mauer maß an den höchsten Stellen weniger als der Cimmerier auf dem Kamel. Außerdem war es äußerst befremdlich, dass es so aussah, als sei der gesamte Schutt nach außen gefallen und während der folgenden Jahrhunderte mit Sand bedeckt worden, wodurch keinerlei sichtbare Zeichen der Steinmetzen und Baumeister geblieben waren, die äußerst geschickt gewesen sein mussten, wenn man die massiven Quader betrachtete.
    Zum Namen der Stadt vermochte der Cimmerier nur vage Vermutungen anstellen. Die Nomaden nannten sie Tal'ib. Aufgrund seiner Erfahrungen im östlichen Shem war ein tal oder tel ein Hügel oder eine Ruine. Die Stadt hieß daher vielleicht schlicht die Ruinen von Ib oder so ähnlich. Wenn er sich recht erinnerte, hatte er nicht an den Lagerfeuern von einer uralten Stadt Ib flüstern hören? Richtig ausgesprochen Üüb, mit hochmütigem südlichem Akzent. Ein verfluchter Ort. Laut den Legenden hatte ein wütender Gott die Stadt wegen Sündhaftigkeit und Unglauben zerschmettert. Wenn ein Ort dieser Beschreibung entsprach, dann dieser. Conan sah einen Pfad, der über einen Schutthügel zur Stadtmauer hinaufführte. Er stieg ab und führte das Kamel auf diesem Pfad in die Stadt.
    Er war überrascht, dass die Mauer auf der Innenseite bei weitem nicht so zerstört war wie außen. Hier gab es senkrechte, mannshohe glatte Flächen, und hier fanden sich auch die eingemeißelten Zeichen, nach denen der Cimmerier gesucht hatte. Allerdings ähnelten sie keinem der Reliefs oder Friese, die er je erblickt hatte.
    Die noch vorhandenen stellten menschliche Gestalten anmutig und ganz natürlich dar. In der Tat waren die Darstellungen so natürlich, dass es Conan bei ihrem Anblick eiskalt über den Rücken lief. Ja, es waren eindeutig Menschen: gewöhnliche Bürger beim Tanz oder einem stilisierten Ritual. Eine junge Frau trug einen losen Chiton. Sie hielt die Arme vor dem Gesicht empor. War es Anbetung oder Scherz? Dicht neben ihr beugte sich ein Mann in einer feierlichen Robe zu ihr hin, als wolle er sie umarmen oder zum Tanz auffordern. Zu ihren Füßen sprang ein Hündchen mit beiden Vorderpfoten in der Luft. Wenige Schritte weiter saß ein spielendes Kind, das ebenfalls die Hände zum Gesicht emporhob.
    Obwohl die Figuren im Lauf der Jahrhunderte etwas verwittert waren, wirkten sie dennoch lebendig und natürlich. Offensichtlich hatte ein äußerst geschickter Künstler sie gemeißelt. Seltsam daran war nur, dass es Umrisse waren, flache Silhouetten, bei denen die Gesichter nicht ausgearbeitet waren, ebenso wenig die Gewänder oder Gliedmaßen, wenn sie sich überlappten. Conan hatte den Eindruck, als hätte man die Schatten lebender Menschen mit Kalk auf der Mauer nachgezogen und dann mit Hammer und Meißel unsterblich gemacht. Doch bei näherer Betrachtung verwarf er diese Idee. Die fließenden Bewegungen des Mannes und des Hundes im Sprung konnte keine Menschenhand so schnell und unfehlbar zeichnen.
    Nein, zweifellos hatte ein

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