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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Mitte, der auf einem Karren stand. Ihm galten sämtliche Anstrengungen. Anfangs hoffte Conan, dass es eine Karawane auf dem Weg nach Norden sei, aber sehr bald sah er, dass ihre Route sie durch das Tal nach Osten führte, seinem Ziel genau entgegen gesetzt. Bei dem langsamen Vorwärtskommen und der großen Bürde schien es unwahrscheinlich, dass diese Prozession die Berge im Norden in Angriff nehmen würde.
    Doch die Schar wirkte nicht gefährlich, wer auch immer diese Menschen sein mochten. Conan ritt ganz offen auf sie zu. Unwillkürlich spürte er die Hochstimmung, die jeder Alleinreisende bei der Aussicht fühlt, mit Menschen sprechen zu können. Zumindest könnte er den letzten Rest seines Geldes bei dieser Karawane gegen Proviant und Ausrüstung eintauschen. Das dachte Conan, doch als er näher kam, sah er, dass diese Menschen in viel schlechterer Verfassung waren als er: halb verhungert, gebeugt, mit offenen oder von schwarzem Schorf bedeckten Wunden auf dem Rücken, wo ihre schmutzige zerfetzte Kleidung keinerlei Schutz gegen die mörderischen Sonnenstrahlen bot. Einige von ihnen marschierten sogar barfüßig über die heiße, gleißende Alkaliwüste. Etliche trugen keinerlei Kopfschutz. Ihre Schädel waren so übel verbrannt, dass nur wenige spärliche Strähnen Schutz boten. Die meisten dieser über vierzig Unglücklichen zogen an Seilen und Hebeln, um das schwere sechsrädrige Gefährt vorwärts zu bewegen.
    Die Räder des Karrens waren aus dicken abgerundeten Bohlen gearbeitet. Auf ihm war ein langes unförmiges Gebilde festgebunden, das von Tüchern verhüllt war. Knapp ein Dutzend Wachen marschierten frei dahin, schleppten schwere Proviantsäcke und steife Wasserschläuche. Conan sah nirgends Tragtiere oder gesattelte Reittiere. Aber Kamele konnte man nicht zum Ziehen schwerer Lasten zusammenspannen, und Pferde hätten hier nicht überlebt. Die Beförderung einer so gewaltigen Last erforderte die Kraft von Menschen, nichts anderes.
    Als der Cimmerier auf seinem Kamel in Hörweite kam, vernahm er die Mitleid erregenden Klagen der Unglücklichen, die diese aus verdorrten Kehlen und durch aufgeplatzte und vom Durst geschwollene Lippen ausstießen. »Wasser, edler Herr! Im Namen des Allmächtigen, nur einen Schluck Wasser, Herr, oder die Schale einer Frucht! Uns dürstet, Herr, wir sterben. Habt Erbarmen mit uns, wir flehen Euch an.«
    Conan brachte sein Kamel einige Dutzend Schritte vor der Karawane zum Stehen. Die Pilger hielten den dahinrumpelnden Karren an und sanken vor Erschöpfung auf die Knie. Flehend erhoben sie die Arme zum Cimmerier.
    Damit war er mitten in einer Lage, die er gefürchtet hatte. Doch dank der Gnade Croms hatte er genügend Wasser, um den Unglücklichen zu trinken zu geben, wenn auch nur wenig. Er band die Wasserschläuche los, nur den halbvollen nicht, den bewahrte er für sich auf, und ließ sie neben dem Kamel zu Boden gleiten.
    Der große magere Schwarze, der den anderen vorangegangen war, trat zu ihm hin. Er beugte sich nicht, bettelte auch nicht, sondern schritt wie ein Anführer daher. Conan hielt ihn für einen Priester. Zwei bewaffnete Wachen folgten ihm so schnell, wie es ihr entkräfteter Zustand erlaubte.
    »Seid gegrüßt, Reisende«, rief Conan ihnen zu. »Ihr könnt von meinem Wasser haben, da ihr es so dringend braucht.« Vergebens wartete er auf ein Wort des Dankes. »Reichlich Wasser liegt kaum einen Tagesmarsch vor euch«, erklärte er. »Mit Glück könnt ihr dorthin gelangen.«
    Der Priester betrachtete die Wasserschläuche, dann den Cimmerier. »Das Wasser wird helfen«, sagte er. Er sprach im Dialekt der Wüstenhändler mit starkem südlichem Akzent. Aber seine Stimme klang eigenartig ausdruckslos. »Ihr sagt, dass es zwischen hier und Qjara Quellen gibt?«
    Etwas störte Conan bei der Frage dieses Mannes – als ob dieser die Entfernung nicht kenne, auch nicht die Zahl der Oasen, und es ihm gleichgültig sei. Er musste in der Tat ein Priester sein, der sein eigenes Leben und das seiner unglücklichen Anhänger den Launen eines wankelmütigen Gottes anvertraut hatte. Er war barfuß und ohne Kopfbedeckung, seine Kleidung war spärlich und ebenso zerrissen wie die seiner Herde – zweifellos ein religiöser Eiferer. Conan hatte nie zuvor einen Schwarzen gesehen, dessen Haut von der Sonne so verbrannt war, dass sie sich schälte. Als einziges Rangabzeichen trug er einen verrosteten, abgebrochenen Dolch an einem Lederriemen um den Hals. Eine nutzlose Waffe, da

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