Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
Rauch strömten. Er vermeinte sogar, ihren heißen Atem auf dem Gesicht zu spüren. Diese Hitze war keineswegs die des Götzenbildes. Gleichzeitig ertönte in seinen Ohren ein leises Knurren oder Zähneknirschen, das aus weiter Ferne zu kommen schien. Es war unheimlich und unnatürlich. Es war das Toben der Dämonenköpfe, lediglich ein Vorgeschmack auf das höllische Chaos, das losbrechen würde, sobald das Götterbild zu voller Kraft gelangt war.
    Angesichts des grausigen Schauspiels schritt einer der Tempelkrieger zur Tat. Er vertrat mit gezücktem Schwert einem vorwärtsgleitenden Götterbild teil den Weg und befahl den Sklaven barsch, stehen zu bleiben.
    Doch während er den Befehl erteilte, berührte ihn oder sein Schwert der halb sichtbare, ungemein starke Energiestrom. Ein blendender Blitzschlag folgte. Der Körper des Kriegers erstarrte, Lichtflammen schossen aus ihm hervor. Nur einige Wimpernschläge später sank er als Aschehäufchen auf die Steinplatten. Die Macht des Gottes Votantha hatte den jungen Helden so verzehrt wie eine Kerzenflamme eine Motte.
    Entsetzensschreie über den Tod des Kriegers wurden laut. Beherzt traten zwei seiner Kameraden vor, um seinen Platz einzunehmen. Sie bemühten sich, den Feuerströmen auszuweichen, und befahlen wild gestikulierend allen drei Sklavengruppen, sofort stehen zu bleiben. Doch dann waren sie der Energie offenbar doch zu nahe gekommen und ohne Warnung hüllte ein Flammenmeer sie ein. Es flackerte hoch auf – und verschlang die beiden Krieger wie den ersten. Auch sie waren im nächsten Augenblick nichts als Asche. Ihre Schwerter und Helme lagen als geschmolzene Metallpfützen auf den Steinplatten der Agora.
    Geschockt wichen die restlichen Tempelkrieger zurück. Nur der Cimmerier war fest entschlossen, den Kampf aufzunehmen. In dem dunklen Gewand mit Kapuze sah der Hüne aus dem Norden beeindruckend aus. Dennoch hingen die Augen der meisten Menschen an den schaurigen Köpfen, bis Conan sein Gewand abwarf.
    Darunter trug er eine Rüstung. Helm, Brustplatte und Beinschienen waren aus purem Gold, das in der Sonne glänzte. Es war die Rüstung des verschollenen Pronathos oder eines anderen Helden aus grauer Vorzeit. Conan hatte sie im Bug des Schiffs aus Stein in der Wüste gefunden. Verblüfft schrien einige Menschen auf, als sie diese Rüstung sahen. Entschlossen schritt der Cimmerier an den rauchenden Aschehaufen, den Überresten der Tempelkrieger, vorbei. Unzählige Augen hafteten auf ihm, als er das Schwert schwang und sich mit dem markerschütternden Kampfschrei der Cimmerier auf das gleißende Trugbild des Baums der Münder stürzte.
    Obgleich die Ilbarsi-Klinge schwarz und teilweise schartig war, war sie dennoch eine hervorragende Waffe. Ein hervorragend in der Hand liegender Stahl, mit dauerhaft scharfer Klinge. Im Kampf gegen feuerspeiende Götter war es vielleicht nicht die beste Waffe. Conan spürte das, als das Schwert in seiner Hand heiß wurde. Der Stahl schien die lebende Energie, die um das Phantom vor ihm waberte, anzuziehen und zu bündeln. Er spürte, dass das Feuer ihn im nächsten Augenblick verbrennen würde. Verzweifelt schleuderte er die Waffe auf den Höllenbaum.
    Das Schwert erreichte nie das Ziel. Es schmolz ganz dicht vor seiner Hand. Ja, es löste sich in Luft auf. Der harte Stahl zischte und verschwand wie ein Wassertropfen, den man in ein Schmiedefeuer spritzte.
    Diese Hitze ... ein gewöhnlicher Sterblicher konnte sich nicht vorstellen, dass es eine derartige Hitze gab. Verblüfft stellte Conan fest, dass seine goldene Rüstung, diese weiche Prachtrüstung, die in der Schlacht keiner Lanze standhalten würde, ihn vor der verzehrenden Macht dieses Gottes schützte. Alle Körperteile, die Vorderseite vom Hals bis zu den Knöcheln, die von ihr bedeckt waren, waren kühl. Die bis ins Mark dringende Hitze schien sie nicht durchdringen zu können, wodurch seine restliche Haut die Hitze besser ertrug. Conan schlug das Visier des goldenen Helms herunter, wofür ihm seine Augen dankbar waren, ebenso die versengten Brauen. Wenn er doch jetzt eine geeignete Waffe fände ...
    Hinter Conan bewegte sich etwas, Schritte ertönten auf dem Steinpflaster. Er wirbelte herum. Khumanos! Der Priester hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen. Er hatte ein Langschwert mitgebracht, das jetzt auf den Steinen der Agora lag. Eine hervorragende Waffe, wenngleich sehr alt, aus schimmernder Bronze und Eisen, von einer dicken Goldschicht überzogen. Der

Weitere Kostenlose Bücher