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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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er sie mit dem Schwert abschlagen konnte.
    Er spürte, wie seine Kraft schwächer wurde. Es fiel ihm immer schwerer, in die Flammen zu schauen und die heiße, ätzende Luft einzuatmen. Die Laute des Baums quälten seine Ohren. Die teuflische Hitze setzte ihm zu. Diese entströmte hauptsächlich der dicken Basis, die allmählich eine Kuppel aus lodernden Flammen geworden war. Er spürte, dass der Samen für Qjaras Zerstörung an ebendieser Stelle ausgebrütet wurde. Von dort würde der wahre lebende Gott herauskommen und die Erde heimsuchen, sobald die drei Teile des Götterbildes fest zusammengefügt waren. Aber er erreichte mit der Schwertspitze diese Flammenhalbkugel ebenso wenig wie den Flammenball der Sonne mit ausgestreckten Fingern. Die Hitze war zu stark. Er konnte seine Waffe auch nicht schleudern, da er sie brauchte, um die Feuerflammen zu bekämpfen, die sein Leben bedrohten. Trotz seiner unbezähmbaren Wut trieb ihn der unersättliche Baum Schritt für Schritt zurück.
    Dann geriet er in eine sehr gefährliche Lage. Urplötzlich senkten sich viele Köpfe, deren Hälse immer länger und beweglicher wurden, zu ihm herab. Ihr Geheul dröhnte ihm in den Ohren, ihr Feueratem schlug ihm ins Gesicht und drohte ihn in ein Aschehäuflein zu verwandeln.
    Verzweifelt schwang er das Schwert, um die widerlichen Fratzen zu töten, und sprang hektisch umher, um dieser Flammenhölle zu entrinnen. Die feurigen Zungen des Scheusals leckten den Schweiß von seiner Haut und züngelten um die Ränder seiner Rüstung. Die Spangen und Metallverbindungen der Rüstung schmolzen, sodass lebenswichtige Teile davon klirrend aufs Pflaster fielen. Flammen schlossen ihn ein und schnappten gierig nach seinen Gliedmaßen und ungeschützten Lenden.
    Unvermittelt hörte er Höllenlärm um sich. Die Köpfe schossen schreiend nach oben und bildeten eine Riesenflamme. Der Angriff des Baums der Münder hörte auf. Conan sprang beiseite. Dann sah er den Grund.
    Aus der Basis des Dämonenbaums ragte ein dicker Speerschaft auf, der den Feuerball in der Mitte durchbohrte. Um ihn herum schien das mystische Feuer schwächer zu werden, als würde es aufgefressen. Ein ausgezacktes Loch gähnte im Lichtleib des Phantombaums. Diese Leere saugte ständig Teile des zusammenbrechenden Trugbilds ein.
    Jetzt klangen die Schreie der Köpfe über dem Cimmerier nicht mehr wild, sondern traurig. Sie schienen auch schwächer zu werden. Vor seinen Augen sank das gespenstische Gebilde in sich zusammen, als entziehe ihm jemand oder etwas die Lichtenergie, die sein Lebensblut war. Es wurde schwächer und schwächer. Es lag im Sterben ...
    Conan hätte gern gewusst, woher der riesige Speer stammte, der offenbar den Untergang verursacht hatte. Wunderbarerweise schmolz er nicht im Feuer, obgleich er aus einem weichen, nachgiebigen Metall gefertigt war ... wahrscheinlich Blei. Plötzlich kam ihm ein Verdacht. Er blickte über die Schulter zurück zur Statue Sadithas. Es lief ihm kalt über den Rücken, als er seinen Verdacht bestätigt sah. Die Göttin stand mit hoch erhobenem Arm da, doch ihre Speerhand war leer.
    Es war nahezu vorbei. Das Trugbild des Gottes Votantha war geschrumpft und nur noch so groß wie die Fata Morgana eines Busches in der Wüste. Die drei Streitwagen mit den Metallteilen der Götterstatue standen plötzlich in Flammen und bewegten sich nicht weiter vorwärts. Als das Feuer die hölzernen Achsen verzehrte, stürzte eines der Ungetüme seitlich aufs Pflaster. Die beiden anderen sanken in der Asche zu Boden. Hinter ihnen knieten die treuen Anhänger, auch sie brannten lichterloh, da ihre Körper nur noch aus Haut und Knochen bestanden. Schon bald blieben von den Pilgern nur federleichte Asche und verkohlte Knochen übrig. Inzwischen war der heulende Gott verschwunden.
    Conan hatte die Reste der goldenen Rüstung abgelegt und sich das rauchende Hemd vom Leib gerissen. Afriandra brachte aus dem königlichen Pavillon ein farbenprächtiges Gewand, womit er seine Blöße bedecken konnte. »Deine Vision ist wahr geworden«, sagte er. »Zum Glück hat mich die goldene Rüstung geschützt ... und mit dem Tod des Gottes haben die Zauberflammen ihre Macht verloren. Meine Brandwunden sind fast verschwunden ...«
    Schnell wandten sie ihre Aufmerksamkeit Khumanos zu, der sich langsam aus der Menge löste. Der Priester zeigte nicht mehr seine harte, hochmütige Haltung. Er kniete über der schimmernden Klinge, mit der Conan den Baum der Münder angegriffen

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