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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Herrin, Hauptmann Conan. Graf Syzambry sagt, gestern Nacht habe man die Prinzessin Chienna entführt. Er möchte uns alle befragen und das Lager und das Gepäck durchsuchen.«
    »Zuvor sehe ich ihn in Kameldung vergraben!«, stieß Rainha scharf hervor.
    »Herrin, er hat fünfzig Männer bei sich.«
    »Hat er oder behauptet er, dass er sie habe?«, fragte Conan.
    Der Mann blickte unsicher drein. Hatte der Cimmerier das Recht, derartige Fragen zu stellen? Doch unter Rainhas Blick senkte er den Kopf und zuckte mit den Schultern. »Keiner hat mehr als zwanzig gesehen, und die stehen außerhalb des Dorfs.«
    »Gut. Dort sollen sie bleiben, bis ich komme«, erklärte Rainha.
    »Jawohl, Herrin.«
    Die Tür knallte zu. Sie hörten, wie der Mann wegrannte. Conan und Rainha schauten sich an.
    Selbst wenn Graf Syzambry nicht mehr als zwanzig Männer hatte, waren das mehr, als Rainha selbst zur Verfügung standen. Falls er tatsächlich die fünfzig hatte, wie er behauptete, stellte er eine größere Bedrohung dar als die Räuber.
    Rainha schlang die Arme um Conan und ließ sich von ihm einen Augenblick lang gegen die mächtige Brust pressen. Dann küsste sie ihn und löste sich aus seinen Armen.
    »Hüte meinen Rücken und deine Zunge, Freund. Wir haben König Eloikas' Hab und Gut nicht bis hierher gebracht, um jetzt alles an einen Sohn einer Eselin zu verlieren, der sich Graf nennt.«
     

K APITEL 4
     
     
    Graf Syzambry war ein schmächtiger Mann, der auf einem Rotschimmel saß, als wäre er mit dem Sattel verwachsen. Er trug einen Brust- und Rückenharnisch, einen offenen Helm mit scharlachfarbenem Helmbusch und ein kampferprobtes Breitschwert, das er jederzeit mit der Linken zücken konnte.
    Der Helm verdeckte den Großteil seines Gesichts, doch sah man den buschigen dunklen Bart mit grauen Strähnen, darüber die rote Hakennase und große dunkle Augen. Der Graf blickte umher, als wolle er den Menschen klar machen, dass diese Augen in die Seele eines Mannes zu schauen vermochten.
    Conan erinnerte sich an Begegnungen mit etlichen sterblichen Menschen und Wesen, die nicht sterblich gewesen waren, und war von dem anmaßenden Getue des Grafen nicht übermäßig beeindruckt.
    »Seine Begabung sind eher Tempelfestspiele als Krieger zu führen«, murmelte der Cimmerier vor sich hin.
    Rainha war so nahe, dass sie seinen Arm drücken konnte. Dabei spürte sie die steinharten Muskeln und flüsterte ihm ins Ohr: »Um deines Lebens – und meines – willen sei still, Conan, bis ich dir erlaube zu sprechen.«
    Der Cimmerier nickte. Eine voreilige Äußerung konnte den Grafen womöglich zu einer Dummheit veranlassen. Ein gerissener Mann könnte überlegen, ob die Feinde zerstritten seien und er diesen Streit zu seinem Vorteil ausbeuten könne.
    Conan trat zurück und musterte unauffällig die Männer des Grafen. Es waren über zwanzig. Keiner saß auf einem so guten Ross wie der Graf oder trug eine so hervorragende Rüstung, obwohl die meisten Harnische hatten. Er sah jedoch auch etliche Unglückliche, die nur Lederwamse trugen, auf die man Eisenringe genäht hatte.
    Mit Waffen waren sie für jeden Kampf gut ausgestattet. Alle besaßen Schwerter und die meisten kurze Reiterbogen oder Armbrüste. Conan konnte ihren Vorrat an Pfeilen und Bolzen nur schätzen, aber er fürchtete, der war groß genug, um Rainhas Mannen jederzeit zu besiegen, sollten diese so töricht sein, einen Kampf vom Zaun zu brechen.
    Conan war nicht der Einzige, der das bemerkte. Auch Rainhas Männer warfen einen Blick auf die Besucher, dann auf die Gebärden ihrer Befehlshaberin. Danach schienen sie sich in Luft aufzulösen, um starke Mauern zwischen sich und den Männern des Grafen zu errichten.
    Ein Mann schoss hinter Rainhas Hütte hervor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Der Cimmerier stand so nahe, dass er alles verstand. »Wir haben uns im Herzen des Dorfes versammelt. Sollen wir die Straßen absperren?«
    Rainha schüttelte den Kopf. »Stellt die Bogenschützen so auf, dass sie nach allen Seiten sehen und schießen können. Vergesst nicht die Seite des Dorfes zum Schloss hin. Falls Seine Bärtige Hoheit noch über weitere Männer verfügt, könnte er sie über den Berg schicken, um uns vom Rücken her anzugreifen.«
    »Die Götter seien mit dir, Herrin.«
    »Und auch mit euch allen.«
    Der Mann verschwand. Rainha schlug mit der rechten Hand auf den linken Arm. »Ich wünschte, wir wären zum Schloss hinaufgegangen. Man könnte es leichter

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