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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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verteidigen.«
    »Wir könnten die Packtiere immer noch den Pfad hinauftreiben ... wären sie nicht herabgefallen und hätten sich wie Trauben zerquetscht«, murmelte Conan. »Ziemlich sinnlos, sich über etwas Sorgen zu machen, das vielleicht hätte sein können.«
    »Noch ein weiser Spruch Hauptmann Khadjars?«
    »Jeder Mann mit einem Funken Verstand lernt das, ehe er an fünf Kämpfen teilnahm oder den Geiern als Fraß diente.«
    Rainha verschränkte die Arme vor der Brust. »Graf Syzambry, ich bin Rainha die Bossonierin, Befehlshaberin dieser Karawane und ihrer Wächter.«
    »Das hat man mir glaubwürdig versichert. Ich vermutete jedoch auch, dass du Männer des Königs bei dir hättest. Wo sind diese?«
    Rainha wiederholte, was sie Conan gesagt hatte. Syzambrys Lachen war gnadenlos. Rainha errötete, jetzt musste der Cimmerier ihren Arm festhalten.
    »Ich bin Conan aus Cimmerien und gehörte früher zum Heer Turans und war Unterbefehlshaber der Herrin Rainha. Ich möchte fragen, was so scherzhaft ist.«
    Syzambry starrte Conan an. Sein nachfolgendes Lachen klang gezwungen, als der Cimmerier zurückstarrte. Eisblaue Augen fesselten die dunklen Blicke und ließen sie nicht los. Dann senkten sich als Erste die dunklen Augen, und eine Hand zuckte zum Schwertknauf.
    »Ich behaupte nicht, dass du lügst«, sagte der Graf. »Aber ohne die Aufsicht der Männer des Königs könnte sich viel zum Schaden der königlichen Waren ereignet haben. Und auch zu deinem Schaden, Herrin Rainha, wenn du deinem Ruf als ehrliche Befehlshaberin Wert beimisst.«
    »Nichts hat sich ereignet«, erklärte Rainha. »Gewiss nichts, was mit der Entführung von Prinzessin Chiennas zu tun hat. Davon hörten wir zum ersten Mal, als dein Mann meinen Wachposten ansprach.«
    »Ja, und hätte der Wächter meine Männer in dein Lager gelassen, stünden wir jetzt nicht hier und würden uns wie zwei Wolfsrudel im Streit um einen mageren Hirsch anfunkeln.« Die Augen des Grafen straften die versöhnlich klingenden Worte Lügen.
    »Der Wachposten folgte meinem Befehl, und ich habe meine Befehle von König Eloikas. Einer davon lautet, niemandem zu gestatten, meine Männer zu befragen oder die Packen zu durchsuchen, wenn er keinen königlichen Erlass vorweisen kann.«
    Graf Syzambry schnaubte verächtlich. »Ein Edelmann wie ich verfügt über eine derartige Berechtigung allein schon durch die Geburt. Du brauchst nicht zu fürchten, dem König ungehorsam zu sein, wenn du mir gehorchst.«
    »Verzeih mir, edler Herr, wenn ich Zweifel zu hegen scheine«, sagte Rainha. »Wir sind Fremde in diesem Land. Wir kennen seine Gesetze und Bräuche nicht, daher vermögen wir nicht zu beurteilen, ob wahr ist, was du sagst.«
    Conan sah, dass sie hinzufügen wollte: ›Und wir können auch nicht beurteilen, ob du tatsächlich ein Graf bist.‹ Doch dann behielt sie die Beleidigung lieber für sich.
    »Ich bin hier der Richter«, erklärte der Graf scharf. Wieder zuckten seine Finger. Conan schätzte die Entfernung zwischen sich und dem Grafen ab. Der Mann hatte einen ernsten Fehler begangen, vielleicht ohne sich dessen gewahr zu sein. Er stand zwischen Conan und Rainha und seinen Bogenschützen, welche die beiden feindlichen Befehlshaber mühelos treffen konnten.
    Mit etwas Glück konnte der Cimmerier den schmächtigen Grafen vom Ross reißen und in den Staub werfen, ehe die Bogenschützen schießen konnten. Sollte es dazu kommen, würde der Kampf einen ganz anderen Verlauf nehmen.
    Wieder funkelte der Graf den Cimmerier an. Conan bemühte sich, so unschuldig wie ein Lamm auszusehen und so reglos wie eine Eiche dazustehen. Schon glaubte Conan, er habe Erfolg, da der Reiter seine Haltung änderte.
    Der Graf öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch seine Worte wurden von einem schreienden Maultier im Dorf übertönt. Dann folgten viele. Schreie von Menschen folgten. Einige Stimmen erkannte Conan. Andere gehörten Fremden. Diese schrien: »Stahl-Hand!«
    Conan schaute Rainha an. Sie nickte, und er fuhr herum. Der Graf gab ein Zeichen, der Cimmerier hörte, wie Armbrüste gespannt wurden.
    Conan hob blitzschnell einen Stein auf und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen die Ranke von Graf Syzambrys Pferd. Der Rotschimmel wieherte und bäumte sich auf. Darauf war der Graf nicht vorbereitet. In Panik griff er nach der Mähne, dem Sattel und den Zügeln, nach allem, um nicht zu Boden zu stürzen.
    In der Zwischenzeit hatte Conan den Arm um Rainhas schlanke Mitte geschlungen und

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