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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Diesmal erwischte sie den Bären an der Schnauze. Das Schmerzgebrüll des Tiers ließ die Erde erbeben. Es ging erneut auf Rainha los.
    Doch da war Conan dem Bären auf den Rücken gesprungen. Mit dem freien Arm drückte er gegen die Kehle des Tiers und würgte es wie eine Riesenschlange aus dem Dschungel Vendhyens, die ein besonders fettes Schwein verschlingt. Seine Klinge blitzte auf. Die rechte Pranke des Bären baumelte schlaff herab.
    Der Bär wollte das lästige Anhängsel auf dem Rücken abschütteln, doch es war zu spät. Conan rammte ihm den Dolch tief in die Kehle. Blut sprudelte hervor. Wieder stieß der Cimmerier zu. Noch mehr Blut. Da ergriff Rainha die Gelegenheit und stieß dem Bären das Schwert mitten ins Herz.
    Den Bärentötern blieb kaum Zeit, zur Seite zu springen, ehe das Tier umfiel. Große Blutlachen bildeten sich unter Brust und Kehle. Noch ein Zucken mit der mächtigen Pranke, dann lag es reglos da.
    Conan stand auf. Er hatte einige blaue Flecken davongetragen, Rainha hatte sich den Knöchel verrenkt. Er nahm sie in die Arme. »Den Göttern sei Dank, dass der Kampf so kurz war«, sagte sie, als sie wieder atmen konnte. »Nach einem längeren Kampf wären wir kaum imstande gewesen, weiterzumarschieren.«
    »Wo ist Marr?« Conan schaute sich suchend nach dem Gefährten um. Keine Spur von ihm, doch in der Ferne hörte er ein schwaches Pfeifen.
    War der Pfeifer geflohen, nachdem er sie in eine Falle gelockt hatte? Dieser hässliche Gedanke kam dem Cimmerier zuerst. Rainha schien diesen Gedanken von seinem Gesicht abzulesen.
    »Ist er es wert, dass wir nach ihm suchen?«, fragte sie und steckte das Schwert in die Scheide.
    »Nicht in der Nacht«, antwortete Conan. »Wir sollten uns nach einem Schlafplatz umschauen. Ohne Führer müssen wir den Rest des Wegs tagsüber zurücklegen, wenn wir uns nicht verirren wollen.«
    »Wenigstens haben wir Bärenfleisch zum Frühstück«, meinte Rainha.
    »Das wäre nicht klug«, ertönte eine vertraute Stimme wie aus der Luft über ihnen. Conan wirbelte herum und zückte das Schwert.
    »Bei Erliks Messinghammer ...«
    Marr kletterte von der Eiche herab. Conan wollte ihm die Faust ins Gesicht rammen, doch Rainha fiel ihm in den Arm und deutete nach oben. Conan erstarrte.
    Ein Jüngling – nein, eine junge Frau – folgte dem Pfeifer. Sie trug die Pougoi-Zöpfe und ihr Gesicht war unglaublich schmutzig. Vielleicht hatte sie sich Erde darauf geschmiert, um nicht so leicht gesehen zu werden. Conan bewunderte ihre geschmeidigen Bewegungen und den wohlgeformten Körper unter der Tunika.
    »Verzeiht mir«, sagte Marr. »Hauptmann Conan, Herrin Rainha, das ist Wylla. Sie ist eine Pougoi und unsere Freundin.«
    »Sobald du uns erklärt hast, wo du während des Kampfs warst, kann sie das Bärenfleisch mit uns teilen«, fuhr Rainha ihn unwirsch an. »Wir warten.« Sie verschränkte die Arme über der Brust und funkelte ihn an.
    »Es wäre nicht richtig, das Fleisch des Bären zu essen«, erklärte der Pfeifer. »Der Bär ist so hinterlistig wie ein Mensch. Daher wäre es, als äßen wir Menschenfleisch.«
    Rainha würgte und Conan nickte. »Ich sehe, du stimmst mir bei, Hauptmann Conan«, sagte Marr. »Gut. Und was meinen Aufenthaltsort betrifft – ich musste meine Pfeifen blasen, sonst hätten die Gedanken des Bären die Sternen-Brüder erreicht und sie vor unserer Ankunft gewarnt. Als ich die Gedanken des Bären zurückgedrängt hatte, spürte ich, wie Wylla sich näherte. Ich musste weiterspielen, um sie sicher zu uns zu geleiten und sie vor dem Bären zu schützen.«
    Wieder nickte Conan und tat so, als verstünde er jedes Wort, obwohl dem nicht so war. Die Magie des Pfeifers war von einer Art, wie sie ihm noch nie begegnet war. Diese Magie schien Ereignisse eher zu verhüten, statt sie heraufzubeschwören.
    Selbstverständlich konnte auch eine solche Magie mit der Zeit ihren Anwender verderben, wie jede Zauberei. Doch die Verderbnis mochte langsamer vor sich gehen. Vielleicht so langsam, dass Conan und Rainha mithilfe Marrs die Prinzessin befreien und sicher zurück zu König Eloikas bringen konnten.
    »Wir sollten einen sicheren Ort aufsuchen, wie du vorgeschlagen hast«, meinte der Pfeifer. »Bevor wir weiterziehen, müssen wir neue Pläne schmieden, wie wir die Prinzessin befreien. Wylla hat mir etwas erzählt, womit ich nicht gerechnet hatte.«
    »Ich dachte, unser alter Plan sei gut genug«, meinte Conan mürrisch. »Es sei denn, du kannst wegen des Knöchels

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