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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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keine Felswände erklettern«, fügte er hinzu und blickte Rainha an.
    »Hinabklettern – nein. Hinauf – ja!«
    »Vielleicht müssen wir weniger klettern als erwartet«, sagte Marr. »Wylla sagt, wir hätten einen Freund bei den Pougoi.« Die junge Frau flüsterte dem Pfeifer etwas ins Ohr. Er nickte. »Zumindest einen Mann, der kein Feind der Prinzessin ist, obgleich er Graf Syzambry dient.«
    »Was?« Conan hätte laut gebrüllt, hätte Rainha ihm nicht die Hand auf den Mund gelegt. »Das bedarf noch mehr einer Erklärung als dein Spielen im Baum, während wir gegen den Bären kämpften!«
    »Ich werde alles erklären, sobald wir in Sicherheit sind«, erwiderte Marr. »Die Gedanken des Bären haben zwar nicht die Sternen-Brüder erreicht, doch bin ich mir wegen der Sippe des Bären keineswegs sicher. Verspürt ihr Lust, gegen sie zu kämpfen?«
     
    Als Wylla und Marr ihren Bericht über ›Lord Aybas‹ und sein eigenartiges Verhalten beendet hatten, war es zu spät, das Tal vor Tagesanbruch zu erreichen. Die vier suchten sich ein Nachtlager in einem Wald, wo die Fichten so dicht standen, dass kein Heer sie entdecken konnte.
    Die Geschichte hätte noch länger gedauert und weit weniger überzeugend geklungen, wäre Wylla nicht bereit gewesen, Conan und Rainha zu vertrauen. Daher gab sie ihre Kenntnis der Sprache der Tiefländer preis und erzählte das meiste selbst.
    Dennoch war die Geschichte kaum zu glauben. »Aybas könnte ein übles Spiel treiben, das Wylla nicht versteht«, gab Rainha zu bedenken.
    »Unser musikalischer Magier würde ihn durchschauen. Wenn er nicht ein Meister der Intrige ist, bin ich ein Stygier«, erklärte Conan.
    »Vielleicht weiß er nur, was Wylla ihm erzählt hat«, entgegnete Rainha.
    »Das mag zutreffen«, sagte Conan. »Aber wir können jetzt nicht mehr umkehren. Wir gehen ins Tal. Ist es eine Falle, können wir zumindest Aybas die Kehle durchschneiden.«
    »Ja – und Wylla.« Rainha umarmte ihn. »Es ehrt dich, dass du einer Frau kein Leid zufügen willst, aber ich habe keinen derartigen Eid geleistet. Wenn Wylla uns verrät, teilt sie unser Schicksal. Ich habe mir schon immer gewünscht, eine Dienerin zu haben – in dieser oder in einer anderen Welt.«
    Conan erwiderte die Umarmung, vermochte jedoch den Gedanken nicht zu vertreiben, dass ein Mann, der sich Rainha zur Feindin machte, Glück hatte, wenn er lange lebte. Kannte Decius diesen Charakterzug der Dame, die er so verehrte?
     

K APITEL 14
     
     
    Aybas erwachte. Anfangs war er sicher, ein neuer Albtraum habe ihn heimgesucht. Ein Riese ragte vor ihm auf, so schwarz, dass er das Licht zu verschlingen schien, abgesehen von den Augen, die eisblau glühten. Es waren noch andere in dem Albtraum anwesend, doch Aybas sah sie nur undeutlich.
    Dann spürte er kalten Stahl auf der Haut, eine Spitze an seiner Kehle. Entweder hatten die Dämonen der Nacht neue Macht über den Verstand der Menschen oder er schlief nicht mehr.
    Aybas entschied sich dafür, wach zu sein und es mit einer harmlosen Frage zu versuchen. »Was wollt ihr von mir, Freunde?«
    »Ha!«, sagte der Riese. »Nimm das letzte Wort nicht in den Mund, solange du in den Diensten eines Thronräubers stehst.«
    Damit war klar, wer diese Menschen waren: Treue Anhänger König Eloikas'. Damit war ihm auch klar, dass sie nicht seine Freunde waren und warum sie hergekommen waren.
    Trotz des Stahls an der Kehle lächelte Aybas. Die Nacht hatte ihm eine Überraschung beschert. Jetzt würde sie auch eine für seine Besucher bringen.
    »Solltet ihr danach streben, Prinzessin Chienna zu befreien, bin ich euch gerne behilflich.«
    Der Riese murmelte etwas Unverständliches. Aybas vermochte in der Dunkelheit sein Gesicht nicht deutlich zu sehen, doch blickte er nicht mehr auf den Hünen.
    Hinter diesem stand eine blonde Frau, reif, doch immer noch wunderschön. Neben ihr sah Aybas einen Mann – er musste schlucken –, der verglichen mit dem Riesen schmächtig wirkte, doch ungeahnte Macht ausstrahlte.
    An seinem Gürtel hingen mit Silber verzierte Pfeifen. Mehr brauchte Aybas nicht zu sehen.
    Es war Marr der Pfeifer, der mit dem Zauber der Sternen-Brüder wie eine Katze mit einer Maus gespielt hatte. Auch er war ein Anhänger des Königs.
    »Wohlan, dann steh auf und führe uns zum Haus der Prinzessin«, befahl der Riese.
    »Das werde ich – doch unter einer Bedingung«, sagte Aybas.
    Die Schwertspitze drückte fester. Eine Handbewegung des Riesen, und Aybas' Blut würde auf

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