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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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Armen von ganz Zingara ein volles Jahr lang zu versorgen!« rief Carico begeistert.
    »Genug, um der Weißen Rose die Machtbasis zu verschaffen, die sie benötigt«, sagte Avvinti von oben herab, »wenn unsere Bewegung als politische Macht in Zingara etwas zu sagen haben soll.«
    »Wir können uns bei unserer nächsten Versammlung darüber einigen, wofür unser Anteil verwendet werden soll«, unterbrach Santiddio die beiden, um eine drohende Auseinandersetzung zu vermeiden. »Mordermi wird Zeit brauchen, um den Schmuck unauffällig zu Gold zu machen.«
    »Wieviel Zeit?« fragte Avvinti mißtrauisch.
    »Das hängt von General Korst ab«, schnaubte Mordermi. »Wir werden es angehen, sobald wir es wagen können. Nur ein Narr würde sich in Gefahr bringen, mit Diebesgut erwischt zu werden, das so leicht zu identifizieren ist. Ich rechne damit, daß unsere Flucht übers Wasser ihn veranlaßt, sich erst einmal die im Hafen vor Anker liegenden Schiffe vorzunehmen. Aber das hier ist kein gewöhnlicher Raub, und Korst weiß, daß seine Stellung davon abhängt, ob er Rimanendos Zorn besänftigen kann. Wir müssen äußerste Vorsicht walten lassen.«
    »Aber zumindest die Münzen könnten wir jetzt schon aufteilen«, meinte Carico. »Wir beide haben ziemlich hohe Auslagen zu begleichen. Ich bin überzeugt, daß Mordermi den Rest der Beute so gut und schnell wie möglich zu Gold macht.«
    »Ganz meiner Meinung«, pflichtete ihm Santiddio bei. »Avvinti?«
    »Wir könnten alles sofort aufteilen, auch die Steine«, schlug Avvinti vor. »Ich bin sicher, daß wir unsere Hälfte durch die Weiße Rose genauso schnell versilbern können und dabei weniger Gefahr laufen, hereingelegt zu werden.«
    Mordermi lächelte dünn. »Hereingelegt werden?« Kaltes Licht blitzte hinter den verschleierten Augen. Sein Schwertarm war unverletzt, und die Hand ruhte scheinbar zufällig auf dem Rapiergriff.
    »Durch Mittelsleute«, erklärte Avvinti hastig.
    »Wie viele Hehler kennst du denn?« erkundigte sich Carico sarkastisch.
    »Außerdem gehört ein Fachmann dazu, den Wert dieser Beute abzuschätzen«, gab Santiddio zu bedenken. »Sollen wir uns vielleicht von einem shemitischen Goldschmied den Wert für jedes einzelne Stück nennen lassen? Oder jedes Schmuckstück gleich in zwei Teile hacken?«
    »Ich will nur, was immer für die Weiße Rose das Beste ist«, erklärte Avvinti eisig. »Ihr müßt schon entschuldigen, daß ich weniger Erfahrung im Absetzen von Diebesgut habe als andere.«
    Conan, der schon früher zu oft Streitigkeiten dieser Art erlebt hatte, verhielt sich stumm. Mordermi entging es nicht, daß der Cimmerier nur mit der Linken weiteraß, während seine Rechte neben dem Schwertgriff herunterhing.
    Avvinti war nicht so uneinsichtig, die Gefahr nicht zu erkennen. »Wenn die Mehrheit gegen meinen Vorschlag ist, werde ich ihn zurückziehen«, sagte er widerstrebend. »Wollen wir nun also zumindest das Geld verteilen?«
    »Einverstanden«, brummte Mordermi. »Wir können die Münzen zählen oder auswiegen, ich habe eine Waage. Ich nehme nicht an, daß die hohen Herrn Falschgeld bei sich trugen.«
    Die Stimmung wurde in diesem Augenblick der Erwartung besser, da Sandokazi sich über den Tisch lehnte, um die schweren Beutel mit Gold-, Silber- und Kupfermünzen heranzuziehen. Die Augen glühten auf, als sie sie auf die Tischplatte leerte.
    So sehr konzentrierten sich alle darauf, daß nur Conan bemerkte, wie die Kerze plötzlich mit einem blauen Strahlenkranz flackerte. Ungläubig rieb sich der Cimmerier die Augen. Die gelben Flammen schienen tatsächlich unter einem bläulichen Schleier zu zucken. Er öffnete den Mund, um darauf hinzuweisen.
    Die Tür schwang plötzlich leise und unerwartet auf. Im blauen Schein der Kerze stand ein Fremder auf der Schwelle. Ungebeten betrat er das Gemach. Die Tür schloß sich wie von selbst, und in diesem Augenblick sah Conan Mordermis Männer unbewegt auf ihren Posten stehen.
    Es kam alles so plötzlich, so völlig unvorbereitet, daß die Zeit stillzustehen schien, ehe sich überhaupt etwas tat.
    Mordermi fand als erster Worte. »Wer bist du – und wie bist du hier hereingekommen?«
    »Ich heiße Callidios«, antwortete der Fremde ironischen Tones. »Und ich bin zu Fuß hierhergekommen.«
    »Ich gab Anweisung, uns nicht zu stören«, knurrte Mordermi, verärgert über die Unterbrechung, vor allem aber darüber, daß seine Sicherheitsmaßnahmen das Eindringen des Fremden nicht verhindert hatten.
    »Das

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