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Congo

Congo

Titel: Congo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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anderen ab. Sie schienen verblüfft, fassungslos.
    Die krächzenden Laute tönten nach wie vor aus dem Lautsprecher.
    Die Gorillas zogen sich zurück, überquerten den von ihnen niedergestampften Zaun und entschwanden im Dschungel. Und dann waren die Teilnehmer der Expedition wieder allein und sahen einander fröstelnd und sprachlos an. Die Gorillas waren abgezogen.
    Zwanzig Minuten später, als sie noch dabei waren, ihr zerstörtes Lager einigermaßen wieder herzustellen, setzte der Regen wieder ein und stürzte so heftig herab wie nie zuvor.

13. Tag
    Muhavura
    25. Juni 1979

1. Diamanten
    Am Morgen bedeckte eine feine Schicht schwarzer Asche den Lagerplatz, und in der Ferne stieß der Muhavura riesige Mengen schwarzen Rauchs aus. Amy zupfte Elliot am Ärmel und machte ihm Zeichen. Jetzt gehen, insistierte sie.
    »Nein, Amy«, sagte er.
    Niemand wollte fortgehen, auch Elliot nicht.
    Beim Aufstehen ertappte er sich dabei, daß er an die zusätzlichen Daten dachte, die er noch brauchte, bevor er Zhij verließ. Er wollte sich nun nicht mehr mit einem Skelett eines dieser Geschöpfe begnügen, deren Einzigartigkeit sich, wie beim Menschen, nicht nur auf die Einzelheiten des Körperbaus erstreckte, sondern auch in ihrem Verhalten lag. Er wollte Videobänder von den grauen Affen aufzeichnen und noch weitere ihrer Lautäußerungen.
    Karen Ross war entschlossener denn je, die Diamanten zu finden, und Munro stand ihr darin nicht nach. Jetzt gehen.
    »Warum jetzt gehen?« fragte er sie. Erde böse.
    Jetzt gehen.
    Elliot hatte keine Erfahrungen mit Vulkantätigkeit, und was er hier sah, machte ihm keinen Eindruck. Zwar war der Vulkan aktiver als an den vorangegangenen Tagen, doch hatte er schon seit ihrer Ankunft im Virunga-Gebiet Rauch und Gas ausgestoßen.
    Er fragte Munro: »Besteht irgendwelche Gefahr?« Munro zuckte mit den Schultern. »Kahega glaubt das, aber wahrscheinlich sucht er nach einer Ausrede, um nach Hause zurückkehren zu können.«
    Amy lief zu Munro hinüber, hob die Arme und schlug die Hände vor ihm auf den Boden.
    Munro erkannte, daß sie spielen wollte, er lachte und begann Amy zu kraulen. Sie machte ihm Zeichen. »Was sagt sie?« fragte Munro. »Was sagst du da, du kleiner Teufel?«
    Amy knurrte vor Vergnügen und machte weiterhin Zeichen. »Sie sagt, daß wir jetzt gehen sollen«, übersetzte Elliot. Munro hörte auf, sie zu kraulen. »Tatsächlich?« fragte er unvermittelt. »Was sagt sie genau!«
    Elliot war von Munros plötzlichem Ernst überrascht, während Amy sein Interesse an ihren Mitteilungen als absolut angemessen betrachtete.
    Wieder machte sie Zeichen, diesmal langsamer, damit Munro sie verstehen konnte, und sah ihn dabei aufmerksam an. »Sie sagt, die Erde ist böse.«
    »Hmmm«, sagte Munro. »Interessant.« Er warf Amy einen Blick zu und sah dann auf seine Uhr.
    Amy machte weiter Nasen-Haar Mann Amy zuhören jetzt gehen.
    »Sie sagt, Sie sollen auf sie hören und jetzt gehen«, sagte Elliot. Munro zuckte mit den Schultern. »Sagen Sie ihr, daß ich sie verstehe.«
    Elliot übersetzte es ihr.
    Amy machte ein unglückliches Gesicht und machte keine Zeichen mehr.
    »Wo ist Karen?« fragte Munro. »Hier«, sagte Karen Ross.
    »Wir wollen zusehen, daß wir es hinter uns bringen«, sagte Munro. Dann machten sie sich auf den Weg zur toten Stadt. Zu ihrer Überraschung bedeutete Amy ihnen, daß sie mit ihnen kommen wollte, und beeilte sich, um sie einzuholen.
    Es war ihr letzter Tag in der Stadt, und alle Teilnehmer der Kongo-Expedition beschrieben eine ähnliche Reaktion: Nachdem sie ihnen zuvor so geheimnisvoll erschienen war, hatte sie jetzt alle Rätselhaftigkeit verloren. An diesem Vormittag sahen sie die Stadt als das, was sie war: ein Trümmerhaufen aus verfallenden Bauwerken in einem heißen, unangenehm riechenden und auch sonst unangenehmen Urwald.
    Sie alle fanden die Sache ermüdend, außer Munro. Munro machte sich Sorgen.
    Elliot war gelangweilt. Er erging sich über sprachliche Äußerungen von Gorillas und darüber, warum er Bandaufnahmen haben wollte und ob es möglich sein würde, das Gehirn eines der Tiere zu konservieren, um es mit nach Hause zu nehmen. Es gebe da, sagte er, einen Meinungsstreit unter den Wissenschaftlern über den Ursprung der Sprache.
    Zuerst hatte man angenommen, sie sei eine Weiterentwicklung tierischer Schreie. Inzwischen wußte man, daß das Bellen und Schreien der Tiere vom limbischen System des Gehirns gesteuert wurde und daß wirkliche Sprache von

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