Congo
sagte sie.
Auf dem Bildschirm sah sie die Wörter GEOPOLITISCHE NEUENTWICKLUNG, und ihnen folgte ein dichtgedrängter Absatz. Darin hieß es:
QUELLE BOTSCHAFT ZAIRE IN WASHINGTON: OST-GRENZE NACH RUANDA GESCHLOSSEN KEINE ERKLAERUNG ANGEBLICH FLIEHEN SOLDATEN IDI AMINS VOR DER INVASION UGANDAS DURCH TANSANIA NACH OST-ZAIRE UND VERURSACHEN STOERUNGEN TATSACHEN SEHEN ANDERS AUS OERTLICHE STAEMME {KIGANI} AUF KRIEGSPFAD ANGEBLICH AUSSCHREITUNGEN MIT KANNIBALISMUS USW. WALDPYGMAEEN UNZUVERLAESSIG TOBTEN ALLE FREMDEN IM KONGO-REGENWALD REGIERUNG ZAIRE HAT GENERAL MUGURU {“SCHLAECHTER VON STANLEY-VILLE”} BEAUFTRAGT, KIGANI-AUFSTAND “UM JEDEN PREIS” ZU UNTERDRUECKEN LAGE AEUSSERST UNSICHER EINZIGER OFFIZIELLER ZUGANG NACH ZAIRE GEGENWAERTIG VON WESTEN HER DURCH KINSHASA SIE MUESSEN SELBST ENTSCHEIDEN ANHEUERN WEISSEN FUEHRER MUNRO JETZT UNABDINGBAR KOSTEN UNERHEBLICH WICHTIG IHN VOM KONSORTIUM FERNHALTEN ZAHLEN ALLES IHRE SITUATION AEUSSERST GEFAEHRLICH BRAUCHEN MUNRO ZUM UEBERLEBEN Sie sah unverwandt auf den Bildschirm. Es war die schlechteste Nachricht, die sich denken ließ.
Dann fragte sie: »Haben Sie einen Zeitplan?«
EURO-JAPANISCHES KONSORTIUM UMFASST INZWISCHEN MORIKAWA {JAPAN}, GERLICH {DEUTSCHLAND}, VOORSTER {HOLLAND} HABEN LEIDER MEINUNGSVERSCHIEDENHEITEN BEGRABEN EIN HERZ UND EINE SEELE UEBERWACHEN UNS KOENNEN AB SOFORT KEIN SICHERES SENDEN MEHR GEWAEHRLEISTEN PLANEN ELEKTRONISCHE GEGENMASSNAHMEN UND KRIEGSTAKTIK IN VERFOLGUNG ZIEL ZWO-B WERDEN {ZUVERLAESSIGE QUELLE} INNERHALB ACHTUNDVIERZIG STUNDEN IM KONGO SEIN SUCHEN GEGENWAERTIG MUNRO »Wann kommen sie in Tanger an?« fragte sie. »In sechs Stunden, und Sie selbst?«
»In sieben. Was ist mit Munro?«
»Keine Ahnung«, sagte Travis. »Können Sie dafür sorgen, daß Sie sich ihn angeln?«
»Aber sicher«, sagte Karen Ross. »Ich treffe jetzt die Vorbereitungen. Wenn Munro sich nicht zu unserer Sehweise bequemen kann, verspreche ich, daß man ihn zweiundsiebzig Stunden lang nicht aus dem Land läßt.«
»Was haben Sie?« wollte Travis wissen.
»Tschechische Maschinenpistolen. Wurden an Ort und Stelle gefunden, mit seinen Fingerabdrücken darauf, sorgfältige Arbeit. Das müßte genügen.«
»Das müßte in der Tat genügen«, stimmte Travis zu. »Und Ihre Passagiere?« Damit meine er Elliot und Amy.
»Denen geht es gut«, sagte Ross. »Die wissen von nichts.« »Sehen Sie zu, daß es so bleibt«, sagte Travis und legte auf.
4. Fütterungszeit
»Es ist Fütterungszeit«, rief Travis munter. »Wer ist im Moment am Trog?«
»Wir haben fünf Leute, die uns auf der Beta-Daten-Leitung angezapft haben«, sagte Rogers.
Rogers war der elektronische Überwachungsexperte, der Wanzenfänger. »Kennen wir jemand davon?«
»Alle«, sagte Rogers leicht verärgert. »Die Beta-Leitung ist unsere Hauptkreuz-Verbindungsleitung innerhalb des Hauses. Jeder, der unser System anzapfen will, versucht natürlich, sich da aufzuschalten. Weil so mehr für ihn rausspringt.
Natürlich benutzen wir Beta überhaupt nicht mehr, außer für unverschlüsselten Alltagskram wie Steuer, Löhne und so weiter.«
»Wir müssen den Affen Zucker geben«, sagte Travis. Damit war gemeint, daß man in eine angezapfte Leitung absichtlich falsche Daten eingab. Das erforderte sorgfältige Arbeit. »Hängt das Konsortium mal wieder mit drin?«
»Klar. Was sollen sie haben?«
»Koordinaten der toten Stadt«, sagte Travis. Rogers nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war ein rundlicher Mann und schwitzte viel. »Wie gut sollen sie sein?«
»Erstklassig«, sagte Travis. »Man kann die Japaner nicht mit atmosphärischen Störungen täuschen.«
»Sie wollen ihnen doch wohl nicht die richtigen Koordinaten zum Fraß vorwerfen?«
»Gott bewahre. Aber sie sollen ziemlich nah dran sein, sagen wir um die zweihundert Kilometer.«
»Das geht«, sagte Rogers.
»Verschlüsselt?« fragte Travis.
»Versteht sich.«
»Haben Sie einen Code, den sie in zwölf bis fünfzehn. Stunden knacken können?«
Rogers nickte. »Wir haben da einen, der ist Klasse. Sieht unheimlich schwierig aus, aber wer sich ernsthaft reinhängt, hat ihn in Null Komma nichts raus. Er hat eine eingebaute Schwachstelle mit einer versteckten Buchstabenfrequenz. Am anderen Ende sieht das so aus, als hätten wir was versiebt, läßt sich aber leicht lösen.«
»Macht ihn bloß nicht zu einfach«, mahnte Travis. »Nein, nein, ihre Yen müssen sie sich schon verdienen. Die kommen nie dahinter, daß wir sie am
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