Congo
VEBMBIDN.
»Ich kann es nicht glauben«, sagte Karen Ross.
»Alles aus und vorbei.«
Elliot seufzte. »Mir tun die Füße weh«, sagte er.
»Ich bin müde«, sagte Munro.
»Zum Teufel damit«, sagte Karen Ross.
Zutiefst erschöpft legten sie sich alle schlafen.
8. Tag
Kanyamagufa
20. Juni 1979
1. Abstieg
Am Morgen des 20. Juni schliefen sie alle lange und frühstückten dann gemütlich — sie nahmen sich sogar die Zeit, sich eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Sie aalten sich in der Sonne und spielten mit Amy, die entzückt war über diese unerwartete und unverhoffte Aufmerksamkeit.
Erst nach zehn Uhr begannen sie mit dem Abstieg vom Muhavura in den Dschungel.
Da die Westhänge des Muhavura steil abfallen und unpassierbar sind, stiegen sie im rauchenden Vulkankrater etwa achthundert Meter tief ab.
Munro, der sie führte, trug die Last Asaris, des kräftigsten Trägers, auf dem Kopf, da dieser Amy tragen mußte — die Felsen waren für ihre bloßen Füße zu heiß. Amy hatte Angst und hielt die Menschen für verrückt, die im Gänsemarsch im Kraterinneren abstiegen. Elliot überlegte, ob sie nicht recht hatte.
Als sie den Kratersee erreichten, war die Hitze unerträglich. Beißender Rauch ließ ihre Augen tränen und brannte ihnen in der Nase. Sie hörten die Lava unter der schweren schwarzen Kruste blubbern und zischen. Dann erreichten sie die Formation, die Naragema genannt wurde — das Auge des Teufels. Es war ein natürlicher Felsbogen von fünfundvierzig Meter Höhe, dessen Steine auf der Innenseite so glatt waren, daß sie wie poliert wirkten. Durch diesen Bogen blies eine frische Brise, und sie sahen den grünen Dschungel unter sich. In dem Bogen machten sie Rast, und Karen Ross untersuchte die glatte Innenfläche. Sie gehörte zu einer Lavaröhre, die sich bei einem früheren Ausbruch gebildet haben mußte. Der größte Teil davon war weggeschleudert worden, so daß nur noch der schmale Bogen blieb.
»Er heißt Auge des Teufels«, sagte Munro, »weil er bei einem Vulkanausbruch von unten fast so aussieht wie ein rotglühendes Auge.«
Vom Teufelsauge stiegen sie rasch durch einen Bergwald ab und von da quer durch eine Fläche voller Steinzacken, die bei einem kürzlich erfolgten Lavaausbruch entstanden sein mußte und aussah, als sei sie nicht von dieser Welt. Hier kamen sie an schwarze Krater verbrannter Erde, manche eineinhalb bis zwei Meter tief. Munro dachte zuerst, die Streitkräfte von Zaire hätten dieses Gebiet als Schießplatz benutzt. Bei näherem Hinsehen aber stellten sie fest, daß ein Muster verbrannter Stellen in den Felsen geätzt war, das wie Tentakel von den Kratern nach außen reichte. So etwas hatte Munro noch nie gesehen. Karen Ross stellte sogleich ihre Antenne auf, schloß den Computer an und setzte sich mit Houston in Verbindung. Sie schien sehr erregt. Während sie die Daten auf dem kleinen Bildschirm durchging, rastete die Gruppe. Munro sagte: »Was fragen Sie die eigentlich?«
»Den Zeitpunkt des letzten Ausbruchs hier und das Wetter damals. Er war im März — kennen Sie jemanden namens Seamans?«
»Ja«, sagte Elliot. »Tom Seamans schreibt die Programme für das Projekt Amy. Warum?«
»Er hat eine Mitteilung für Sie«, sagte sie und zeigte auf den Bildschirm.
Elliot trat näher und las: SEAMANS MITLNG FR ELYT WARTN. »Was besagt sie?« fragte Elliot.
»Drücken Sie auf den Sendeknopf«, erwiderte sie.
Er drückte ihn, und die Mitteilung erschien:
ORGNALBARTD IN HUSTN UEBRPRUEFT NEU M.
»Das verstehe ich nicht«, sagte Elliot. Karen Ross erklärte ihm, das ›M‹ bedeute, daß die Mitteilung noch weitergehe. Er müsse noch einmal auf den Sendeknopf drücken. Er mußte ihn mehrfach drücken, bis er die gesamte Mitteilung zusammen hatte, die vollständig lautete: ORGNALBAND IN HUSTN UEBRPRUEFT NEUS ERGBNS ZM TONSIGNLINFO-COMPUTR ANALYSN FERTG VERMÜTL SPRACH.
Elliot merkte, daß er die verkürzte und gedrängte Schrift besser lesen konnte, wenn er sie sich laut vorsprach: »Originalband in Houston überprüft, neues Ergebnis zum Tonsignal, Info-ComputerAnalysen fertig, vermutlich Sprache.« Er runzelte die Stirn. »Sprache?«
Karen Ross sagte: »Haben Sie ihn nicht gebeten, unser ursprüngliches Bandmaterial aus dem Kongo zu überprüfen?«
»Ja, aber da ging es nur um eine Identifikation des Tiers, das auf dem Schirm zu sehen ist. Ich habe nie etwas über Toninformationen gesagt.« Elliot schüttelte den Kopf. »Ich wollte, ich könnte mit ihm
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