Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Wasser.
»Und jetzt trinkst du auch noch das Becken leer!« Mit langsamen Kraulschlägen schwimmt Phillip um Conni herum. Seine braunen Augen blitzen amüsiert auf. »Machst du das immer so?«
Prustend und keuchend versucht Conni den üblen Chlorgeschmack loszuwerden. Ihre Augen brennen vom Tauchen und ihre Haare kleben im Gesicht wie glitschige Tentakel.
Hilfe!, denkt Conni. Ich muss aussehen wie ein Tiefseemonster!
Mit einer hektischen Handbewegung wischt sie sich die Strähnen aus der Stirn und bemüht sich, normal zu atmen, während Phillip sie unablässig umrundet wie der weiße Hai persönlich.
Conniguckt demonstrativ an ihm vorbei. In dem Gewimmel von planschenden Kindern und gemütlich Badenden muss doch irgendwo Billi stecken. Aber wo?
Typisch! Immer wenn man sie braucht, ist sie nicht da!
Dafür sieht sie Paul, Mark und Tom in der langen Schlange vor dem Eisstand. Aber auf die Mitschüler und ihre blöden Sprüche kann sie im Moment ganz gut verzichten.
»Du heißt Conni, stimmt’s?«, erkundigt sich Phillip. Er hat sein Rundenschwimmen unterbrochen und tritt jetzt ebenso wie Conni auf der Stelle Wasser.
Conni nickt. »Ja, stimmt.«
Phillip lächelt. Conni findet, dass sein Lächeln ziemlich nett aussieht.
»Bist du ganz alleine hier?«, fragt sie ihn.
»Nein, mit ein paar Jungs aus meiner neuen Hockeymannschaft.« Phillip dreht sich auf den Rücken und lässt sich treiben. »Und du?«
»Mit meiner Freundin Billi«, sagt Conni. »Du weißt schon, Sibilla. Sie geht auch in unsere Klasse.«
Ein Ball klatscht aufs Wasser, genau neben Conni. Geschickt fischt Phillip ihn auf und wirft ihn zurück. Er winkt und ruft: »Komme gleich!«, bevor er sich wieder Conni zuwendet. »Der kam von meinen Freunden. Wir wollen gleich eine Runde Volleyball spielen. Vielleicht hast du Lust mitzumachen?« Aufmerksam mustert er sie.
Hilfe, nein!, fährt es Conni durch den Kopf. Ein Volleyballspiel mit einer Horde fremder Jungs? Da würde sie lieber zwei Stunden lang Jakob und seine Freunde hüten, und einen Sack Flöhe noch dazu!
ZumGlück entdeckt sie in diesem Moment Billi. Mit ruhigen Schlägen schwimmt die Freundin nur ein paar Meter weiter eine Bahn um die andere. Sie scheint Conni nicht im Geringsten zu vermissen.
»Nee«, erwidert Conni. »Danke für das Angebot. Vielleicht ein anderes Mal. Da hinten ist meine Freundin.«
»Schade.« Phillip holt tief Luft und taucht unter. Genau hinter Conni kommt er wieder zum Vorschein. Er tippt ihr kurz auf die Schulter. »Tschüs, bis morgen.«
Conni dreht den Kopf hin und her. »Was? Äh, ja, tschüs«, antwortet sie.
Aber Phillip ist schon weg. Sie sieht gerade noch, wie er sich am Beckenrand hochzieht und das Wasser aus den langen Haaren schüttelt. Dann trabt er zu seinen wartenden Freunden und fängt den Volleyball.
»Na, so was«, murmelt Conni, während sie anfängt zu kraulen. »Vielleicht ist er doch nicht so blöd, wie ich dachte?«
Sie wirft einen Blick zurück und sieht auf der Ballwiese ein paar ältere Jungs baggern und pritschen. Phillips blonder Haarschopf ist nirgends auszumachen. Dafür bekommt sie unter Wasser plötzlich einen Knuff in die Seite.
»Mensch, Conni«, sagt Billi vorwurfsvoll. »Wo steckst du denn?«
»Das wollte ich dich auch gerade fragen!«, lacht Conni. Sie macht einen ausgelassenen Hechtsprung. »Ich war auf der Flucht vor dem Schwimmmeister. Aber ich glaube, er hat die Suche aufgegeben.«
»Und was war das für ein Typ, mit dem du dich gerade unterhalten hast?« Billi macht ein neugieriges Gesicht. »Ich hab ihn leider nur noch abtauchen sehen.«
Connimacht noch einen Hechtsprung. »Ach, der«, sagt sie, als sie wieder auftaucht. Sie winkt ab. »Das war nur der Neue, Phillip. Los, komm, wir holen uns ein Eis!«
Während die Mädchen genüsslich ihr Eis schlecken und zu ihren Handtüchern zurückschlendern, erzählt Billi Conni die Geschichte mit der Maus.
»Du hättest sie sehen sollen!«, ruft sie. »So winzig war die!« Mit Daumen und Zeigefinger einer Hand deutet sie die ungefähre Größe der Maus an. »Und diese Augen!« Billi seufzt. »Total süße kleine Stecknadelaugen hatte die, und die ganze Zeit haben ihre Schnurrbarthaare wie verrückt gezittert. So was von niedlich. Trotzdem hat meine Mutter gleich ein Riesentheater gemacht!« Sie verdreht die Augen.
»Aber wie hast du sie gefangen?«, fragt Conni.
»Mit einer Lebendfalle«, antwortet Billi. »Die hab ich mal für Notfälle gekauft. Man tut einen
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