Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Leckerbissen vorne in eine kleine Plastikröhre, und wenn die Maus reintappt, geht eine Klappe hoch und sie ist gefangen.«
Conni, die die Tierliebe ihrer besten Freundin kennt, zieht die Stirn kraus. »Aber der armen Maus ist hoffentlich nichts passiert, oder?«
Billi lacht. »Ach was! Zuerst hat sie einen Schreck gekriegt, klar. Aber dann hat sie sich auf den Leckerbissen gestürzt und ihn seelenruhig aufgefressen, während ich sie samt Falle in den Garten getragen habe. Sie wollte gar nicht wieder raus. Erst als sie gemerkt hat, dass es keinen Nachschlag gibt, ist sie schließlich weggeflitzt!«
»Süß«, meint Conni. »Nur schade, dass du sie nicht behalten durftest. Ich hätte sie mir zu gern mal angesehen.«
»Ja,schade«, stimmt Billi zu. »Aber eine Maus als Haustier würde meine Mutter nie im Leben akzeptieren!«
»Ich glaube, dafür hätte sogar meine Mutter wenig Verständnis«, kichert Conni. »Und Kater Mau erst recht nicht!«
Sie lassen sich auf ihre Handtücher fallen und strecken sich aus.»Hach, ich liebe faule Nachmittage!« Billi schließt die Augen.
»Und ich erst«, murmelt Conni. »Warum kann es nicht immer so sein?«
Am Abend holt Conni ihr Tagebuch aus der Nachttischschublade. Ihr allererstes hat sie von Oma für die Klassenfahrt geschenkt bekommen. »Deinem Tagebuch kannst du alles anvertrauen, auch Kummer und Sorgen«, hat Oma gesagt. »Wenn du es aufgeschrieben hast, geht es dir garantiert besser!«
Das stimmt, hat Conni festgestellt. Und außerdem macht es Spaß, später darin zu blättern und sich an alles zu erinnern.
Das Tagebuch von Oma ist inzwischen voll bis zur letzten Seite. Aber Mama hat Conni in den Ferien ein neues geschenkt. Es hat einen Stoffbezug in ihren Lieblingsfarben: rot und weiß gestreift. Dazu gehört ein durchsichtiger Gelschreiber, der mit echtem Seesand und winzig kleinen Muscheln gefüllt ist.
Conni schwenkt den Stift ein paar Mal hin und her. Ganz langsam rieselt der Sand von einem Ende zum anderen.
»Mau!«, macht Mau. Er schiebt eine Pfote durch den Türspalt. Conni macht ihm die Tür ganz auf. Sofort schlüpft der Kater ins Zimmer, springt aufs Bett und fängt an, sich zu putzen.
»Hey, mach dich nicht so breit!«, protestiert Conni und legt sich neben ihn. »Das ist mein Bett!«
Ganzkurz unterbricht Mau seine Fellpflege. Er lässt die Pfote sinken und blinzelt Conni nachdenklich an, dann hebt er die andere Pfote und fährt sich damit über Gesicht und Ohren.
Conni sieht ihm eine Weile zu, während sie auf dem Stift kaut und überlegt, was sie in ihr Tagebuch schreiben soll.
»Schade, dass du kein Tagebuch hast!«, sagt Conni zu Mau. »Du hättest bestimmt viel zu erzählen!«
Conni macht eine Pause. Ihr linker Fuß ist eingeschlafen und kribbelt wie verrückt. Während sie ihn abwechselnd ausschüttelt und streckt, nimmt sie sich vor, bei Gelegenheit mal im Atlas nachzugucken, wo Namibia eigentlich liegt. Irgendwo im Süden Afrikas – wow! Ganz schön exotisch, findet Conni. Wie es wohl ist, da zu leben?
Conni hört Mau leise schnarchen. Er hat sich zu einer Fellkugel zusammengerollt und träumt.
»Conni! Jakob!«, ruft Mama. »Abendessen!«
»Bin schon da!«, kommt Jakobs Stimme aus seinem Zimmer.
»Ich auch!«, ruft Conni. Aus der Küche kommt ein verführerischerDuft. Conni merkt plötzlich, wie hungrig sie ist. Schnell klappt sie das Tagebuch zu und legt es zurück in die Nachttischschublade. Vielleicht hat sie später noch Zeit, ein bisschen mehr zu schreiben.
Aber was soll ich schon großartig über den Neuen schreiben?, denkt sie dann. Ich kenne ihn ja überhaupt nicht.
Kapitel 3
In den nächsten Tagen hat Conni weder Gelegenheit zum Tagebuchschreiben noch dazu, sich näher mit Phillip zu befassen. Die Schule hält sie und ihre Freundinnen dermaßen auf Trab, dass an etwas anderes kaum zu denken ist.
»Meine ganze schöne Ferienerholung ist im Eimer«, jammert sie, nachdem Frau Lindmann bereits den zweiten Vokabeltest des neuen Schuljahres angekündigt hat. »Jeden Tag dieser Riesenhaufen Hausaufgaben und dazu noch das Lernen für die ganzen Tests und Arbeiten!«
Anna und Dina nicken. Nur Billi macht ein fröhliches Gesicht. »Ist doch alles halb so schlimm«, winkt sie ab. »Die paar Hausaufgaben!«
»Klar, für dich ist das natürlich ein Klacks, du Superhirn. Aber du bist ja auch hochbegabt.« Conni spielt darauf an, dass Billi in der Grundschule eine Klasse übersprungen hat, und
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