Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
entrüstet.
»Wie kommst du nur darauf?«, fragt Dina ernst.
»Im Leben nicht!« Conni hebt die Hand zum Schwur. Anna wirft ihr lachend ein Kissen an den Kopf.
Abends angelt Conni ihr Tagebuch aus der Schublade und schreibt auf, was sie erlebt hat.
Conniflitzt schnell nach unten. Papa hat schon zweimal zum Abendbrot gerufen.
Mama und Jakob sitzen bereits am Tisch. Papa füllt gerade Rührei auf ihre Teller.
»Toll, dass es dir besser geht!« Conni umarmt ihre Mutter kurz, bevor sie sich hinsetzt.
»Das finde ich auch«, lächelt Mama. »Dank eurer guten Pflege kann ich morgen wieder zur Arbeit.«
»Guten Appetit!«, sagt Papa fröhlich.
»Dir auch«, grinst Conni und versenkt ihre Gabel im Rührei.
Kapitel 6
»Guten Morgen!«, sagt Herr Gunnarsson fröhlich. »Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen?«
Ein paar Mädchen kichern. Anna kichert am lautesten.
Conni starrt den neuen Lehrer sprachlos an. Leider ist der Platz neben ihr leer, weil Billi wegen ihrer Knieverletzung noch nicht wieder zur Schule kann, aber sie und die anderen haben wirklich nicht übertrieben. Kein bisschen! Der frischgebackene Vertretungsmathelehrer der 6a sieht tatsächlich aus wie dieser berühmte Filmstar, dieser ...
Wie hieß er gleich noch mal?, überlegt Conni fieberhaft.
Seine halblangen, schwarzen Haare hat Herr Gunnarsson im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden. Ein schmales Bärtchen ziert sein Kinn, und seine Augen, mit denen er Conni freundlich ansieht, haben das tiefe Braun dunkler Schokolade.
Fehlt nur noch das Piratentuch und die Augenklappe, denkt Conni und schluckt. Aber warum guckt der Typ sie eigentlich so an? Hat er sie gerade was gefragt? Hilfe!
»Du musst Conni Klawitter sein«, sagt Herr Gunnarsson.
Conni kann nur stumm nicken. Zum Glück wendet sich der Lehreran Phillip, ohne auf ihre Antwort zu warten: »Und du bist Phillip Graf, richtig? Wir haben uns gestern noch nicht kennengelernt.«
»Wir hatten SV-Versammlung«, erklärt Phillip.
»Ah ja, schön.« Der junge Lehrer dreht sich um, öffnet seinen schicken Lederrucksack und zieht ein Mathebuch heraus. Dann geht er an die Tafel. »Frau Lindmann hat mich freundlicherweise informiert, wo ihr steht. Ich schlage vor, wir wiederholen ein bisschen, bevor wir richtig loslegen.«
Er nimmt ein Stück Kreide aus dem Fach, schiebt die Tafel hoch und klappt sie schwungvoll auf.
Ein lautes Raunen geht durch die Klasse. Conni, Anna und Dina schnappen gleichzeitig nach Luft.
»Ist was?«, fragt Herr Gunnarsson irritiert und lässt die Kreide sinken.
Conni traut ihren Augen kaum. Jemand hat ein Schwein an die Tafel gemalt, das sich in einem Misthaufen suhlt. Daneben steht in krakeligen Großbuchstaben
Herr Gunnarsson tritt zurück. Seine Stimme klingt streng, als er fragt: »Kann mir das jemand erklären?«
In der 6a herrscht betretenes Schweigen. Phillip steht langsam auf und geht nach vorn. Er nimmt den feuchten Schwamm aus der Ablage, wischt die Zeichnung sorgfältig von der Tafel, dreht sich wortlos um und setzt sich wieder auf seinen Platz. Er sieht sehr wütend aus.
Conni starrt auf den feuchten Fleck, wo eben noch der Name gestandenhat. Nur gut, dass Billi das nicht gesehen hat, ist ihr einziger Gedanke.
Herr Gunnarsson legt sein Kreidestück auf das Pult, nickt Phillip zu und stellt sich vor die Tafel. »So etwas ist kein Witz«, sagt er ernst. »Wer immer für diese Geschmacklosigkeit verantwortlich ist, sollte sich gut überlegen, was er da hingeschmiert hat. Sibilla ist heute krank. Weiß jemand, was sie hat?«
»Sie ist gestern im Sportunterricht gestürzt«, meldet sich Anna zu Wort.
In der letzten Reihe stecken Janette, Ariane und Saskia ihre Köpfe zusammen und tuscheln leise miteinander. Conni wirft einen Blick über die Schulter. Janette schaut auf und hebt eine Augenbraue. Ihre Mundwinkel verziehen sich zu einem spöttischen Grinsen, während sie ihren Zeigefinger steil in die Höhe schraubt.
»Ja, bitte, Janette«, sagt Herr Gunnarsson.
»Wer sagt denn, dass es jemand aus unserer Klasse gewesen ist?«, fragt Janette spitz. »Vor Unterrichtsbeginn kann schließlich jeder hier reinkommen und was an die Tafel malen!«
»Das stimmt«, gibt Herr Gunnarsson seufzend zu, »und ich hoffe fast, dass du Recht hast. Die Vorstellung, dass der Künstler in diese Klasse geht, gefällt mir nämlich gar nicht.« Er mustert die Mädchen und Jungen der Reihe nach. »Ich hoffe, es war ein einmaliger Ausrutscher.
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