Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
doof, wo ich sowieso noch keinen richtigen Busen hab.«
»Dann lass es bleiben«, gibt Conni ungerührt zurück. »Wo ist das Problem?«
»Meine Mutter ist das Problem.« Anna rollt theatralisch mit den Augen. »Sie besteht darauf. Ihr wisst schon, von wegen Bindegewebe und so.«
Billi kichert. »Aber deine Mutter merkt doch gar nicht, ob du die Dinger zum Sport anziehst oder nicht. Knüll sie einfach zusammen und stopf sie zwischen deine Sportklamotten. Dann sehen sie garantiert so aus, als hättest du sie angehabt.« Für sie ist das Thema erledigt.
»Bestimmt riechen sie dann auch so«, bestätigt Conni mit einem Kopfnicken. Sie zieht Anna am Ärmel weiter. »Und jetzt kommt endlich, ihr Trödeltanten. Sonst kommen wir noch zu spät zu Kunst!«
»Und das nur wegen eines blöden BHs«, lacht Billi und spurtet voraus. »Als ob’s nichts Wichtigeres auf der Welt gäbe!«
***
»Sibilla Verdi stinkt!«
Die Worte springen Conni knallrot leuchtend entgegen, als sie mit ihren Freundinnen den Kunstsaal betritt. In dicken Kreidebuchstaben stehen sie an der Tafel, die nicht wie beim ersten Mal zugeklappt, sondern weit geöffnet ist. Jeder, der den Raum betritt, muss den Satz sofort sehen. Ebenso die hässliche Fratze, die jemand daneben gemalt hat.
Conni versucht noch sich Billi in den Weg zu stellen, um ihr den Anblick zu ersparen, aber es ist zu spät: Billi hat alles gesehen. Ihr Gesicht ist weiß wie die Wand hinter der Tafel, als sie, eine Hand auf den Mund gepresst und unterdrückt aufschluchzend, in den Nebenraum läuft. Conni, Anna und Dina hasten ihr sofort hinterher.
Phillip, Mark und Paul, die nach ihnen den Kunstsaal betreten haben, bleiben verwundert stehen. Paul will gerade eine blöde Bemerkung machen, als sein Blick auf die Tafel fällt.
»Oh, Shit!«, entfährt es ihm.
Phillip nimmt seinen Rucksack von der Schulter, öffnet ihn und zieht wortlos sein Handy hervor.
»Telefonieren ist während der Schulzeit verboten!«, meckert Tanja von ihrem Platz aus.
Phillipzieht eine Augenbraue hoch und mustert sie von oben bis unten. »Wer sagt, dass ich telefonieren will?«, fragt er kühl. Mit dem Handy in der Hand sucht er den günstigsten Blickwinkel und fotografiert die Tafelschmiererei ein paarmal. Dann nimmt er einen Schwamm und hält ihn Tanja unter die Nase. »Abwischen«, sagt er.
Tanja schnappt nach Luft. »Ich denk nicht dran! Warum sollte ich?«
»Weil ich dich darum bitte vielleicht?« Phillips Miene ist undurchdringlich.
»Sollten wir’s nicht stehenlassen und Frau Stern zeigen?«, schlägt Paul vor.
Phillip überlegt, dann nickt er. »Okay. Aber klapp die Tafel zu. Ich will den Dreck nicht mehr sehen.«
Aus dem Nebenraum kommt ein Aufschrei: »Mein Tiger! Mein schöner Tiger!«
Billi steht vor dem Regal mit den Skulpturen aus der letzten Kunststunde. Ihr Tiger sieht aus, als hätte ihn jemand mit der Faust bearbeitet. Nicht viel mehr als ein formloser Tonklumpen ist davon übrig geblieben. Fassungslos starren Billi, Conni, Anna und Dina ihn an.
»Oh, Billi ...«, sagt Conni erschüttert.
Billi schluchzt auf. Vorsichtig nimmt sie das, was von ihrem Tiger übrig ist, in die Hand und lässt ihren Tränen freien Lauf.
»Wer macht so was?«, fragt Anna leise. »Wer ist so gemein?« Conni legt einen Arm um Billis Schultern.
Billi presst den Tonklumpen an sich. Ihr Blick ist starr geradeaus gerichtet. »Mir ist schlecht«, murmelt sie.
Conniwirft einen Hilfe suchenden Blick in die Runde. Anna und Dina zucken mit den Schultern.
»Frau Stern kommt gleich.« Phillip hat seinen Kopf in den Raum geschoben. Als er den Tigerklumpen in Billis Armen sieht, flucht er leise. »Verdammt! Wer war das?«
»Es stand leider kein Name dran«, erwidert Conni seufzend. Phillip dreht sich auf dem Absatz um und stürmt in den Kunstsaal zurück. Conni hat ihn noch nie so wütend gesehen.
»Feiger geht’s ja wohl nicht!«, hört sie ihn toben. Ein Stuhl knallt gegen eine Wand. Billi zuckt zusammen.
»Ich geh da nicht rein«, sagt sie. »Ich will nach Hause.«
In einer Ecke des kleinen Raumes entdeckt Dina einen niedrigen Hocker und bringt ihn Billi. »Möchtest du was trinken?«, fragt sie besorgt. »Du bist total blass!«
Billi setzt sich hin und schüttelt den Kopf. Conni steht neben ihr, eine Hand noch immer auf Billis schmaler Schulter. Sie kommt sich total hilflos vor.
»Guten Morgen!«, erklingt Frau Sterns Stimme von nebenan. Die Lehrerin stutzt, dann fragt sie: »Kann mir bitte jemand
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